Der Elektrofahrzeug-Hersteller Nikola Motors, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Lkw mit Batterie- und Brennstoffzellenantrieben, war zuletzt auf der Suche nach einem Partner für die Serienfertigung des ersten E-PKW. Den Nikola Badger – ein Elektro-Pickup-Truck mit bis zu 965 km Reichweite – wolle man 2022 erstmals ausliefern. Die eigenen E-LKW sollen bereits 2021 auf die Straße kommen. Beides scheint nun greifbar, denn General Motor (GM) steigt bei Nikola Motor in Form einer strategischen Partnerschaft mit ein und unterstützt auf dem Weg zur Serienreife.
GM beteiligt sich mit elf Prozent am US-Startup. Ab Ende 2022 wird der Automobilhersteller den Badger für Nikola fertigen. Dabei ist anzumerken, dass sich GM nicht nur auf die Fertigung der batterieelektrischen Version einlässt, sondern auch die Brennstoffzellen-Version des Pickups auf die Straße bringt. So sei geplant, dass General Motor das Fahrzeug zur Serienreife entwickeln und die Homologation übernehmen wird. Nikola wird sich seinerseits um Vertrieb und Marketing für den E-Pickup kümmern, welcher noch dieses Jahr in Arizona vorgestellt werden soll.
Der fortschrittliche E-Pickup sei so konzipiert, dass er es mit jedem Elektro- oder Benzin-Pickup seiner Klasse aufnehmen und diesen übertreffen kann. Konstruiert ist der Badger so dass er ein Drehmoment von ~1.330 Nm., eine Spitzenleistung von 906 PS und eine Dauerleistung von 455 PS liefert. Des Weiteren wurde bekannt, dass Nikola das Ultium-Batteriesystem und die Hydrotec-Brennstoffzellentechnologie von GM einsetzen wird.
„Diese strategische Partnerschaft mit Nikola, einem branchenführenden Disruptor, setzt den breiteren Einsatz der brandneuen Ultium-Batterie- und Hydrotec-Brennstoffzellensysteme von General Motors fort. Wir bauen unsere Präsenz in mehreren hochvolumigen EV-Segmenten aus und bauen gleichzeitig Skaleneffekte auf, um die Kosten für Batterien und Brennstoffzellen zu senken und die Rentabilität zu steigern.“ – Mary Barra, Chairman und CEO von General Motors
Die beiden Unternehmen geben an, dass die vereinbarten Sachleistungen rund zwei Milliarden Dollar, die Nikola mit eigenen Aktien bezahlt, umfassen. Die finanziellen Vorteile für General Motors werden mit vier Milliarden Dollar beziffert. Die Unternehmen erwarten, dass der Deal noch im September von den Aufsichtsbehörden genehmigt wird. Aber nicht nur für den Badger macht man gemeinsame Sache.
Auch für die Brennstoffzellen-LKW wird man Hand in Hand arbeiten. Hierzu wird GM exklusiver Brennstoffzellen-Lieferant für Nikola. Das Start-Up geht davon aus, dass man durch diese Partnerschaft, über den Zeitraum von zehn Jahren rund vier Milliarden Dollar beim Antriebsstrang und über eine Milliarde Dollar an Engineering- und Validierungskosten einsparen kann.
Allerdings wird GM nur außerhalb des europäischen Marktes als Brennstoffzellen-Lieferant tätig. Für den europäischen Raum übernimmt Bosch die Rolle; diese sind ebenfalls an Nikola Motor beteiligt. Wie Nikola in der Mitteilung schreibt, soll die strategische Partnerschaft Kostensenkungen bei verschiedenen Programmen ermöglichen, unter anderem auch beim Nikola Tre. In wie weit GM-Technik in dem Tre, der auf einem Iveco S-Way basiert, zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht bekannt.
Mit der 11-Prozent-Beteiligung erhalte General Motors zudem das Recht, einen Direktor zu ernennen. Nikola-CEO Travor Milton zeigt sich zumindest begeistert: „Nikola erhält sofort jahrzehntelanges Lieferanten- und Fertigungswissen, validierten und getesteten serienreifen EV-Antrieb, erstklassiges Engineering und Investorenvertrauen.“
Quelle: Nikola Motor – Pressemitteilung vom 08. September 2020
…GM hat’s nötig!
Und dann zeigt sich … funktioniert alles nicht wie geplant da nur geplant und keine Realitätsnahe Konzepte…