Der US-Automobilkonzern Ford und der koreanische Batteriehersteller SK Innovation haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) für ein Joint Venture zur Herstellung von Batteriezellen für Elektroautos unterzeichnet. Das BlueOvalSK getaufte Gemeinschaftsunternehmen soll ab Mitte des Jahrzehnts jährlich etwa 60 Gigawattstunden (GWh) an Batteriezellen produzieren, mit Erweiterungen darf einer aktuellen Mitteilung zufolge gerechnet werden. Denn bis 2030 geht Ford davon aus, dass der jährliche Zellbedarf für seine Fahrzeuge in Nordamerika bis zu 140 GWh und weltweit bis zu 240 GWh betragen wird. Ford hat bereits in eine Reihe von Batterielieferanten investiert und arbeitet mit ihnen zusammen, um sich Kapazitäten zu sichern und die Produktion von Elektroautos der Marken Ford und Lincoln zu skalieren.
Das BlueOvalSK-MoU baut auf den kürzlich angekündigten Investitionen von Ford auf, um die Forschung und Entwicklung von Batterietechnologien und deren Herstellung zu beschleunigen – einschließlich eines neuen globalen Batteriezentrums und einer zusätzlichen Investition in ein Festkörper-Batterie-Start-up. „Diese Absichtserklärung ist erst der Anfang. Sie ist ein wichtiger Teil unseres Plans, Schlüsselfunktionen von Zukunftstechnologien umfassend zu integrieren“, sagt Jim Farley, Präsident und CEO von Ford. „Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand“.
„Wir freuen uns, mit Ford zusammenzuarbeiten, Amerikas führendem und ikonischem Automobilhersteller. Ford ist heute einer der aktivsten Akteure in der Elektrifizierung von Fahrzeugen. Wir sind stolz darauf, dieses neue Kapitel in ihrer langen Geschichte zu eröffnen“, sagt Kim Jun, CEO und Präsident von SK Innovation. „Unser JV mit Ford wird eine entscheidende Rolle bei der Ausgestaltung der Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen in den Vereinigten Staaten spielen, ein Hauptziel der aktuellen US-Regierung.“
Die Gründung des Joint Ventures unterliegt endgültigen Vereinbarungen, behördlichen Genehmigungen und anderen Bedingungen. Die von ihm entwickelten und produzierten Batterie-Zellen und -Pakete der nächsten Generation sollen für den Antrieb mehrerer zukünftiger Ford-Elektroautos verwendet werden.
„Globale Automobilhersteller haben die E-Auto-Batterien von SK Innovation für ihre Sicherheit, hohe Kapazität und lange Lebensdauer gelobt“, sagt Jee Dong-seob, Leiter des Batteriegeschäfts von SK Innovation. „SK Innovation wird die Batterien für die vollelektrische Version von Fords legendärem und meistverkauftem F-150-Pickup liefern. Wir freuen uns, die Elektrifizierung eines Fahrzeugs zu unterstützen, das das Beste der amerikanischen Automobilindustrie darstellt.“ SK Innovation plant, bis 2025 einer der drei weltweit führenden Anbieter von Elektroautobatterien mit mehr als 125 GWh globaler Produktionskapazität zu werden.
SK Innovation hat sich auf die Entwicklung und Vermarktung der NCM-Batterietechnologie mit hohem Nickelgehalt spezialisiert. Das Unternehmen entwickelte 2016 die weltweit erste NCM-811-Batterie und setzte die Innovation und Entwicklung der weltweit ersten Nickel-9-Batterie fort, die in den USA in Massenproduktion hergestellt wird und den Ford F-150 Lightning antreibt.
Um seine längerfristigen Batteriepläne zu unterstützen, investiert Ford derzeit massiv in die Forschung und Entwicklung von Batterien. Im vergangenen Monat kündigte Ford etwa ein neues globales Batteriezentrum namens Ford Ion Park an. Dort soll ein funktionsübergreifendes Team von 150 Experten für die Entwicklung, Forschung, Herstellung, Planung, Einkauf, Qualität und Finanzierung von Batterietechnologien zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird Ende nächsten Jahres ein 185 Millionen Dollar teures kollaboratives Lernlabor im Südosten Michigans eröffnet, das sich der Entwicklung, dem Testen und dem Bau von Fahrzeugbatteriezellen und Zellpaketen widmet. Anfang dieses Monats gab Ford auch bekannt, dass es gemeinsam mit BMW seine Investitionen in Solid Power erhöhen wird, einen Hersteller von Festkörperbatterien für Elektroautos.
Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 20.05.2021