Europa: Jedes zehnte neue Fahrzeug auf der Straße ist ein reines Elektroauto

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Matthias Schmidt, Automobil-Analyst aus Berlin, hat sich den Absatz von Pkw im Zeitraum der letzten zwölf Monate genauer angesehen. Dabei ist er zum Ergebnis gelangt, dass reine Elektroautos bei den Zulassungen, in den 18 betrachteten Märkten, die Grenze von zehn Prozent Zulassungsanteil geknackt haben.

In den zwölf Monaten zwischen November 2020 und Oktober 2021 wurden, im Schnitt, jeden Monat 1,134 Millionen neue Pkw zugelassen. Während Plug-in-Hybride Anzeichen einer Stagnation zeigen – im Oktober wurde eine monatliche Wachstumsrate von nur 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet – erlebte der deutsche PHEV-Markt zum ersten Mal seit 26 Monaten einen Rückgang der Neuzugänge von Plug-in-Hybrid-Pkw im Jahresvergleich.

Hier wird sich laut Schmidt zeigen müssen, ob der Rückgang der Teilzeitstromer auf die aktuell andauernde Halbleiterkrise zurückzuführen ist, oder ob es sich um eine Trendentwicklung handelt. Sprich, eine dauerhafte Verschiebung des Absatzes von PHEV hin zu reinen Elektroautos. Durchaus denkbar, so konnte man sehen, dass im Oktober die E-Auto-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 43 Prozent stiegen, während der gesamte Pkw-Markt um 30 Prozent schrumpfte.

Die 886.000 neu zugelassenen Elektroautos, die in den ersten zehn Monaten dieses Jahres verzeichnet wurden, übertreffen bereits die 728.000 neuen emissionsfreien PKWs, die im gesamten letzten Jahr (2020) auf die Straße gekommen sind. Die Halbleiterkrise führt dazu, dass sich die Hersteller auf rentablere Modelle mit geringeren Stückzahlen und meist höheren Emissionen konzentrieren. Was dazu führt, dass diese Emissionen durch E-Autos/ PHEV kompensiert werden müssen, um die CO2-Grenzwerte zu erreichen.

Da erwartet wird, dass der Gesamtmarkt kaum über das Pandemieniveau des letzten Jahres hinauskommt, das von monatelangen Produktions- und Lieferunterbrechungen geprägt war, wird der Pkw-Gesamtmarkt 2021 voraussichtlich nur ein Niveau von 11 Millionen Einheiten erreichen, verglichen mit 10,8 Millionen im Jahr 2020. Es wird erwartet, dass E-Autos etwas mehr als 10 Prozent dieser Gesamtzahl ausmachen werden. Das normale Niveau für die Region liegt bei über 14 Millionen jährlichen Einheiten.

Quelle: Matthias Schmidt – Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Stefan:

Das dauert ja noch länger, weil dann erst eine einheitliche Billing & Pay Plattform entwickelt werden muss. Das Kartenterminal Bezahlen (mit NFC sogar mit dem Smartfone) ist weltweit (bis auf Afrika = M-Pesa) etabliert. Daher erst mal vorhandenes nutzen.

Wasco:

Der HG Mini EV ist sogar bei ca. 290k bzw. insgesamt 420k.

Wasco:

Die Meistverkauften Modelle weltweit von Januar bis September 2021 sind:
(In Klammer Gesamtanzahl)

1. Model 3 – 360k – (1,16 Mio.)                   
2. HG Mini EV – 257k – (375k)                 
3. Model Y – 254k – (335k)               
4. ID. 4 – 73k – (79k)                        
5. Han EV – 59k – (88k)                    
6. BenBen EV – 54k – (100k)                   
7. ID. 3 – 53k – (110k)                  
8. Aion S – 50k – (130k)                  
9. Chery eQ(1) – 50k – (130k)                
10. Zoe – 49k – (325k)                   
11. Ora R1 EV – 47k – (122k)              
12. Niro EV – 47k – (95k)                   
13. Qin/Qin Pro/Qin Plus EV – 45k – (150k)        
14. Kona EV – 45k – (188k)                  
15. Leaf – 44k – (555k)                      
16. Mach-E – 40k – (40k)                   
17. XP P7 – 39k – (55k)                     
18. Ioniq 5 – 38k – (38k)                
19. e-tron – 36k – (120k)                   
20. clEVer EV – 41k – (53k)                    
21. Neta V – 32k – (35k)                 
22. Taycan – 29k – (54k)                 
23. 500e – 31k – (37k)                   
24. ES6 – 29k – (80k)                 
25. e-208 – 30k – (61k)                   
26. Enyaq iV – 28k – (28k)             
27. e-UP – 27k – (70k)                     
28. LP-T03 EV – 27k – (37k)                   
29. MG eZS – 27k – (87k)                   
30. Bolt – 24k – (124k)                  
31. Ora R3 – 24k – (25k)                   
32. EC6 – 23k – (27k)                
33. e2 – 23k – (53k)                   
34. iX3 – 21k – (21k)              
35. Yuan/S2 EV – 20k – (140k)                      
36. Mini Cooper SE – 20k – (38k)               
37. E10X – 20k – (20k)                 
38. WM EX5 – 20k – (58k)                 
39. Roewe Ei5 – 19k – (182k)                  
40. ForTwo EV – 19k – (65k)                
41. Aion Y – 19k – (19k)                
42. i3 – 18k – (225k)                 
43. EQC – 18k – (38k)                   
44. D. F. E70 – 18k – (48k)            
45. BAIC EU Serie – 18k – (220K)           
46. Mango EV – 18k – (18k)              
47. Corsa-e – 18k – (31k)                
48. Velite 6 EV – 17k – (37k)               
49. XP G3 – 17k – (46k)               
50. Emgrand EV – 17k – (125k)                
51. e-2008 – 18k – (26k)                     
52. Twingo EV – 16k – (20k)                   
53. XC40 EV – 16k – (20k)                
54. Song/Song Pro EV – 16k – (46k)             
55. ES8 – 14k – (40k)              
56. Baojun e. S./KiWi EV/Nano EV – 13k – (158k)         
57. EQA – 13k – (13k)                  
58. Aion V – 13k – (24k)                   
59. Ora R2 – 13k – (20k)                   
60. Model S – 12k – (330k)                
61. Polestar 2 – 12k – (20k)
62. Lingbox – 11k – (12k)
63. Pocco MeiMei – 10k – (10k)

David:

Du übersiehst, dass es für Millionen Verbrennerkäufer ebenfalls schon möglich wäre zuhause zu laden. Du hast da also ein riesiges Potenzial von Käufern, die noch nicht zugeschlagen haben, obwohl sie vermutlich keine Nachteile zu befürchten hätten.

Das ist aber auch nicht schlimm. Sämtliche Elektrofahrzeuge haben saftige Lieferfristen, selbst Tesla ist jetzt ausverkauft und das soll was heißen. So wird das noch Jahre anhalten. Denn wenn die Produktion, zum Beispiel bei VW, endlich die Millionengrenze pro Jahr übersteigt, hat man nach der Diffusionstheorie auch eine entsprechende höhere Nachfrage, weil aktuell die „Early Adopter“, das sind 13,5% einer Gesellschaft, kaufen und der nächste Bang kommt, wenn auch die „Early Majority“, die 34% einer Gesellschaft ausmacht, zuschlägt. Insofern bin ich gut beraten, wenn ich den Nachfolger meines Taycan ein Jahr eher bestelle. Denn zur „Early Majority“ kommen ja dann Ersatzkäufer unter den „Innovator“ und, wie ich, „Early Adopter“.

Die Lage kann sich gar nicht in den nächsten zehn Jahren beruhigen. Und wir können froh sein über jeden Verbrennerkäufer. Sonst wird die Lage wie bei Rolex-Uhren….

Mike:

Tesla sieht das anders und ist damit die einzige E-Automarke, die ich bedenkenlos meinen technophoben Eltern empfehlen könnte

Und weil das nur bei Tesla der Fall ist, sollen sich alle anderen danach richten? Steht dass denn in der Bibel?

Meinen Eltern würde ich ohne zu zögern ein Fahrzeug auf MEB Basis empfehlen, weil sie A) so gut wie nie Langstrecke fahren und B) so gut wie nie ins Ausland fahren.

Johannes:

Das ist nicht Aufgabe der Autohersteller, sondern der Energiewirtschaft. Siehe Marktführer EnBW oder auch das Deutschlandnetz.

Steht das in der Bibel? Tesla sieht das anders und ist damit die einzige E-Automarke, die ich bedenkenlos meinen technophoben Eltern empfehlen könnte. Die sind nicht willen oder in der Lage mit Apps rum zu hampeln, wie es im europäischen Ausland immer noch notwendig ist. Wie oft habe ich in Schweden an defekten Ladesäulen gestanden und 100m weiter haben mich 20 funktionierende Supercharger angegrinst…

Tesla-Z:

noch besser plug&pay….Auto bei Anbieter der Wahl oder Haustromanbieter anmelden und dann nur anstöpseln ohne nervige Karten etc

Bernhard:

„Bei alten PV-Anlagen mit hoher Einspeisevergütung kann es günstiger sein, doch kein E-Auto anzuschaffen, sondern zu warten bis die garantierte Einspeisevergütung ausgelaufen ist.“

Das ist doch hanebüchender Schwachsinn angesichts der klimatischen Entwicklung. Den Umstieg zu einem BEV immer nur an dem Vergleich Fossilbrennstoffkosten/Stromkosten auszurichten zeigt nur, daß selbst hier einige noch nicht kapiert haben was eigentlich los ist. Ich bekomme auch noch eine relativ hohe Einspeisungsvergütung und lade trotzdem meine BEVs mit dem PV-Strom.

Stefan:

Eine „wunderbare“ Entwicklung. Schön zu lesen, das die Adhäsion für den Otto nach lässt. Nur Schade, das dieser Impuls für diese Entwicklung nicht von Deutscher Politik und vom Deutschen Autobusiness kam und es erst einen Dieselbeschiss brauchte. Mal schauen, ob die Ladenetz Betreiber bzw. die Politik es hinbekommt, das Strom (wie alles andere auch) mit einer Girocard bezahlt werden kann. Das scheint in Deutschland ja schwieriger als der Flug zum Mars zu sein.

Mike:

November-Februar kann man natürlich vergessen, da bist du froh sein, wenn überhaupt die 2kWh pro Tag erreicht werden.
Für meine Pendelstrecke bräuchte ich wahrscheinlich ca. 18 kWh, das sollte im Sommer durchaus drin sein.

Stellt sich nur die Frage ob die Wochenenden und Home-Office Tage ausreichen um die Pendlertage zu kompensieren.
Ansonsten wollte ich eh noch einen LFP Speicher bauen, dann kann man den auch etwas größer dimensionieren.

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