YT Jia, der bankrotte Milliardär und Gründer des Elektroauto-Startups Faraday Future (FF), hat die gerichtliche Genehmigung für seinen Umstrukturierungsplan nach Chapter 11 erhalten. Das Verfahren nach Chapter 11 ist eine beaufsichtigte Insolvenz. Bei dieser Variante versucht das Unternehmen, weiterhin im Geschäft zu bleiben und sich aus der Insolvenz zu retten. Die persönlichen Schulden von YT Jia sollen zwischen zwischen 3,5 und fast 8 Milliarden US-Dollar liegen und stellen eine erhebliche Hürde für Faradays Bemühungen dar, an Eigenkapital zu kommen. Mit dem Verfahren nach Chapter 11 sollen diese Bemühungen nun Früchte tragen können.
Jia teilte mit, potenzielle Investoren hätten bereits auf den gerichtlichen Beschluss gewartet, bevor sie mehr Geld in das Unternehmen stecken. Die Gläubiger von Jia, die zuvor über den Umstrukturierungsplan abgestimmt hatten, seien jetzt einen Schritt näher dran, um ihre Forderungen auch zurückerhalten zu können. Der Umstrukturierungsplan habe die Gläubiger von Jia so positioniert, „dass sie gemeinsam mit den FF-Partnern und Mitarbeitern am zukünftigen Erfolg von Faraday Future teilhaben können“, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.
Die Bestätigung des Plans durch das zuständige Gericht soll sich als Vorteil für alle Gläubiger von YT Jia erweisen und als „Sprungbrett für den Abschluss der bevorstehenden Finanzierungsrunde von FF“ dienen, heißt es weiter. Unter Berücksichtigung der fortschrittlichen Produktlinie, der innovativen Technologie und des erwarteten Vermögenswerts von FF geht das E-Auto-Start-up davon aus, dass die Ziele zur Eigenkapitalfinanzierung erreicht werden und das Elektroauto FF 91 bald ausgeliefert wird. Das finanziell angeschlagene Unternehmen, das möglichst bald mit der Produktion seines ersten Fahrzeugs beginnen will, möchte den FF91 getauften Erstling etwa 9 Monate nach Abschluss der erfolgreichen Eigenkapitalfinanzierung an die ersten Kunden ausliefern.
Quelle: Faraday Future — Pressemitteilung vom 22.05.2020