Jim Farley, CEO des US-Autoherstellers Ford, sprach vor einigen Tagen Klartext über den Verlust von Arbeitsplätzen im Zusammenhang mit der Produktion von Elektroautos: Konkret benötige der Hersteller gut 40 Prozent weniger Arbeitskräfte als im Vergleich zur Montage von fossil angetriebenen Fahrzeugen. Dies liege schlicht und einfach daran, dass E-Autos deutlich einfacher konstruiert sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und einige Bauteile komplett entfallen, etwa das Getriebe, bzw., wie im Fall des Motors, weitaus weniger komplex konstruiert sind.
Was für die Arbeitsplätze von Nachteil ist, ist für die Kund:innen jedoch von Vorteil: Käufer:innen schätzen E-Autos unter anderem wegen eben jener Verringerung der Komplexität, da dies die Reparatur- und Wartungskosten deutlich senkt. So können E-Autos im Laufe der Jahre den Kostennachteil, der zunächst durch die höheren Anschaffungskosten entsteht, nach und nach wieder ausgleichen.
Farley teilte allerdings auch mit, dass Ford deshalb nicht auch 40 Prozent der Mitarbeiter:innen entlassen will. Stattdessen sollen sie umgeschult werden, um mehr Bauteile als bislang innerhalb der Strukturen von Ford zu produzieren. Diese erhöhte interne Fertigungstiefe allerdings dürfte sich auf den Arbeitsmarkt bei den Zulieferern auswirken.
Für Ford bedeute dies einen Schwenk zurück zu seinen Ursprüngen, wie die Financial Times anmerkt: Eine Verschiebung der Unternehmensstrategie hin zu einer stärkeren vertikalen Integration würde wieder stärker auf die Anfänge des Unternehmens zurückgehen, als Gründer Henry Ford unter anderem Wald, Eisenminen, Kalksteinbrüche und sogar eine Gummiplantage in Brasilien besaß, um die Lieferkette des Unternehmens vollständig zu kontrollieren. „Wenn Henry Ford wieder zum Leben erwachte, würde er meinen, dass die letzten 60 Jahre gar nicht so aufregend waren. Aber er würde es lieben, weil wir das Unternehmen komplett neu erfinden“, sagte Farley.
Quelle: CleanTechnica – Ford CEO: 40% Less Labor To Build Electric Vehicles