Seit Ende September ermöglicht der französische Staat wieder Zugang zu einem günstigen Elektroauto. Mit dem sogenannten Social-Leasing-Programm in der bereits zweiten Auflage richtet sich das Angebot an einkommensschwächere Haushalte, vor allem an Berufstätige mit hohem Mobilitätsbedarf. Ziel ist es, ihnen eine erschwingliche und umweltfreundliche Mobilitätslösung bereitzustellen.
Das Programm sieht die staatlich geförderte Langzeitmiete eines Elektroautos über mindestens drei Jahre vor. Die monatliche Leasingrate muss dabei zwingend unter 200 Euro liegen, konkret liegt der Zielwert für die teilnehmenden Leasingfirmen bei unter 140 Euro. Seit der Öffnung des Programms ist das Interesse groß: Innerhalb der ersten Woche gingen über 35.000 Anfragen ein. Aktuell sind mehr als 41.500 E-Autos bereits zugesprochen, darunter über 11.360 an Personen, die in Gebieten mit besonders schlechter Luftqualität leben oder dort arbeiten. Die maximale Zahl der förderfähigen Autos ist auf 50.000 begrenzt.
Da diese Grenze bald erreicht wird, hat der Staat eine Warteliste eingerichtet. Sie erlaubt es Händlern, weitere Bestellungen entgegenzunehmen. Sobald eine Anfrage durch Stornierungen oder ungültige Anträge nachrückt, informiert der Händler den Antragsteller und kann die Auslieferung veranlassen. Die Übergabe der Autos muss spätestens sechs Monate nach Unterzeichnung des Mietvertrags erfolgen.
Für alle Teilnehmer:innen gelten klare Verbraucherrechte. Nach Vertragsabschluss besteht ein Widerrufsrecht von 14 Tagen. Bearbeitungsgebühren oder Vorauszahlungen für die staatliche Unterstützung sind nicht zulässig. Ebenso dürfen keine verpflichtenden Zusatzleistungen verlangt werden. Nur wer dies ausdrücklich wünscht, kann zusätzliche Optionen in den Vertrag aufnehmen.
Social-Leasing-Programm als Unterstützung für E-Autoabsatz-Steigerung
Das Social-Leasing-Programm ergänzt bestehende Fördermaßnahmen für den Kauf neuer Elektroautos. Seit dem 1. Juli 2025 wird der ökologische Bonus über Energieeinsparzertifikate finanziert. Für in Europa produzierte Elektroautos mit europäischen Batterien erhöht sich die Unterstützung um etwa 1000 Euro. Haushalte mit geringem Einkommen können damit auf eine Förderung von rund 5200 Euro kommen.
Mit dieser Kombination aus Miet- und Kaufhilfen möchte der Staat den Umstieg auf emissionsärmere Mobilität erleichtern und gleichzeitig die finanzielle Belastung für einkommensschwache Haushalte senken. Das Programm bleibt geöffnet, bis die geplante Obergrenze von 50.000 Elektroautos erreicht ist.
Das Sozialleasing gilt in Frankreich als Vorzeigeprojekt für eine sozial gerechte Verkehrswende – und könnte auch in anderen europäischen Ländern Schule machen. Denn während staatliche Prämien oft bei jenen landen, die sich ohnehin ein neues Auto leisten können, zielt das Leasing-Modell klar auf Menschen mit wenig Einkommen, die trotzdem auf ein Auto angewiesen sind. Ein ähnliches Modell wird gerade für Deutschland diskutiert.
Quelle: ecologie.gouv.fr – Gros succès de l’édition 2025 du leasing social de voitures électriques : 41 500 foyers en ont déjà bénéficié







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