Diese Folge des Podcasts rund um die E-Mobilität widmet sich einem Thema, mit welchem man immer wieder in Berührung kommt, wenn man sich mit E-Autos beschäftigt: Argumente statt Klischees, wenn es darum geht ernsthaft über Elektromobilität zu diskutieren.
E-Mobilität: Argumente statt Klischees
Im Mittelpunkt dieser Folge stehen daher Argumente statt Klischees. Denn statt Vorurteile und halbgarer Weisheiten soll es darum gehen diese typischen Argumente von Elektromobilitätsgegnern nicht mit ebenso ähnlich klischeehaften Antworten vom Tisch zu fegen.
Stattdessen möchte ich belegbare und nüchterne Argumente als Hilfestellung an die Hand geben, um typische Einwände gegen die E-Mobilität zu entkräften. Sollte doch gelingen.
Natürlich handelt es sich nur, um einen Bruchteil an Argumenten, welche man gegenüber Elektromobilitätsgegnern vorbringen kann. Aber wir wollen es auch nicht direkt übertreiben. Idealerweise möchte ich das Thema künftig nochmals mit einem Diskussionspartner aufgreifen und im Podcast präsentieren.
Skript zu Folge 007 des Elektroauto-News.net Podcast
Ich bin Sebastian und freue mich, dass du bei der aktuellen Folge des Elektroauto-News.net Podast eingeschalten hast. In der heutigen Folge setzen wir uns Mal wieder mit der E-Mobilität auseinander.
Im Mittelpunkt stehen Argumente statt Klischees. Denn statt Vorurteile und halbgarer Weisheiten soll es darum gehen diese typischen Argumente von Elektromobilitätsgegnern nicht mit ebenso ähnlich klischeehaften Antworten vom Tisch zu fegen.
Stattdessen möchte ich belegbare und nüchterne Argumente als Hilfestellung an die Hand geben, um typische Einwände gegen die E-Mobilität zu entkräften.
Künftig würde ich das Ganze dann im Rahmen einer Diskussion hier im Podcast nochmals aufgreifen, gerne auch mit anderen Argumenten und Ansichten. Widmen wir uns zunächst nun einer Auswahl an Argumente statt Klischees.
Eins vorab. Grundvoraussetzung: Ruhe bewahren.
Ganz gleich, ob es nun um Gen-Food, Geschlechterrollen oder Grundeinkommen geht. Bei jedem argumentativen Schlagabtausch gilt die Regel „wer schreit, hat Unrecht“.
Aus diesem Grund sei auch Verfechtern der Elektromobilität ans Herz gelegt, selbst in hochemotionalen Debatten einen kühlen Kopf zu bewahren und sachlich zu argumentieren – und wenn es gar nicht anders geht, die Diskussion zu beenden.
Manchen Charakteren beziehungsweise ihren „Argumenten“ kann man nicht mit Vernunft beikommen. Wer etwa ernsthaft den Sound eines Verbrennungsmotors für einen Grund hält, Elektromobilität gänzlich abzulehnen, wird sich auch durch noch so sachliche Argumente nicht umstimmen lassen.
Reichweite und Ladezeiten unausgereift
Dies dürfte wohl eines der „ewigen Argument“ sein, welches nicht so einfach verschwinden will. Und dennoch ist es eben so, dass sich am Markt etwas bewegt. Reichweiten von E-Autos kommen mittlerweile an die von Verbrenner heran. Natürlich zu einem gewissen Preis.
Auch dies lässt sich begründen. Denn jede Entwicklung benötigt Geld, weil wir nicht in einem postkapitalistischen Utopia leben. Dieses Geld wird nur erwirtschaftet, indem genügend Menschen kaufen.
Des Weiteren ist es so, dass beinahe jeden Tag neue Schritte bei der Entwicklung von kürzeren Ladezeiten bzw. größeren Reichweiten gemacht werden – das geht nur durch das Geld, das mit den jetzigen E-Autos erwirtschaftet wird. Beziehungsweise teilweise durch den Verkauf von Verbrenner-Modellen quer finanziert wird.
Festkörperbatterien, 150 kW-Ladestationen oder Akku-Wechselstationen all dies sind Entwicklungsfelder, welchen ihren Teil zur Reichweitensteigerung und Ladezeitenveringerung beitragen. Auf unserem Portal und auch auf anderen Portalen wie ecomento.de und electrive.net findet man regelmäßig Informationen zu Fortschritten auf diesen Gebieten.
Stillstand und Pause in puncto Reichweite und Ladezeit sieht somit definitiv anders aus.
Nicht unerwähnt bleiben sollte zudem die Tatsache, dass die Hälfte aller Arbeitnehmer weniger als zehn Kilometer zur Arbeit pendelt. Weitere 27% sind nach maximal 25 Kilometern am Ziel – das schafft jedes am Markt verfügbare Elektroauto, selbst wenn es nur zu Hause über Nacht geladen wird.
Als potentieller E-Autofahrer gilt es daher sich auch ernsthaft mit den eigenen Anforderungen auseinanderzusetzen, um überhaupt festzustellen, ob man ein “Reichweiten-Monster” sein eigen nennen muss. In den meisten Fällen eben eher nicht.
Hohe Anschaffungspreise – wer soll sich das leisten können?
Sicherlich eine Frage, welche ihre Daseinsberechtigung besitzt. Allerdings sollte man hier auch nicht Schwarz und Weiß sehen. Wie beim Verbrenner auch gibt es verschiedene Preisstufen, die sich nach dem eigenen Anspruch an das jeweilige Fahrzeug richten.
Grundsätzlich lässt sich durchaus festhalten, dass E-Fahrzeuge teurer sind, als vergleichbare Verbrenner. Was aber weniger am Fahrzeug selbst, als vielmehr an der Batterie liegt. Diese ist aktuell Kostentreiber Nummer eins beim Elektroauto.
Man kann daher von ausgehen, dass künftig auch hier das kapitalistische Prinzip von Angebot und Nachfrage greifen wird. Mehr E-Autos senken den Preis des einzelnen Modells. Zudem trägt die Weiterentwicklung der Akkus dazu bei, dass auch hier die Preise sinken.
Und dennoch gibt es bereits heute mit Fahrzeugen wie dem Microlino, dem e.GO oder dem Sion von Sono Motors, welche in einem preislich vernünftigen Rahmen liegen.
Mehr geht natürlich auch beim E-Auto immer…
Die Herstellung der Batterien ist umweltschädlich
Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie heutzutage kennt, stehen stark in der Kritik, was ihre Umweltverträglichkeit betrifft. Vor allem seltene Erden, Kobalt, Lithium, usw… stehen dabei immer wieder im Mittelpunkt.
Nun könnte man in die andere Richtung argumentieren, dass auch Verbrenner nicht nur aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt werden. Wäre aber sicherlich nicht der richtige Ansatz.
Vielmehr sollte man hervorheben, dass sowohl die Politik, als auch die Automobilhersteller sowie deren Zulieferer sich immer stärkere Auflagen selbst auflegen, um in puncto dieser seltenen Materialien so umweltfreundlich wie möglich zu agieren.
Des Weiteren arbeiten die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Hersteller bereits daran den Anteil der seltenen Materialien zu reduzieren, beziehungsweise so weit wie möglich komplett zu eliminieren.
Einen Vorteil bringen die Akkus bereits heute mit sich, nach ihrem Bau ist Schluss mit der Umweltbelastung. Vorausgesetzt das E-Auto fährt mit Strom, der regenerativ erzeugt wurde. Bei Diesel und Benziner werden über ihre gesamte Lebenszeit Umweltschäden verursacht – denn das Fördern und Raffinieren von Erdöl samt dem nötigen Transport ist höchst schädlich.
Nachdem Lithium-Ionen-Akkus ausgemustert wurden, können diese nicht nur recycelt werden, sondern eignen sich auch nach ihrem Leben als Auto-Energielieferant noch als Speicher. Und gerade im Punkt Recycling werden regelmäßig Fortschritte erzielt.
Auch das Elektroauto ist nicht CO2-frei
Diese Aussage steht in direkter Verbindung mit der vorherigen. Und auch hier gilt. Generell stimmt dies. Sollte allerdings im Detail betrachtet werden.
Klar ist, dass auch das Elektroauto nicht ohne Ausstoß von Kohlendioxid gebaut und betrieben werden kann. Entgegenhalten kann man allerdings, dass im Betrieb kein CO2 oder Feinstaub freigesetzt – selbst wenn der Strom dafür aktuell noch aus einem Kohlekraftwerk oder Ähnlichem gewonnen werden muss, hat das sofortige regionale Auswirkungen – wo E-Autos in Masse rollen, verbessert sich die Luftqualität merklich.
Gerade in den Innenstädten, als Zentren von Smog- und Feinstaubbelastung kann das deutlich messbare Erleichterungen für Anwohner bringen. Noch besser wird es, wenn der Strom aus regenerativen Quellen stammt.
Hierzu noch ein Beispiel aus der Praxis.
Für den Nissan Leaf sind 3 Tonnen CO2 pro Fahrzeug, rein für die Batterie, erforderlich. Dennoch steht bereits jetzt fest, der Bedarf wird durch die Lebensdauer, im Vergleich zu konventionellen Antriebssystemen, wieder kompensiert.
Am Beispiel des Leaf sind es 28.000 gefahrene Kilometer, ab diesem Zeitpunkt ist im Vergleich zu einem Golf mit Kraftstoffantrieb die Anzahl an CO2-Ausstößen erreicht, die letzterer während seiner gesamten Lebensdauer verbrauchen wird.
Reparaturen sind teurer als beim Verbrenner
Wenn das E-Auto mal kaputt ist, wird es teuer – so zumindest die Argumentation. In Wahrheit schaut es jedoch so aus, dass:
So verfügt ein Elektroantrieb über viel weniger Bauteile als ein Verbrenner. Daher gilt, je weniger Teile, desto weniger kann kaputt gehen.
Ein Elektroauto verfügt weder über eine Kupplung, noch Motor- noch Getriebeöl und auch keine anderen Verschleißteile wie Zahn- und Keilriemen, Zündkerzen oder Frostschutzmittel werden benötigt. Somit sinken die Unterhaltskosten.
Dieser Mangel an Verschleißteilen sorgt dafür, dass Wartungs- und Inspektionsarbeiten nicht nur seltener, sondern auch schneller und somit billiger durchgeführt werden können.
Und wenn etwas kaputt geht, dann ist nicht nur die Fehlersuche schneller, sondern das Teil dank Blockbauweise auch noch schneller getauscht.
Shownotes & Outro
Persönlich hoffe ich, dass die Argumente etwas mehr Hand und Fuß haben, als Aussagen, die einfach in den Raum gestellt werden. Schlußendlich ist mir allerdings auch klar, dass man in beide Richtungen alles tot reden kann. Aber zumindest für eine spontane Antwort hast du nun genügend Argumentationen an der Hand.
Bevor die Folge zu Ende ist, noch eine Bitte. Sollte dir diese gefallen haben, dann freue ich mich über eine Bewertung bei iTunes, Spotify und Co. Oder eben dort, wo du unseren Podcast hörst.
Und nun, bis zum nächsten Mal!