Faraday Future: Benedikt Hartmann von BMW leitet Supply Chain

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Faraday Future

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Faraday Future (FF), ein in Kalifornien ansässiges Unternehmen für intelligente Mobilität, gab hat die Ernennung von Benedikt Hartmann zum Senior Vice President Global Supply Chain bekannt gegeben. Mit der Personalie will das zuletzt von Finanzproblemen und einer Führungskrise gebeutelte Unternehmen sein Führungsteam stärken und sich die Finanzierung der geplanten Auslieferung seines ersten Luxus-Serienfahrzeugs FF 91 im Jahr 2020 sichern.

Hartmann kommt mit mehr als 30 Jahren Erfahrung bei BMW zu FF, wo er verschiedene Einkaufs- und Zulieferbereiche leitete, einschließlich der erfolgreichen Einführung der BMW 5er, X3, 3er und X2. Darüber hinaus verfügt der Manager über einen starken beruflichen Hintergrund in China, wo er mehrere Jahre für die gesamte globale Lieferkette von BMW-Brilliance (BBA) verantwortlich war.

Bei seiner Ernennung zum neuen Global CEO von FF Ende letzten Jahres erklärte Carsten Breitfeld, dass personelle Veränderungen Teil einer Reihe von wichtigen Anpassungen zur Verstärkung des Managementteams sein werden. Mit geballtem Fachwissen will das Start-up seine Produktlieferplanung beschleunigen, die laufenden Kosten sowie jene für Forschung und Entwicklung senken, sowie über Maßnahmen wie Fundraising die Finanzierungsstrategie von FF stärken. Er vor Kurzem kam Bob Kruse als Senior Vice President Product Execution (Engineering und Manufacturing) zu FF. Er verfügt ebenfalls über mehr als 30 Jahre Erfahrung bei GM und anderen Beratungs- und Start-up-Unternehmen. Kruse war auch CTO bei Karma und Qoros, und leitete dort die gesamte Produktentwicklung.

„Der Beitritt neuer Talente, insbesondere von Branchenführern wie Benedikt Hartmann und Bob Kruse, ist der Schlüssel zum Erfolg unserer nächsten Phase, der Produktlieferung und -finanzierung von FF. Auf der CES 2020 Anfang dieses Monats haben wir unsere unschlagbaren Fähigkeiten in Bezug auf Reichweite, Produkttechnologien und Innenraumerfahrung unter Beweis gestellt. Es hat auch gezeigt, wie nah wir der Produktion sind. Jetzt ist es an der Zeit, uns auf die Lieferkette und die Produktion zu konzentrieren, damit wir unseren Kunden weltweit den 91 FF liefern können.“ — Carsten Breitfeld, Global CEO von FF

Faraday Future plant, den luxuriösen Elektro-Crossover FF 91 etwa neun Monate nach Abschluss der erfolgreichen Eigenkapitalfinanzierung auszuliefern. Der FF91 soll zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar kosten, dank eines 130 kWh fassenden Akkus im Unterboden deutlich mehr als 600 Kilometer Reichweite bieten und mit seinen 783 kW / 1065 PS (!) nach nur 2,39 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. FF habe es bereits geschafft, 92 Prozent der für die Produktion notwendigen Teile zu beschaffen, heiß es zuletzt.

Der neu angekündigte FF 81 und die Entwicklungsvorbereitung für zukünftige Modelle und Kerntechnologien der nächsten Generation sollen ebenfalls so bald wie möglich abgeschlossen sein. FF strebt weiterhin einen Börsengang innerhalb von 12 bis 15 Monaten nach Abschluss der Eigenkapitalfinanzierung an. Um den neuen Plan zu erfüllen, wird FF alle internen und externen Ressourcen bemühen, um seine Eigenkapitalfinanzierung zu erleichtern.

Ich bin zuversichtlich, dass FF mit dieser neuen Führungsinitiative, die ich umsetze, und unter Beibehaltung eines talentierten Kerns von Führungskräften, die ursprüngliche Vision von FF weiterführen und einzigartige Produkte erfolgreich entwickeln kann“, so Breitfeld weiter.

Quellen: Faraday Future — Pressemitteilung vom 23.01.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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