Fisker dementiert Behauptungen eines Shortsellers

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Fisker Inc. 

Iris Martinz
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Viel wurde schon geschrieben über das US-amerikanische E-Auto-Start up Fisker – und viele Gerüchte waren im Umlauf. Immerhin feierte man im November letzten Jahres den Produktionsstart im Magna-Werk in Graz. Gründer Henrik Fisker räumt in einem Interview mit The Verge mit Gerüchten auf – und erklärt, warum er sich auf das Segment unter 30.000 Euro fokussieren will.

Henrik Fisker ist vorsichtiger geworden, was er ankündigt. Aber wenn er den jüngsten Report des Shortsellers Fuzzy Panda Research kommentiert, sind seine Worte unmissverständlich: „Der Typ ist einfach ein Betrüger!“ Er wäre überrascht gewesen, dass irgendjemand diesen Blödsinn überhaupt gedruckt hätte. Fuzzy Panda hatte behauptet, dass Fiskers Barvermögen in nicht offengelegten Bankgarantien gegenüber dem österreichischen Auftragsfertiger Magna gebunden sei. Außerdem solle der Fisker Ocean auf einer chinesischen Plattform basieren, die ebenfalls von Magna entwickelt wurde. Fisker wies diese Behauptungen ausdrücklich zurück – dennoch fiel der Aktienkurs um fünf Prozent. Fisker ist nicht das erste E-Start up, das ins Visier von Shortsellern gerät: 2020 stürzte Hindenburg Research das E-LKW Start up Nikola ins Chaos, 2022 hatten sie Mullen ins Visier genommen.

2023 werde für viele Elektro- und Mobilitäts-Start up ein schwieriges Jahr werden, erklärt Fisker überdies. Investments gingen zurück und Wirtschaft und Markt wären unsicher. Fisker will mit reiner Auftragsfertigung weltweit flexibel bleiben und sich rein auf Design, Entwicklung und Service fokussieren. Ein in der Branche eher unüblicher Ansatz, wenn man ein globaler Player werden will.

Die meisten Hersteller möchten den Produktionsprozess voll kontrollieren und vergeben nur Sondermodelle an Auftragsfertiger – oder beauftragen diese mit einer Produktionserweiterung. Vorerst wird der Fisker Ocean nur bei Magna produziert: nach dem Ramp-up im November sollen im ersten Quartal 2023 bereits 300, bis zum Jahresende 42.000 Stück vom Band laufen. Weitere Modelle stehen bereits in den Startlöchern – so soll der Fisker PEAR unter 30.000 Euro kosten. Der soll bei Foxconn in Großbritannien gefertigt werden. Damit reiht sich Fisker in die lange Reihe von Herstellern ein, die leistbare Elektroautos unter dieser Preismarke anbieten wollen – bisher mit überschaubarem Erfolg.

Henrik Fisker ist in der Automotive-Branche kein Unbekannter: vorerst für das Design des BMW Z8 und einiger Aston Martins verantwortlich, gründete er bereits einmal ein Start up. „Fisker Automotive“ produzierte die Karma Plug-in-Hybrid-Limousine – bis man das Handtuch werfen musste, als der Batteriezulieferer pleite ging. Die nunmehrige „Fisker Inc.“ nützt das selbe Logo wie die Fisker Automotive, welche als Karma Automotive mit chinesischen Eigentümern weiterbesteht.

Quelle: theverge.com – Henrik Fisker wants to sell you an EV you can actually afford

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Peter:

Fisker hat auf der CES das Auto gezeigt, und von den Videos, die ich gesehen habe, war es echt solide. Jetzt muss „nur“ noch die Software passen (es gibt ja z.b. für die ersten nicht mal ein Tempomat!) und die Qualitätskontrolle „etwas“ besser sein als Tesla, sowie alle Versprechen halten (vor allem bei Reichweite), dann könnte das ein sehr gutes & erfolgreiches Auto sein, vor allem bei dem (derzeit noch) angesetzten Preis.

Ich bin gespannt auf die ersten richtigen Reviews, wenn das Auto rauskommt.

Johann:

Der Wagen ist natürlich nicht komplett von Fisker entwickelt worden. Was auch gut so ist. Mich erstaunt eh, dass es ihn gibt. Die teure Auftragsfertigung und der Preis passen nicht zusammen. Ich denke, das geht nicht lange gut.

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