Die Zahlen für das erste Quartal 2021 am Europäischen Elektroautomarkt liegen vor. Dabei zeigt sich, dass Plug-In-Hybride (PHEV) mit 248.058 Einheiten gegenüber reinen E-Autos mit 198.833 Einheiten die Nase vorne haben. Könnte ein erster Indiz dafür sein, dass 2021 in der Tat das Jahr der Teilzeitstromer wird. Nachfolgend betrachten wir die Entwicklung einzelner Modelle am Markt und zeigen auf wieso PHEV die Vormachtstellung an Europas E-Automarkt im ersten Quartal 2021 einnehmen konnten.
Abgesehen von der reinen Tatsache, dass 49.225 Plug-In-Hybride mehr im ersten Quartal abgesetzt wurden als reine Stromer, lässt auch eine andere Kennzahl das Potential der Teilzeitstromer erkennen. Denn betrachtet man die jeweiligen Top-10-Modelle welche in den ersten drei Monate des Jahres als PHEV/ E-Auto abgesetzt wurden, zeigt sich, dass die PHEV mit den meisten Zulassungen für 32,6% Anteil an den Gesamtzulassungen verantwortlich waren. Bei den reinen E-Autos war die Top-10-Auswahl der Modelle für rund 58,8% verantwortlich. Daraus lässt sich schließen, dass der Absatz von Plug-In-Hybriden auf eine größere Modellauswahl am Markt zurückzuführen ist.
Mit Blick in die Zukunft besteht somit die Möglichkeit ein breiteres Portfolio an Fahrzeugmodellen zu offerieren und somit eine größere Anzahl an potentiellen Kunden zu begeistern. Gleiches gilt aber natürlich auch für die kommende Einführung neuer Stromer. Spannend ist aber vor allem die Tatsache, dass drei Modelle bei den reinen E-Autos – Tesla Model 3, Renault ZOE und VW ID.3 – gemeinsam schon auf 27,1 Marktanteil kamen und somit fast an die Top-10 der PHEV heranreichen.
Von den 248.058 PHEV die abgesetzt wurden, können laut Automobil Analyst Matthias Schmidt aus Berlin 59% dem Segment der SUV beziehungsweise Crossover zugeordnet werden. Dies offenbart auch ein Blick auf die Top-10 in diesem Bereich, welche wir euch zuvor als Balkendiagramm eingebunden haben. Die dort zu sehenden 89.319 Fahrzeuge zeichnen sich für 32,6% des Gesamtabsatzes an Teilzeitstromer an Europas E-Automarkt verantwortlich. Wer ein wenig genauer hinsieht, der erkennt, dass vergleichbar zum E-Auto-Sektor, SUV-/ Crossover-Modelle den Markt bestimmen.
Blickt man auf den Absatz an E-Autos, genauer gesagt auf die dortigen Top-10-Modelle, zeigt sich, dass zehn Fahrzeuge für 58,8% des Gesamtabsatzes an Europas Elektroautomarkt verantwortlich waren. Sprich 117.021 Einheiten der insgesamt 198.833 zugelassenen Einheiten entfielen nur auf zehn Fahrzeuge. Somit ist hier deutliches Potential für Wachstum vorhanden, vor allem wenn man bedenkt, dass die Einführung weiterer E-Modelle in 2021 erst Richtung der zweiten Jahreshälfte startet.
Dennoch zeigt sich sowohl bei E-Autos, als auch bei PHEV, dass auf den vorderen Rängen die Absatzzahlen relativ nah beieinander sind und erst Richtung der hinteren Ränge abfallen. Jedoch zeichnet sich nach drei Monaten in 2021 an, dass die Abstände geringer werden, als es noch im Januar 2021 der Fall war. Lediglich Tesla konnte mit dem Model 3 einen deutlichen Vorteil am E-Automarkt für sich beanspruchen. Die darauffolgenden Modelle folgen an sich mit eher geringem Abstand.
Weiterhin gilt: Bis auf den Renault ZOE weichen alteingesessene E-Autos wie der Nissan Leaf (8.019 Einheiten) den neueren Modellen. Deutlich wird dies ganz besonders beim VW ID.3, der sich seit Verkaufsstart immer weiter nach vorne kämpft und bei Volkswagen als echte Alternative zum VW e-Golf durchzustarten scheint. Dennoch gilt, dass es auch bei VW noch Potential gibt. Denn die Verantwortung für den Rückgang der E-Auto-Zulassungen kann man zumindest zum Teil beim VW-Konzern suchen. Es wird davon ausgegangen, dass ein Teil an Stromer zurückgehalten wurde, da erst noch bei deren Software ein Update erfolgen soll.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report Edition 03.2021 Q1 March