Der Markt für E-Autos ist bekanntermaßen nicht der einfachste, wenn man als Automobilhersteller Fuß fassen möchte. Selbst bekannte Größen unter den OEMs tun sich damit schwer. Tesla, ein Unternehmen, welches von Beginn an auf E-Autos setzt, nährt sich erst langsam vorzeigbaren Zahlen. Bisher hat das Unternehmen in fast jedem Quartal Geld verloren. Was sicherlich, wie bei anderen Herstellern auch, daran liegen mag, dass E-Autos am Markt und in der Produktion noch zu teuer sind, um in der Masse anzukommen.
Mark Reuss, Präsident von General Motors, gab im Rahmen der UBS Global Industrials and Transportation Conference am Mittwoch zu verstehen, dass sein Unternehmen in Kürze Elektroautos zu „sehr durchschnittlichen Preisen“ verkaufen könne. Bekanntermaßen liegt der Durchschnittspreis für neue Autos und leichte Lkw in Amerika bei über 37.000 Dollar, was zufällig der Startpreis für den Chevy Bolt ist. Welches seinerseits das erste und einzige Elektroauto von General Motors ist – in Deutschland als Opel Ampera-e bekannt. Soweit man mittlerweile weiß, verliert GM mit jedem verkauften Bolt aber bares Geld. Die Gleichung von Ruess scheint daher irgendwo zu haken.
Laut einem Bericht von Yahoo Finance gab Reuss zu verstehen, dass die Elektroauto-Technologie des Unternehmens so konzipiert ist, dass sie kostengünstig ist und Geld verdient, ohne gleichzeitig Preise für Luxusautos zu berechnen. Künftig wird General Motors 300 Millionen Dollar in sein Montagewerk Orion Township, Michigan investieren, um ein neues Elektrofahrzeug von Chevrolet zu produzieren.
Mit dem neuen E-Auto von Chevrolet will man das Portfolio um den bestehenden Chevrolet Bolt EV – in Europa sollte der Wagen als Opel Ampera-e an den Start gehen – ergänzen und vor allem das Engagement von GM für eine vollelektrische Zukunft weiter vorantreiben. Das Fahrzeug wird auf Basis einer weiterentwickelten Version der aktuellen Bolt EV-Architektur entworfen und entwickelt.  Weitere 18 Fahrzeuge soll in den folgenden Jahren folgen. Bis 2023 möchte der amerikanische Hersteller mindestens 20 reine Elektroautos auf dem Markt haben.
Reuss fügte hinzu, dass die Kosten für den Bau eines Elektroautos sinken, während die Kosten für die Einführung von Technologie in konventionelle Verbrenner, um sie den Vorschriften anzupassen, steigen. „Wir werden die Parität viel früher erreichen, als die Leute denken. Wir senken die Kosten für Batterien und das gesamte Elektroauto im Allgemeinen.“
General Motors teilte zudem im Januar 2019 mit, dass man seine Marke Cadillac als führende Elektrofahrzeugmarke des Konzerns positionieren wird. Darin bestehe auch die letzte Chance für die Marke wieder Fuß zu fassen. Doch kurz darauf wurde bekannt, dass es noch eine Weile dauert, bis die Basis für das erste eigene E-Auto, die flexible Plattform von General Motors einsetzbar ist.
Man darf daher gespannt sein, ob Reuss mit seiner Aussage recht behält und General Motors in der Tat E-Autos zu günstigen Preisen profitabel auf den Markt bringen kann.
Quelle: CleanTechnica – GM Claims It Can Sell Affordable Electric Cars That Are Profitable