Ford schließt Elektro-Fiesta „nicht aus“

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Michael Neißendorfer
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Einem Medienbericht zufolge schließt Ford es nicht aus, den nach 47 Jahren frisch in Rente geschickten Fiesta als Elektroauto auf der MEB-Plattform von VW wiederzubeleben. Das lies Martin Sander, Chef von Ford Europe-Pkw, in einem Gespräch mit Automotive News Europe durchscheinen. VW selbst plant bekanntermaßen Kleinwagen auf MEB-Basis für seine Marken Volkswagen, Skoda und Cupra. Erst im März stellte VW das Konzeptfahrzeug ID2all für ein erschwingliches, kleines, batterieelektrisches Auto vor, das für unter 25.000 Euro verkauft werden soll.

Auf die Frage, ob Ford eine eigene Version dieses Elektroautos auf MEB-Basis bringen würde, sagte Sander, Ford pflege „eine sehr konstruktive und positive Zusammenarbeit mit Volkswagen. Wir prüfen möglicherweise Wege, dies auf die nächste Stufe zu heben.“ Es sei noch nichts entschieden, so Sander, „aber ich möchte das nicht ausschließen“, sagte er.

Der Fiesta, der 1976 in Europa auf den Markt kam, war eines der beliebtesten Modelle des Autoherstellers, doch der Verkauf ging zurück, da die Käufer mehr und mehr von Schrägheckmodellen auf Crossover umstiegen. Auf dem Weg, eine vollelektrische Marke zu werden, hat Ford die Produktion des Fiesta in seinem Werk in Köln Anfang Juli eingestellt. Das Werke wird nach und nach zu Kosten von gut zwei Milliarden Euro umgebaut, um Elektroautos auf Basis der MEB-Architektur des VW-Konzerns zu produzieren. Das erste von Fords VW-basierten Elektroautos, der Kompakt-SUV Explorer, soll Anfang des kommenden Jahres an die ersten Kunden gehen.

Ford zieht sich aus dem Kleinwagenmarkt in Europa zurück, da die Kosten für die Einhaltung immer strengerer Abgasnormen kleine und günstige Verbrenner-Pkw (nicht nur) für Ford immer unwirtschaftlicher machen. „Kleinere Fahrzeuge bedeuten eine geringere Marge. Wir haben in Europa nicht die Größe des Volkswagen-Konzerns oder von Stellantis“, begründete Sander den Schritt. Außerdem seien „kleine Fahrzeuge wie der Fiesta nicht das Kerngebiet der Ford Motor Company“, die in den USA ihre Heimat hat.

Ford konzentriere seine europäischen Elektroambitionen daher zunächst auf die zweite Generation der Elektroautoplattform des Unternehmens, auf der in den USA ab 2025 Fahrzeuge wie etwa ein Pick-up und ein siebensitziger SUV auf den Markt kommen sollen. Diese Plattform werde für Europa im Ford-Werk im spanischen Valencia mit europäischen Derivaten lokalisiert.

Unsere erste Priorität besteht darin, unsere eigene Plattform und unsere eigene Technologie nach Europa zu bringen, denn ich glaube wirklich, dass wir eine sehr, sehr wettbewerbsfähige Plattform aufbauen“, sagte Sander. Mit seinen eigenen, in Spanien gebauten Modellen will Ford die Bedürfnisse europäischer Käufer mit Kosteneffizienz in Einklang bringen. „Es ist einfach, ein Derivat mit begrenzten Investitionen abzuspalten, um es für einen bestimmten Teil der Welt etwas passender zu machen. Das ist eindeutig Teil unseres Plans“, sagte Sander.

Zur Partnerschaft von Ford mit dem VW-Konzern gehört nicht nur die Nutzung der MEB-Plattform, sie umfasst auch die Produktion einer Version des Pick-ups Ford Ranger für die Marke Volkswagen, den VW als Amarok vertreibt. Ford werde auch eine Version seines kommenden leichten Nutzfahrzeugs Transit Custom für VW bauen, auch eine Passagierversion des Kompaktvans VW Caddy auf Ford-Basis ist geplant.

Quelle: Automotive News Europe – Ford ‚does not rule out‘ reviving Fiesta as an EV with VW platform

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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