General Motors soll Elektro-Hummer planen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der Autohersteller General Motors (GM) plant einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, ab Ende 2021 in seinem Werk in Detroit-Hamtramck eine neue Familie von Elektro-Pick-ups und Elektro-SUVs zu bauen. Mit den Plänen vertrauten Quellen sprechen davon, dass GM auch einen rein elektrischen Hummer verwirklichen könnte.

Beim sogenannten BT1-Programm für Elektro-Geländewagen und Elektro-SUV handle es sich demnach um das Kernstück einer geplanten Investition von drei Milliarden US-Dollar in das Werk in Detroit-Hamtramck. Weitere gut vier Milliarden US-Dollar sollen in andere Werke des Herstellers investiert werden.

Das BT1-Programm von GM umfasst dem Bericht zufolge einen elektrischen Pick-up für die Marke GMC und einen elektrischen SUV für Cadillac, die beide für das Jahr 2023 vorgesehen seien. Bereits 2021 sei das erste BT1-Modell geplant, bei welcher Konzernmarke ist allerdings noch nicht bekannt. Mit einem rein elektrischen Hummer könnte GM einen sehr bekannten Fahrzeugnamen wieder zum Leben erwecken. Das letzte Hummer-Modell lief 2010 vom Band.

Die Pickups und SUVs der BT1-Familie werden eine neue dedizierte Elektroauto-Plattform verwenden. GM-Präsident Mark Reuss sagte bereits im Juni auf einer Konferenz, dass die neue Elektroauto-Architektur hochflexibel sein soll und sie es dem Autohersteller aus Detroit ermöglichen werde, eine Vielzahl von Karosserietypen in verschiedenen Größen zu bauen, mit der Möglichkeit, Vorder-, Hinter- oder Allradantrieb umzusetzen.

„GM glaubt an eine vollelektrische Zukunft“

GM-Sprecherin Jordana Strosberg wollte zu den Spekulationen von Reuters nicht Stellung nehmen. Aber sie fügte hinzu, dass das Unternehmen einer elektrischen Zukunft verpflichtet sei: „GM glaubt an eine vollelektrische Zukunft und wir machen in diesem Bereich große Fortschritte“, sagte sie. „Wir haben angekündigt, dass ein Pick-up Teil unseres zukünftigen Portfolios sein wird, haben aber keine zusätzlichen Informationen zu liefern.“

Die Investition in sehr große und schwere Elektro-Fahrzeuge würde den Autohersteller in einen Teil des Elektroauto-Marktes führen, in dem GM eine größere Wahrscheinlichkeit hat, einen hohen Gewinn zu erzielen, sagten Analysten. Es sei „absolut sinnvoll, das obere Ende des Marktes anzupeilen, um einen Umsatz zu erzielen, der tatsächlich einen Gewinn bringen könnte“, sagte Sam Fiorani, Vice President Global Vehicle Forecasting bei Auto Forecast Solutions, Reuters zufolge.

GM spiegelt mit dieser Herangehensweise den Ansatz des Elektroauto-Pioniers Tesla wider, der mit dem Sportwagen Roadster und der Oberklasse-Limousine Model S ebenfalls im oberen Preissegment angefangen hat und dann erst mit der Mittelklasse-Limousine Model 3 die Preisleiter runtergestiegen ist, sagte Fiorani.

General Motors hatte zuvor bereits versucht, den Range-Extender-Stromer Chevrolet Volt und den vollelektrischen Kleinwagen Bolt zu vergleichsweise niedrigeren Preisen und höheren Stückzahlen zu verkaufen. GM hatte allerdings nicht genug Fahrzeuge verkauft, um diese Bemühungen rentabel zu machen, sagte Fiorani.

Quelle: Reuters – Electric Hummer could be part of GM’s move into EV trucks, SUVs – sources

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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