Ford will mit Quantron Wasserstoff-Lkw bauen

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Ford Trucks

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Quantron, ein Spezialist für nachhaltigen Personen- und Gütertransport, und Ford Trucks, eine weltweit präsente Marke der schweren Nutzfahrzeugindustrie, haben eine gemeinsame Absichtserklärung für die Entwicklung und Produktion wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Lkw (FCEV) unterzeichnet. Im Rahmen einer strategischen Kooperation soll die Quantron Inside-Technologie für die Integration in Ford Trucks-Fahrzeuge verwendet werden, um so emissionsfreie Transportlösungen zu ermöglichen. Es ist bereits die zweite Partnerschaft von Ford in Sachen Wasserstoff-Lkw innerhalb kurzer Zeit – im Sommer verkündete Ford das kanadische Unternehmen Ballard als Entwicklungspartner für einen Wasserstoff-F-Max. Quantron und Ballard wiederum arbeiten bereits seit einigen Jahren strategisch zusammen.

Im Zuge der ersten Phase der Zusammenarbeit mit Ford Trucks will Quantron eine nahtlose Anpassung der Lkw von Ford gewährleisten, die ab dem ersten Quartal 2024 in Übereinstimmung mit den neuen Sicherheitsvorschriften gebaut werden sollen. Die Zusammenarbeit bezeichnen die beiden Unternehmen in ihrer Mitteilung als große Erfahrungsgrundlage für die Integration von emissionsfreien Antriebslösungen in Nutzfahrzeuge. In welchen Lkw-Modellen die Technologie von Quantron zum Einsatz kommen soll, ist bislang noch nicht bekannt. Quantron hat laut eigener Aussage bereits mehr als 200 emissionsfreie Fahrzeuge ausgeliefert. Die meisten davon sind batterieelektrische Fahrzeuge, aber Quantron hat auch Erfahrung mit Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen.

Die Partnerschaft mit einem renommierten Fahrzeughersteller wie Ford Trucks stärkt Quantrons Position als Innovationsführer im Bereich nachhaltiger Transportlösungen und als Partner etablierter Nutzfahrzeug-Hersteller“, sagt Michael Perschke, CEO der Quantron AG. Rene Wollmann, CTO von Quantron, fügt hinzu: „Unsere Partner wollen ihre Entwicklung von brennstoffzellenbetriebenen Lkw beschleunigen, während sie ihre eigenen Ressourcen auf andere Bereiche konzentrieren“. Quantron sei „Benchmark im FCEV-Fahrzeugsegment bis 7,5 Tonnen und im FCEV-Schwerlastsegment bis 44 Tonnen“, so Wollmann, „wobei wir unsere kompromisslose und einzigartige Quantron Inside Technologie und Komponenten liefern. Unsere enge technische Zusammenarbeit wird dazu beitragen, die breite Markteinführung von brennstoffzellenelektrischen Nutzfahrzeugen weiter zu beschleunigen.“

„Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Elektrifizierung“

Emrah Duman, Leiter von Ford Trucks, sagt: „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung von Quantron als erfahrenem Partner bei der Verwirklichung eines schweren Lkw mit Brennstoffzellenantrieb für unsere Kunden. Diese Zusammenarbeit verspricht, einen erheblichen Wert für die Zukunft zu schaffen“. Ford Trucks hat sich demnach verpflichtet, „in innovative Technologien zu investieren, die die Zukunft der schweren Nutzfahrzeugindustrie prägen und gleichzeitig mit unseren Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Elektrifizierung, dicht gefolgt von Fortschritten in der Wasserstofftechnologie.

Die Partnerschaft festigt Quantrons Position als Pionier im Bereich der nachhaltigen Mobilität und unterstreicht das Engagement beider Unternehmen für eine grünere Zukunft im Transportsektor. So hat sich Ford Trucks verpflichtet, bis 2040 die Produktion schwerer Nutzfahrzeuge zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels emissionsfrei zu gestalten. Quantron will mit den gemeinsam entwickelten Fahrzeugen sein Angebot an umweltfreundlichen Mobilitätslösungen weiter diversifizieren, um so der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

Quelle: Quantron – Pressemitteilung vom 02.11.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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rabo:

Man kommt aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus (DarkestMage)….Vorsicht: Parkinson!
Die öklogisch nicht sehr nachhaltige Batterieproduktion wird sich m.E. nicht millionenfach steigern lassen – und wir wollen ja alle, daß die Mobilität künftig emissionsfrei und elektrisch wird. FCEVs – gleich ob LKW, PKW, Bahn, Schiffe, evtl. sogar Flugzeuge werden in nicht zu ferner Zukunft ihren Platz (neben den jetzigen BEVs) einnehmen. Wasserstoff gibt es unbegrenzt! – und seine derzeit noch relativ teure Bereitstellung, z.B. durch Elektrolyse für die Industrie und natürlich auch FCEVs wird sich dank intensiver Forschung, die zu Recht international gefördert wird als konkurrenzfähig erweisen.

Jakob Sperling:

Nur zwei Details:
Daimler Truck ist gerade daran, eine Brennstoffzellen-Fabrik zu bauen.
Mich überzeugt es besonders, wenn ein Hersteller, der auch BEV-LKW verkauft, nun auch FCEV-LKW produziert. Die wissen ganz bestimmt, warum.

DarkestMage:

Ah ja. „Superreiche Firmen, deren Profite gefährdet sind, manipulieren Politik & öffentliche Meinung um das zu verhindern“ betrachtest du also als Verschwörungstheorie. Wirf mal einen Blick in die Geschichtsbücher, fang mit der Tabakindustrie an.

Und wem Lesen zu anstrengend ist: man schaue sich mal die Dokumentation „Kapitalismus Made in USA“ auf Arte an. Lief gestern Abend im Fernsehen, gibt es sicherlich noch einen Moment in deren Mediathek.

Am faszinierendsten fand ich das die Propaganda Texte (Kommunismus, trickle down etc.) seit 100 Jahren quasi unverändert sind.

Daniel W.:

Mein BEV-Ansatz ist genau richtig – bei den Autos sind FCEV schon gescheitert, auch wenn BMW hier noch versucht ein „totes Pferd“ im Luxussegment zu reiten, während Daimler und jetzt auch Toyota einsehen, dass bei Autos mit Brennstoffzellen nichts zu gewinnen ist.

Bei Transportern versucht Stellantis mit BZ und H2-Tanks zu punkten, aber bei Preisen von 120.000 Euro und selbst bei einer Halbierung der Kosten, sind die FECV immer noch teurer als BEV. Und auch beim Gewicht gibt es hier inzwischen keinen FCEV-Vorteil mehr.

Jetzt setzt die Wasserstoff-Lobby ihre letzten Hoffnungen auf Wasserstoff bei den Lkws, obwohl die BEV-Lkws schon jetzt praxistaugliche Reichweiten auch im Fernverkehr haben und mit den Megawatt-Ladern für BEV-Lkws ist das Laden in der gesetzlichen Pause möglich.

Quantron wird gerne als Beispiel für Wasserstoff-Lkws genannt, aber …

Quantron hat laut eigener Aussage bereits mehr als 200 emissionsfreie Fahrzeuge ausgeliefert. Die meisten davon sind batterieelektrische Fahrzeuge, aber Quantron hat auch Erfahrung mit Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen.

Es ist mehr Wunsch als Wirklichkeit, denn auch Quantron kann bei den FCEV nicht zaubern was Effizienz und Kosten betrifft. Mittlerweise dürften die Kosten bei den Brennstoffzellen um 99% reduziert worden sein gegenüber früher, aber die BZ sind immer noch zu teuer.

Jakob Sperling:

Gib es auf, Daniel. Wie es scheint, ist dein Ansatz nicht der richtige.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass mehr oder weniger alle Truck-Hersteller zum Schluss kommen, dass FCEV-Trucks für bestimmte Einsatzzwecke optimal sind, während nur Du mit ein paar BEV-Oldies hier begriffen haben, dass das nicht so ist.

Ich führe eine kleine Liste von Truckherstellern, die FCEV-Trucks produzieren oder in der Pipeline haben. So ohne grosse Recherche fallen mir nur zwei namhafte Hersteller ein, die nach wie vor behaupten, dass sie komplett ohne Wasserstoff auskommen wollen. Wobei einer von beiden ist eigentlich kein Hersteller, sondern er spricht immer nur von E-Trucks und fährt Blackboxes rum, deren Parameter man aus irgendwelchen Gründen nicht erfahren darf (ich kann mir vorstellen, warum).

Am Schluss, wenn alle Argumente ausgehen, bleibt Dir sonst nur noch die grosse, allumfassende Verschwörung à la DarkestMage. Das ist dann jeweils immer das Zeichen, dass sich jemand komplett verrannt hat.

DarkestMage:

„Ob da die die große Konzerne dahinter stecken?“ – Sie meinen beispielsweise Exxon, Shell & Co? Die, die letztes Jahr eines der besten, wenn nicht gar das beste, Geschäftsjahr aller Zeiten und Milliarden an Gewinn hatten?

Und deren Geschäftsmodell sich komplett in Luft auflöst, wenn die von Ihnen genannten Technologien sich weltweit durchsetzen?

Nee, das würden die bestimmt niemals nie nicht tun. Das wäre ja komplett unmoralisch, man könnte schon fast sagen bösartig.

Im Ernst, natürlich stecken die dahinter. Und noch andere, im Prinzip alle Unternehmen deren Geschäftsmodell auf fossilen Brennstoffen aufbaut. Schon seit Jahrzehnten. Aber ich bin mir sicher das war Ihnen bewusst. Ihr Post war nur eine schöne Gelegenheit es nochmal plakativ darzustellen.

DarkestMage:

Da hat Tesla gerade mit dem Semi bewiesen das auch für schwere LKW der rein batterieelektrische Antrieb die beste Lösung ist und die Leute von Ford haben nichts Besseres zu tun als sich ein Brennstoffzellen Projekt ans Bein zu binden.

Wird nur nicht funktionieren – gerade in der Logistik sitzen Leute die wirklich gut darin sind, die Gesamtkosten über den kompletten Lebenszyklus zu kalkulieren und die wirtschaftlichste Option zu ermitteln. Spoiler: Brennstoffzellen sind es nicht…

Man kommt aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.

Daniel W.:

Ich frage mich wieviele Jahre und Jahrzehnte will man noch sich an den Wasserstoff-Fahrzeugen als Hoffungsträger festklammern.

Der einzige Vorteil von Wasserstoff-Fahrzeugen, wie auch von E-Fuel-Verbrennern, ist es die alten Mineralölkonzerne in der Zukunft zu retten, damit weiterhin Millionen in der EU und weltweit Milliarden an Fahrzeugen bei den großen Tankstellen vorfahren und dort ihr Geld lassen müssen.

Bei batterie-elektrischen Fahrzeugen liegt der große Vorteil in der möglichen Eigenversorgung mit günstigem Ökostrom und das sowohl bei uns in der EU als auch weltweit in ärmeren Ländern mit kleinen und günstigen PV-Anlagen, selbst in endlegenen Dörfern gibt es reichlich Sonne.

Auf Dächern und Fassaden von Häusern und Firmengebäuden, an Lärmschutzwänden, als Überdachung von Supermarkt- und Firmenparklätzen sowie bei Radwegen als Wetterschutz lassen sich PV-Module in großer Zahl unterbringen ohne zusätzliche Flächen zu verbrauchen.

Selbst bei sehr vielen Windrädern im Land wird kaum Fläche verbraucht, denn das Ackerland und die Wiesen drumherum können weiter genutzt werden und ob ein Windrad in der Ferne Schatten wirft oder rauscht, was stört daran mehr als die Schatten und das Rauchen der Bäume in der Nähe?

PV, Windräder, Batteriespeicher, Wärmepumpen (bzw. Split-Klimaanlagen) und batterie-elektrische Fahrzeuge sind das Quintett (5er-Gruppe), das die Bürger und Firmen in Zukunft mit günstiger Energie versorgt und weitgehend unabhängig von Importen machen dürfte, evtl. sogar autark.

Das große Problem ist die politische und bürokratische Behinderung der Energiewende – ob da die große Konzerne dahinter stecken?

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