Ford Transit Custom MS-RT: Wer will eilige Handwerker seh´n?

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Daniel Krenzer

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  —  Lesedauer 3 min

Bei der Produktpräsentation von Ford in Dreieich nahe Frankfurt, bei der wir Neues über die Strategie des US-amerikanischen Autoherstellers in Europa erfahren haben sowie das neue kompakte Elektro-SUV Ford Explorer erstmals fahren konnten, hatten wir auch Gelegenheit zu einem Kurztest des Ford Transit Custom MS-RT (M-Sport Road Technology), einem ungewöhnlich rasanten Elektro-Nutzfahrzeug.

Schon optisch ist die Sportlichkeit des Transporters nicht zu übersehen, der in Dreieich in einem passend giftig-grünen Farbton namens Yellow Green (Netto-Aufpreis: 690 Euro) zur Verfügung gestellt wurde. So sind auffällige Spoiler und Felgen verbaut sowie die Außenspiegel schwarz lackiert. In den MS-RT baut Ford keinen geringeren Antriebsstrang ein als den 210 kW (285 PS) starken Elektromotor, wie er auch im Ford Mustang Mach-E zur Verfügung steht. Somit wird der Transporter beim Tritt aufs Pedal gewaltig nach vorne geschoben – und das allein an der Hinterachse.

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Somit ermöglicht der MS-RT einen für einen Transporter ungewöhnlich hohen Fahrspaß, selbst im Vergleich zu den normalen Elektro-Transits. Und an der Ampel gut motorisierte Benziner mit einem Transporter zu düpieren, hat noch einmal einen anderen Charakter als mit einem Elektroauto. Als Sitzmöglichkeit war im Testwagen die klassische Dreierbank verbaut, doch auch zwei Sportsitze und ein Sportlenkrad sind optional möglich. Von einer Trägheit, unter der viele Transporter leiden, ist beim MS-RT überhaupt nichts zu spüren. Zudem gab es im Testfahrzeug Annehmlichkeiten wie einen digitalen Rückspiegel und sauber arbeitendem Abstandstempomat.

Trotz des 64 kWh großen Akkus ist die maximale Nutzlast nur minimal geringer als bei den Verbrennerbrüdern und beträgt ja nach Längen-Ausführung 800 bis 900 Kilogramm. Beim Cruisen durch den Stadtverkehr zeigte uns der Bordcomputer im nahezu leeren Transporter 18 kWh Verbrauch an, auf der Autobahn bei Tempo 140 laut Tacho sahen wir aber auch mal 40 kWh auf der Anzeige. Kombiniert dürften im beladenen Alltag Werte von knapp 30 kWh realistisch sein, was demnach etwas mehr als 200 Kilometern realistischer Reichweite entspricht.

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Preislich liegt der Elektro-MS-RT erfreulich nah an seinen Verbrennerbrüdern, die bei Nettopreisen von knapp 62.000 Euro starten. Die Elektroversion in der Länge L1 startet nämlich bei 67.000 Euro netto als Kastenwagen und knapp 69.000 Euro mit Doppelkabine, beim L2 starten die Nettopreise bei knapp 68.000 und knapp 70.000 Euro.

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Daniel Krenzer

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Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Broesel:

‚[…] 64 [kWh] sind albern und wird so gut wie niemand kaufen […]‘
Du irrst!
Im Handwerksbetrieb eines Bekannten fahren z.B. alle Autos zwischen max. 60—160 km am Tag. Großurbaner Bereich. Vor 5 Jahren fuhren dort schon über die Hälfte der Wagen als Nissan NV200!

Im übrigens ist der E-Transit der meistverkaufte Transporter seiner Klasse.

Hiker:

Schön wenn man so bescheuerte Feindbilder hat. Die einzigen IdiotInnen die ich wie wahnsinnige durch Quartiere fahren sehe sind ältere Herren die unbedingt Ihre SUV Monster oder Sportwagen vorzeigen müssen.

Hiker:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Captain Ahab:

p.s.: Auch die Begründung ist in beiden Fällen die gleiche:

Das ist gefährlich!

Captain Ahab:

In der Schweiz wird das Sturmgewehr traditionell jedem jungen Mann in die Hand gedrückt. Auf Wunsch auch jeder Frau. Vor wenigen Jahren hat man das geändert. Jeder kriegt es, ausser diejenigen, denen das grosse Freude bereitet. Das wird in einem psychologischen Eignungstest festgestellt.

Mit der Lust, an der Ampel jemanden zu ‚düpieren‘, sollte das gleich sein. Wer daran Freude findet, sollte sich einer psychologischen Behandlung unterziehen müssen, bevor er wieder mehr als 2 PS steuern darf.

Jakob Sperling:

„Somit ermöglicht der MS-RT einen für einen Transporter ungewöhnlich hohen Fahrspaß, selbst im Vergleich zu den normalen Elektro-Transits. Und an der Ampel gut motorisierte Benziner mit einem Transporter zu düpieren, hat noch einmal einen anderen Charakter als mit einem Elektroauto.“

‚Fahrspass‘ für einen Transporter-Fahrer und die Möglichkeit, andere bei der Ampel zu düpieren, brauchen wir etwa so dringend, wie ein zusätzliches Loch im Kopf.

Wir wohnen in einem kinderreichen Quartier am Ende einer Sackgasse. (Fast) alle Anwohner fahren vernünftig. Die einzig wirklich gefährlichen Benutzer der Sackgasse und des Wendeplatzes sind Handwerker mit ihren Transportern.

Josef:

Nö, aber um 200km im Sommer und im Winter noch weniger sind nur albern…sollten schon 400km real schaffen, sonst kauft den genau niemand..
Die Handwerker im Umland von Muc fahren locker soviel am Tag zum Kunden und lachen sich schlapp über die Reichweite.
Hatte vor kurzem erst wieder einen Handwerker aus dem Süden von Muc bei mir 150km einfach…der käme nicht mal mehr nach Hause ohne zu laden.

Johannes:

Fährt Dieseldieter seine 1000 km neuerdings mit einem Van?

Andre:

Ich will keine eiligen Handwerker mehr sehen, nur noch welche, die sich endlich an Geschwindigkeitsbegrenzungen – vor allem in 30-Zonen – halten!

Josef:

Sieht cool aus…mit 164kwh wäre er in Ordnung…64kwh sind albern und wird so gut wie niemand kaufen.

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