Der Flottenmarkt deutet an, wie sich der gesamte Automarkt im Jahr 2025 mit den dann schärferen CO2-Zielen entwickeln dürfte: Elektroautos und Plug-in-Hybride legen zu, Verbrenner werden deutlich unattraktiver, wie eine aktuelle Auswertung von Dataforce zeigt. Nach einem schwachen September war demnach im Oktober mit +6 Prozent wieder ein moderates Wachstum auf dem deutschen Pkw-Markt zu verzeichnen. Dieser positive Impuls wurde aber auch durch einen Arbeitstag mehr unterstützt (bereinigt verschlanke sich das Wachstum auf +3 Prozent).
Für den Anstieg der Neuzulassungen waren Dataforce zufolge vor allem die gewerblichen Halter verantwortlich. Der relevante Flottenmarkt stellte mit +7,2 Prozent und 5200 zusätzlichen Fahrzeugen einen maßgeblichen Anteil am Wachstum. Zulassungen auf Privatpersonen hingegen ließen um 2,5 Prozent nach.
2025 verschärfen sich die CO2-Flottengrenzwerte für die Autohersteller deutlich. Mit 93,6 g/km CO2 müssen gegenüber der letzten Anpassung 2020 rund 19 Prozent weniger Emissionen über alle neuen Autos hinweg ausgestoßen werden. Für einen solchen Schritt benötigen die Hersteller einen nicht unerheblichen Teil an reinen Elektroautos bei ihren verkauften Fahrzeugen. Da die Hersteller für 2024 auf einem guten Weg sind, ihre CO2-Ziele zu erreichen, haben sie keinen wirklichen Anreiz, ihre E-Auto Absätze noch in diesem Jahr signifikant zu steigern.
Viele aktuelle Rabattaktionen und Preissenkungen bei Elektroautos sehen eine Auslieferung erst im kommenden Jahr vor – und das somit auch aus gutem Grund. Kaum verwunderlich dürfte es daher sein, dass die E-Auto-Zulassungen im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgingen (-4,9 Prozent). Besonders betroffen war davon der Privatmarkt mit -47 Prozent. Diesen herben Rückgang konnten allerdings die Flotten mit +76 Prozent (aber weniger Volumen) fast komplett abfangen.
Für Flotten waren aber auch Plug-in Hybride wieder interessanter, die ebenfalls CO2-reduzierend in die Bilanzen eingehen. Diese wuchsen mit +35 Prozent und sicherten sich damit den bislang höchsten Marktanteil im Flottensegment der vergangenen zwei Jahre (mit 13,3 Prozent). Zusammen mit Elektroautos erreichen sie im Flottenmarkt einen Anteil von 33 Prozent. Insgesamt wuchs der Flottenmarkt um gut sieben Prozent auf 77.000 Pkw-Neuzulassungen, davon mehr als 15.000 Elektroautos und mehr als 10.000 Plug-in-Hybride.
In die Top-20 der beliebtesten Flottenmodelle schafften es im Oktober drei reine Elektroautos: Der Skoda Enyaq (siehe Titelbild) landete mit knapp 2330 Neuzulassungen auf dem dritten Platz, das rein elektrische Passat-Äquivalent VW ID.7 kam auf Platz acht (1600 Neuzulassungen) und der VW ID.4 (1000 Neuzulassungen) auf Platz 17. Zur Einordnung: Platz eins belegt der Skoda Octavia (2770 Neuzulassungen), Platz zwei der VW Passat (2660 Neuzulassungen).
Dagegen gingen im Flottenmarkt die Verbrenner-Neuzulassungen deutlich um neun Prozent zurück. Insgesamt war der Rückgang der beiden Kraftstoffarten so stark, dass sie kombiniert elf Prozent Marktanteil verloren.
Quelle: Dataforce – Pressemitteilung vom 08.11.2024 / Automobilwoche – Flottenmarkt unter Strom: Verbrenner brechen ein