Man kann es aktuell wohl nicht mehr abstreiten, der Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen vollzieht sich vor unser aller Augen. “Wir befinden uns an einem spannenden Punkt, an dem immer mehr Elektrofahrzeuge mit größerer Reichweite auf den Markt kommen”, sagte Jim Piro, pensionierter CEO von Portland General Electric (PGE). Aus Sicht von Piro sei man einem kritischen Punkt, einem Punkt, an welchem man einen großen Schritt nach vorne machen und dafür sorgen sollte, “dass Elektrofahrzeuge für die Verbraucher die attraktive Wahl sind.”
Als Co-Convener des vom Governor gesponserten Oregon Electric Vehicle Collaborative Projekts widmet sich Piro der Entwicklung von Lösungen, die den Weg in die Zukunft weisen. Der Staat Oregon hat sich verpflichtet, bis 2020 50.000 registrierte Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Das ultimative Ziel ist es, dass alle Pkw-Verkäufe in Oregon bis spätestens 2050 emissionsfreie Fahrzeuge sind. Prio soll mit seiner 43-jährigen Karriere in der Elektroindustrie Oregon dabei unterstützen das gesteckte Ziel zu erreichen.
Im Interview mit TripelPundIt hat sich Piro ein wenig mehr über die Zukunft der Elektromobilität geäußert. Aus seiner Sicht kann die Fahrzeugelektrifizierung dem Klimawandel begegnen und “gleichzeitig Innovationen fördern und die Gesamtatmosphäre und die Umwelt einer Stadt verbessern”. Des Weiteren können E-Autos aber auch dazu beitragen, dass Energieversorger ein effizientes Stromsystem schaffen können. Und nicht gezwungen sind die Stromlast in einer “Zeit höherer Energieeffizienz zu erhöhen, sondern auch die Last zu steuern”. So können Elektrofahrzeuge eine Speichervorrichtung werden, wenn überschüssige erneuerbare Energien vorhanden sind.
“Je mehr wir gemeinsam an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Elektrofahrzeuge arbeiten, desto größer sind die Chancen, dass dieser Markt wächst.” – Jim Piro, pensionierter CEO von Portland General Electric (PGE)
Aus Sicht von Piro seien Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung von Bedeutung, wenn man die E-Mobilität weiter vorantreiben möchte. So müssen man den Automobilherstellern helfen, Autos zu verkaufen. Aber zunächst brauche man intelligente Anreize, um eine starke Ladeinfrastruktur zu schaffen. Des Weiteren sei es wichtig, dass man es Kunden leichter macht Elektroautos zu kaufen und deren Vorteile zu verstehen.
“Die Aufklärung der Menschen über Strom als Verkehrsmittel und seinen vollen Wert ist wichtig.” So verstehen die Menschen zwar den Preis von Benzin in Liter, aber sie verstehen eben nicht was es mit einem kWh-Preis auf sich hat und wie weit man damit fahren muss. Die Verbindung von Reichweite zu eingekauftem Strom fehlt. Dahingegen wissen die meisten Autofahrer aktuell wie viel Liter Benzin sie auf 100 km verbrauchen. “Darüber hinaus sind die Strompreise viel weniger volatil als bei Benzin und dies wird noch weniger, da wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.”
Piro nennt im Interview auch positive Beispiele, wie E-Mobilität bereits in die Welt hinausgetragen wird. Norwegen wartet hier zum Beispiel mit einem effektiven Mix auf. Diese haben eine Reihe attraktiver Anreize geschaffen, “wie z.B. keine Verkaufssteuer auf emissionsfreie Fahrzeuge, freie Mautgebühren und Brückenübergänge sowie Zugang zu HOV-Spuren”. Das Land stellt Ladeinfrastruktur zur Verfügung, und in einigen Fällen ist die Ladung kostenlos. Mit diesem Zusammenfluss der Möglichkeiten haben sie 58 Prozent der Neuwagenverkäufe erreicht, die elektrisch sind. China fördert auch den Elektrotransport stark. Auch von ihnen kann man lernen, so Piro.
“Wenn wir langfristig denken und planen, werden wir robustere und nachhaltigere Lösungen entwickeln. Letztendlich müssen wir die Geschichte über den Nutzen von Elektrofahrzeugen erzählen und es den Verbrauchern leicht machen, Elektroautos zu kaufen und zu laden.” – Jim Piro, pensionierter CEO von Portland General Electric (PGE)
Quelle: Tripleundit.com – Energy Insider Shares His Predictions About the Future of Electric Mobility