Chinas größter staatlicher Autokonzern SAIC will 2026 mit der Serienproduktion von Feststoffbatterien starten. Das geht aus einem Strategieplan des Unternehmens hervor, über den mehrere Medien berichtet hatten. Die neuen Feststoffakkus mit einer Energiedichte von mehr als 400 Wh/kg will SAIC, unter anderem Eigner der einst britischen Traditionsmarke MG, zunächst bei seiner Marke IM Motors zum Einsatz bringen, welche im kommenden Jahr auch in Europa starten will.
Laut dem Strategieplan will SAIC seine erste Produktionslinie in 2025 fertigstellen und im darauffolgenden Jahr mit der Produktion der Feststoffbatterien beginnen. Ab 2027 will das Unternehmen zunächst erste Modelle seiner Marke IM Motors mit Feststoffbatterien versehen. Die Energiedichte gibt SAIC mit mehr als 400 Wh/kg an, während Lithium-Ionen-Batterien mit flüssigem Elektrolyt derzeit mit etwa 350 Wh/kg ihre maximale Energiedichte erreichen.
SAIC erklärt sich damit zu einem Vorreiter für die vielversprechende Technologie und gibt einen ähnlichen Zeitplan für den Produktionsbeginn an wie bereits CATL, Toyota und Nissan zuvor. Zu den Feststoffakkus selbst hat der chinesische Konzern bisher nur wenige Details bekanntgegeben. Als Vorteile sieht SAIC die höhere Sicherheit der neuartigen Akkus sowie um 40 Prozent niedrigere Produktionskosten gegenüber Akkus mit flüssigem Elektrolyt. Die Feststoffbatterien sind Teil eines bereiteren Innovationsansatzes von SAIC, zu dem auch die Digitalisierung der Fahrzeuge gehört.
Bereits in diesem Jahr will der chinesische Autobauer den L6 von IM Motors mit Semi-Solid-State-Batterien ausstatten, ab 2025 sollen diese bei weiteren SAIC-Marken verwendet werden. Laut SAIC sollen diese Akkus eine Energiedichte von mehr als 300 Wh/kg haben. Zusätzlich zu den technologischen Entwicklungen baut der Volkswagen-Partner sein Kooperationsnetzwerk aus und arbeitet künftig gemeinsam mit Audi an der Entwicklung von Elektroautos. Im kommenden Jahr wollen die Partner ihr erstes gemeinsames Elektroauto auf den Markt bringen.
Chinas Fokussierung auf Feststoffbattterien zeigt, dass der Marktführer für Elektrobatterien seine Position schützen will. Erst im Januar hatte die chinesische Wirtschaftszeitung Nikkei Asia berichtet, dass sich mehrere chinesische Batterie- und Autohersteller zu einer Allianz mit dem Namen „CASIP“ (China All-Solid-State Battery Collaborative) zusammengeschlossen hatten. Unter der Leitung des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie und des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie soll die Allianz an der Kommerzialisierung von Feststoffbatterien arbeiten.
Bis 2030 soll CASIP wettbewerbsfähige Feststoffbatterien entwickeln, produzieren und eine Lieferkette aufbauen. Insgesamt sollen zehn, teilweise konkurrierende Hersteller beteiligt sein, darunter neben staatlichen Autobauern auch die Privatunternehmen BYD und Nio. Ob SAIC ebenfalls der Allianz angehört, ist derzeit unklar. Explizit genannt wurde der Hersteller bei Bekanntgabe Anfang Januar nicht.
Quelle: Electrive – SAIC kündigt für 2026 Serienfertigung von Feststoffakkus an