In dieser Folge des Elektroauto-News.net-Podcast habe ich mich mit Dr. Kai-Philipp Kairies, seines Zeichens Batterieexperte, über das richtige Laden von Batterien, Vehicle2Grid-Ansätzen als auch den Second-Life-Einsatz alter Elektroauto-Akkus unterhalten. Zuvor hat er jedoch zu verstehen gegeben, warum er die richtige Person ist, wenn es darum geht euch und mir mehr über Elektroauto-Batterien beizubringen.
Kai-Philipp gründete die Abteilung Technische Beratung an der RWTH Aachen, mit Fokus auf die Batterie. Zudem wurden seine Forschungsarbeiten über innovative Batteriesysteme von ARD/ZDF ausgestrahlt und in WIRED, PV Magazine und Technology Review veröffentlicht. Schon überzeugend genug, wer noch mehr Infos benötigt, warum er der Batterieexperte unserer Wahl ist, sollte auf seinem LinkedIn-Profil vorbeischauen. Seit Juni 2020 ist er zudem CEO und Gründer von Accure Battery Intelligence. Einem Unternehmen, welches andere Firmen auf der ganzen Welt mit hochmoderner Batteriediagnose unterstützt, um ihre Speichersysteme zu verbessern. Man kann also durchaus behaupten, dass er nah genug an der Batterie dran ist, um uns wertvolle Tipps und Einblicke mit auf den Weg zu geben.
Eingangs haben wir uns darüber unterhalten, dass eine Herausforderung, mit der sich jeder E-Auto-Fahrer auseinandersetzen muss die Langlebigkeit seines Fahrzeugs ist. Im Speziellen die Lebensdauer der Batterie. Kai-Philipp hat uns wertvolle Tipps mit auf den Weg gegeben, worauf man achten sollte, um die Batterie zu schonen und somit lange Freude am Fahrzeug zu haben. Hierbei sind wir auf die kalendarische Alterung der Lithium-Ionen-Akkus eingegangen. Also die Tatsache, dass die Akkus, auch ohne Einfluss von Außen altern und an Leistungsfähigkeit verlieren. Schädlich sei zudem eine hohe Temperatur, als auch ein hoher Ladezustand.
Daher empfiehlt der Batterieexperte den Akku nie so richtig voll zu laden. Außer man weiß, dass eine größere Tour bevorsteht. Ansonsten wäre es ratsamer und schonender diesen maximal auf 85 Prozent seiner Kapazität zu laden. Auch ein Schnarchladen an der heimischen Wallbox ist schonender als allzu häufiges Schnellladen. Geht es nach Kai-Philipp ist „einmal weniger Schnellladen, einmal besser“. Auch gab er uns die Daumenregel mit auf den Weg, dass eine Belastung von 10°C Grad mehr die Lebensdauer der Batterie halbiert. Dies bezieht sich nicht unbedingt nur auf die Temperatur beim Laden, sondern auch auf äußere Einflüsse. Wer also sein E-Auto im Sommer, in einer geschlossenen Garage, ohne Luftzug stehen hat und somit hohen Temperaturen aussetzt, der schadet seiner Batterie und damit der Lebensdauer des Fahrzeugs spürbar.
Neben dem richtigen Umgang mit der Batterie beim Laden haben wir uns zudem über Batterie-Autos als Energiespeicher unterhalten. Dabei kam das Thema Vehicle2Grid-Ansätze auf, welches Elektroautos oder Batterien auf Räder, wie Kai-Philipp sie bezeichnet, behandelt, die als externer Speicher für Photovoltaik-Anlagen verwendet werden. Die Forschung sei hier schon einige Schritte weiter, aber die gesetzlichen Regularien hinken hinterher. Aus seiner Sicht könne man hier frühestens in fünf Jahren praktikable Lösungen am Markt anbieten.
Zum Abschluss des Gesprächs haben wir uns dann noch über den Umgang mit alten E-Autos und damit auch deren Akkus unterhalten. Hierbei kam ich zu Beginn nur auf die Ansätze Recycling und Second-Life, der CEO von Accure Battery Intelligence brachte aber folgerichtig einen weiteren Punkt mit ein. Den Weiterverkauf der E-Autos, auch mit geringerer Reichweite, an Personen, denen die Reichweite für den Alltag ausreicht. Durchaus nachvollziehbar. Aber am Besten hörst du einfach selbst in die aktuelle Folge des Elektroauto-News.net-Podcast rein. Viel Spaß damit.
Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
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Üblicherweise werden 780,00 Euro für die Konferenz fällig. Elektroauto-News.net stellt jedoch entsprechende Freitickets zur Verfügung. Diese ermöglichen es kostenfrei an der Konferenz am 10. und 11. Dezember teilzunehmen.