Fiat Chrysler schlägt Renault eine 50:50 Fusion vor

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Bekanntermaßen hat Fiat Chrysler am heutigen Montag die Pläne für eine Fusion mit dem französischen Autohersteller Renault bekannt gegeben. Was wir bisher an Details zu dem Deal erfahren konnten, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Fiat Chrysler habe ein unverbindliches Schreiben an den Vorstand der Groupe Renault gerichtet, in dem man eine Kombination ihrer jeweiligen Geschäftsbereiche als 50/50-Fusion vorschlägt. Das fusionierte Unternehmen würde jährlich rund 8,7 Millionen Fahrzeuge verkaufen.

Auf dem Weg zum drittgrößten Automobilhersteller der Welt

Durch den Zusammenschluss der beiden Marken würde man zwar „nur“ auf Platz drei der größten Automobilhersteller der Welt landen. Wäre aber in der Lage in allen wichtigen Segmenten eigene Fahrzeuge anzubieten. Sprich, von Luxus-/Premium-Marken wie Maserati und Alfa Romeo bis hin zu den starken PKW-Marken von Dacia und Lada, sowie die bekannten Marken Fiat, Renault, Jeep und Ram sowie das Angebot im Nutzfahrzeugbereich wäre man entsprechend stark vertrete.

Der Vorschlag folgt auf erste operative Gespräche zwischen den beiden Unternehmen, um Produkte und Regionen zu ermitteln, in denen sie zusammenarbeiten könnten, insbesondere bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien. Die beiden Unternehmen erklärten, dass der Nutzen der geplanten Transaktion nicht auf der Schließung von Werken beruht, sondern durch kapitaleffizientere Investitionen in gemeinsame globale Fahrzeugplattformen, Architekturen, Antriebsstränge und Technologien erreicht würde.

Gemäß den Bestimmungen des Vorschlags würden die Aktionäre jeder Gesellschaft eine gleichwertige Kapitalbeteiligung an der kombinierten Gesellschaft erhalten. Der Zusammenschluss würde als Fusionstransaktion unter einer niederländischen Muttergesellschaft durchgeführt. Der Verwaltungsrat des fusionierten Unternehmens würde sich zunächst aus 11 Mitgliedern zusammensetzen, wobei die Mehrheit unabhängig und paritätisch mit je vier Mitgliedern für Fiat Chrysler und die Groupe Renault sowie einem Nominierten von Nissan besetzt wäre.

Außerdem würde es keine Übertragung der bestehenden doppelten Stimmrechte geben. Alle Aktionäre hätten jedoch die Möglichkeit, sich nach Abschluss der Transaktion im Rahmen eines Loyalitätsabstimmungsprogramms ein Treue-Stimmrecht zu sichern. Die Muttergesellschaft würde an der Borsa Italiana (Mailand), Euronext (Paris) und der New York Stock Exchange notiert sein.

Fiat Chrylser will eigenen Aktionären 2,5 Milliarden Euro Dividende sichern

Die Vorteile aus der Zusammenführung der beiden Unternehmen würden zu 50 % von den derzeitigen Fiat Chrysler-Aktionären und zu 50 % von den derzeitigen Aktionären der Groupe Renault geteilt. Vor Abschluss der Transaktion würden die Fiat Chrysler-Aktionäre zusätzlich eine Dividende von 2,5 Milliarden Euro erhalten, um die Unterschiede bei den Aktienmarktwerten auszugleichen. Darüber hinaus würde es vor dem Closing zu einer Ausschüttung der Comau-Aktien an die Aktionäre der FCA oder zu einer zusätzlichen Dividende von 250 Millionen Euro kommen, wenn die Abspaltung von Comau nicht stattfindet.

Geografisch gesehen, basierend auf den weltweiten Verkäufen von FCA und Groupe Renault im Jahr 2018, wäre das kombinierte Unternehmen in Nordamerika auf Platz 4, in EMEA auf Platz 2 und in Lateinamerika auf Platz 1 und hätte die zusätzlichen Ressourcen, die notwendig sind, um seine Präsenz in der APAC-Region auszubauen. Auf einer einfachen aggregierten Basis der Ergebnisse des Jahres 2018 würde der Jahresumsatz des kombinierten Unternehmens fast 170 Milliarden Euro betragen, mit einem operativen Ergebnis von mehr als 10 Milliarden Euro und einem Jahresüberschuss von mehr als 8 Milliarden Euro.

Fiat Chrysler begrüßt Zusammenarbeit mit den Alliance-Partnerunternehmen der Groupe Renault

Während sich der Vorschlag auf eine Kombination aus FCA und Groupe Renault konzentriert, sagte die FCA, dass sie – als Teil eines kombinierten Unternehmens mit Groupe Renault – der Zusammenarbeit mit den Alliance-Partnerunternehmen der Groupe Renault entgegensieht.

Die Kombination von FCA und Groupe Renault zusammen mit ihren Partnern Nissan und Mitsubishi wäre die größte globale OEM-Allianz, die jährlich mehr als 15 Millionen Fahrzeuge verkauft. Groupe Renault bestätigte, dass sie den Vorschlag von Fiat Chrysler erhalten haben. Das Board of Directors komme nun zusammen, um diesen Vorschlag zu diskutieren.

Quelle: GreenCarCongress – FCA proposes 50:50 merger with Groupe Renault

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Strauss:

Hoffentlich macht Renault diesen Quatsch mit Chrysler – Fiat nicht ! Die Franzosen können nur schlechter werden.
Die sollen ihre E- Erfolge für sich behalten. Der einzige der von GM mithalten kann ist Chevrolet . Achtung die Amis sind Schlitzohre !!! Und Fiat kann man für ein Butterbrot bekommen.

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