General Motors gab zu verstehen, dass man ein eigenes großes Ladenetz mit Tausenden von Schnellladestationen in den USA plane. Selbst investieren werden man aber nicht. Stattdessen hat man sich mit Bechtel, dem größten Bauunternehmen der USA, zusammengetan, um „Tausende von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge zu bauen“, die in den Vereinigten Staaten als Teil eines neuen Ladennetzes errichtet werden.
CNN gibt zu verstehen, dass General Motors Daten und Fachwissen bereitstelle, um Ladegeräte an den Orten zu platzieren, an denen sie am besten eingesetzt werden können. Bechtel wird unterdessen sein eigenes Know-how in den Bereichen Engineering, Bau und Genehmigung der Stationen einbringen. Vonseiten GM gab Mike Ableson, Vizepräsident von GM für EV-Infrastruktur und -Ladung, zu verstehen, dass man dank anonymisierten Opt-in-Daten viele Erkenntnisse darüber habe, wo man Stationen am besten errichtet.
General Motors und Bechtel wollen das Netz offen gestalten und jedem E-Fahrzeug Zugang dazu gewähren. Man werde die Ladestationen dort errichten, „wo sie den größten Einfluss auf die Akzeptanz von Elektroautos haben“, so Ableson weiter. Er geht davon aus, dass viele davon tatsächlich in städtischen Gebieten errichtet werden.
Hinsichtlich des Investments in das Ladenetz scheinen sich General Motors und Bechtel ebenfalls einig zu sein. Beide Unternehmen wollen kein Geld in das Ladenetz investieren. Die beiden Unternehmen werden stattdessen eine eigene Gesellschaft für den Aufbau des Ladennetzes gründen und andere Unternehmen einladen, in diese zu investieren. Weder GM noch Bechtel würden potenzielle Investoren nennen, solange die Gespräche noch andauern. Einen Zeitplan gibt’s aktuell och nicht.
Es scheint fast so, als wollen GM und Bechtel Kontrolle über ein Ladenetz mit Schnellladestationen erlangen, ohne jedoch eigenes Geld in die Hand zu nehmen. Nach außen hin hat dies durchaus den Anschein, als ob man der eigenen Zukunftsvision einer voll elektrischen Zukunft nicht richtig traue.
Ab 2021 möchte General Motors mit den eigenen E-Fahrzeugen keine Verluste mehr einfahren, so zumindest die Aussage von Firmenchefin Mary Barra. Möglich soll dies durch die nächste Generation reiner E-Fahrzeuge werden. Im Jahr 2026 will General Motors pro Jahr erstmals eine Million Elektroautos verkaufen, ab 2023 sollen dazu mindestens 20 neue Batterie-Autos ohne Verbrenner-Unterstützung und Wasserstoff-Stromer angeboten werden. Die ersten vier neuen E-Automodelle sollen bis Ende 2020 Marktreife erreicht haben.
Quelle: electrek.co – GM plans own large EV charging network in the US, can’t be bothered to invest in it itself