Das Weinheimer Unternehmen Freudenberg investierte Anfang des Jahres kräftig in die Themen Automotive und Energy. Mit der teilweisen Übernahme des Brennstoffzellen-Herstellers Elcore und seiner Schwester-Gesellschaft Elcomax in München, durch Freudenberg Sealing Technologies, sicherte man sich die Rechte an mehreren Patenten und Patentanmeldungen. Die daraus entstandenen Produkte will Freudenberg jetzt auch für den Einsatz in mobilen Anwendungen weiterentwickeln. Elcore wurde vor etwa acht Jahren als Start-up gegründet und entwickelte mit über 200 Patenten beziehungsweise Patentanmeldungen eine hocheffiziente Brennstoffzelle für den stationären Gebrauch.
“Energie ist das Kernthema, von dem die erfolgreiche Markt- und Technologieentwicklung der Elektromobilität abhängt. Egal ob bei Hybriden, Fahrzeugen mit batteriebetriebenem E-Motor oder solchen, die Brennstoffzellen als Energiequelle nutzen. Innerhalb der Freudenberg-Gruppe gibt es bereits langjährige Forschungserfahrungen rund um dieses Thema. Jetzt haben wir für die Marktsegmente Automotive und Energy weitreichendes Know-how und konkrete Produkt- und Systemlösungen für das Geschäft mit Brennstoffzellen und Lithium-Ionen-Batterien erworben.” – Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies
Des Weiteren erwarb das Unternehmen im Frühjahr 2018 eine Minderheitsbeteiligung an der US-amerikanischen Firma XALT Energy. Das Unternehmen mit Sitz in Midland (Michigan) produziert großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen, -Module und -Systeme für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen, für Stadt- und Transitbusse, für die Marine-Industrie sowie für andere, industrielle Anwendungen. Derzeit verfügt XALT Energy über eine hochgradig automatisierten Reinraumproduktion auf mehr als 40.000 Quadratmetern, mit über 140 Mitarbeitern.
Das Unternehmen gilt gerade in den USA als einer der führenden Hersteller in diesem Segment. Die Batterieprodukte von XALT Energy sind bereits seit einigen Jahren in Bussen im Nahverkehr US-amerikanischer Großstädte wie New York und Los Angeles erfolgreich im Einsatz. In der Beteiligung sieht Möhlenkamp die Basis für eine langfristige technologische Partnerschaft. Freudenberg bringt von seiner Seite aus Kernkompetenzen wie Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit und wird die Verantwortung für Vertrieb und Marketing. Hierdurch erhofft man sich die Aktivitäten nicht nur in den USA zu stärken, sondern auch nach Europa zu holen.
Das Unternehmen investierte in die beiden Transaktionen einen mittleren, zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Außerdem wurde die Portfolioerweiterung durch organisatorische Veränderungen begleitet. Freudenberg hat seine Brennstoffzellen- und Batterieaktivitäten in einer neuen Division untergebracht, die das Geschäft sowohl für mobile als auch stationäre Lösungen verantworten wird. Hierdurch erhofft man sich, dass die Ressourcen des Unternehmens bestmöglich genutzt werden, um die Geschäftsaktivitäten zügig auszubauen und langfristig weiterzuentwickeln.
“Die Automobilindustrie durchläuft insbesondere beim Getriebe und beim Antriebsstrang tiefgreifende Veränderungen. Strategien zur Fahrzeugelektrifizierung treiben eine nie dagewesene Welle an technologischen Neuerungen voran. Und wir entwickeln die entsprechenden Lösungen, um diesen Wandel zu unterstützen.” – Michael Tercheck, Global Sales Director E-Mobility bei Freudenberg Sealing Technologies
Wer aktuell einen Blick auf eine Auswahl von Produkten rund um das Thema Batteriesicherheit und –effizienz von Freudenberg werfen will, der sollte der Battery Show Europe 2018 einen Besuch abstatten. Das Unternehmen zeigt Komponenten für das Thermomanagement, wie beispielsweise thermisch leitfähige Kunststoffgehäuse, Fixierungselemente für Pouch-Zellen, das neue Druckausgleichselement DIAvent und ein innovatives Hitzeschild. Dieses verhindert, dass eine einzelne schadhafte Zelle zu einer Überhitzung eines gesamten Batteriemoduls führt.
Quelle: Freudenberg – Freudenberg investiert in Brennstoffzellen- und Batterietechnologie // Lösungen von Freudenberg für die Automobilindustrie im Wandel