Produktionsstopps drohen dennoch: China exportiert wieder Seltene Erden

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Für den Bau von Motoren für Elektroautos, mitunter aber auch für die Batterien, werden sogenannte Seltene Erden benötigt. Auch in vielen anderen Elektroartikeln, aber auch in Militärfahrzeugen sind sie zwingend erforderlich. Diese Rohstoffe sind weltweit vorwiegend in chinesischer Hand, allerdings nicht so „selten“, wie der Begriff suggeriert. Und ausgerechnet China stoppte kürzlich den Export der Rohstoffe, weil sich eine drohende Knappheit abzeichnete. Nun berichten unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters sowie die Wirtschaftswoche, dass China den Export wieder hochfährt. Allerdings gelten dafür nun neue Regeln, sodass mitunter die Produktion von Elektroautos bei europäischen Herstellern gefährdet sein könnte.

Den Artikeln zufolge haben einige chinesische Hersteller von Seltenen Erden vom zuständigen Handelsministerium inzwischen wieder Lizenzen erhalten, um die Rohstoffe zu exportieren. Zuletzt war deren Preis auf dem Weltmarkt stark angestiegen. Unter den Händlern befinden sich offenbar auch Zulieferer des deutschen Automobilherstellers Volkswagen. Noch ist unklar, ob sich alle europäischen Hersteller mit ausreichend Nachschub versorgen können, anderenfalls könnten sogar vorübergehende Produktionsstopps drohen.

Folgen in Europa weiter möglich

Dieses Szenario ist offenbar vor allem in Indien besonders wahrscheinlich. Den Artikeln zufolge haben indische Automobilhersteller keine Lizenzen erhalten oder Zugriff darauf. „Wir sind bereit, den Dialog und die Zusammenarbeit mit den relevanten Ländern und Regionen im Bereich der Exportkontrolle zu verstärken und uns weiterhin für die Aufrechterhaltung der Stabilität der globalen Produktions- und Lieferketten einzusetzen“, wird ein Sprecher des Außenministeriums in China zitiert.

Der Exportstopp in China hatte zuletzt bereits einige Lieferketten durcheinander gebracht. Die USA hatte laut eines Berichts der New York Times reagiert und ihrerseits den Export von beispielsweise für den Flugzeugbau relevanter Technikprodukte ausgesetzt. Wenn die Lieferungen nicht zügig wieder Fahrt aufnehmen, könnte das Fehlen der seltenen Erden auch in Europa noch spürbare Folgen haben. Laut Wirtschaftswoche könnten in vier bis sechs Wochen gezwungenermaßen Produktionsstopps notwendig werden.

Quelle: Wirtschaftswoche – In vier bis sechs Wochen drohen Produktionsstopps bei Autobauern; Reuters – China signals softer stance on rare earth export curbs

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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