EnBW: Blockiergebühr in allen mobility+ Tarifen ab 2. November

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Anfang September kann EnBW verkünden, dass das Hypernetz weiter wächst. Deutschlands größter und bester E-Mobilitätanbieter macht laden an über 100.000 Ladepunkten zum gleichen Preis möglich. Damit entsprechende Ladestationen auch genutzt werden können und nicht als Parkplätze verkommen wird die EnBW zum 2. November 2020 eine Gebühr für das unnötige Blockieren von Ladestationen einführen, die nach einer Anschlusszeit von vier Stunden gilt.

Sprich, E-Fahrzeuge welche länger als vier Stunden am Stecker hängen müssen zahlen. Nicht nur den kWh-Preis, sondern eben noch die zeitabhängige Blockiergebühr. Diese schlägt dann mit 9,75 Cent/Minute für alle Ladevorgänge, die mit EnBW mobility+ getätigt werden, zu Buche. Wer Ladepunkte nach dem Ladevorgang wieder freigibt, ist davon nicht betroffen. Denn 95 Prozent aller Ladevorgänge sind bereits nach drei Stunden beendet, so die EnBW.

„Schnell. Überall. Ein Preis. Das sind die drei Grundprinzipien unseres EnBW HyperNetzes. Wir wollen sicherstellen, dass E-Autofahrer*innen immer einen freien Ladepunkt in der Nähe finden. Als Deutschlands größter und bester E-Mobilitätsanbieter tragen wir hier eine besondere Verantwortung. Gleichzeitig appellieren wir auch weiterhin an ein solidarisches Verhalten aller E-Mobilist*innen, Ladepunkte nach beendetem Ladevorgang wieder freizugegeben. Davon profitieren alle und damit tragen alle zum Erfolg der Elektromobilität bei.“ – Timo Sillober, Vertriebs-Chef der EnBW

Einen Trost gibt es doch, zumindest für die E-Autofahrer, welche tatsächlich über vier Stunden laden müssen, die Blockiergebühr enthält einen Kostenairbag. Sprich, die maximal anfallenden, zusätzlichen Kosten können sich somit auf maximal 11,70 Euro je Ladevorgang belaufen. So sind die zusätzlichen Kosten für Nutzer*innen jederzeit transparent und planbar. Unverändert bleiben alle Kilowattstundenpreise für das Laden an Normal- oder Schnellladestationen sowie die Preise für (zusätzliche) EnBW mobility+ Ladekarten und die Grundgebühr im EnBW mobility+ Viellader-Tarif.

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Doch wie kommt die EnBW auf die vier Stunden, nach denen die Blockiergebühr greifen soll? Diese basieren auf Analysen des Ladeverhaltens an EnBW-eigener Ladeinfrastruktur. Dabei zeigte sich: Nahezu 95 Prozent aller Ladevorgänge sind nach durchschnittlich drei Stunden beendet. Der Anteil der reinen Standzeit steigt danach deutlich an. Für mehr Flexibilität bleibt auch die vierte Stunde eines Ladevorgangs über EnBW mobility+ kostenfrei. Erst ab Beginn der fünften Stunde der Anschlusszeit greift die Blockiergebühr.

Erst im Mai 2020 konnten wir berichten, dass der Energiekonzern, einer der Marktführer bei der Schnelllade-Infrastruktur für Elektroautos, bis 2025 „ein flächendeckendes Netz mit 10.000 Schnellladepunkten“ errichtet haben will. So zumindest die Aussage von EnBW-Chef Frank Mastiaux. Aber eben nicht nur die Schnellladepunkte sind für das Unternehmen ausschlaggebend. Generell muss die Ladeinfrastruktur weiter wachsen. Sowie für E-Autofahrer zur Verfügung stehen, dies will man nun mit der Blockiergebühr ermöglichen.

Quelle: EnBW – Pressemitteilung vom 23. September 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Max:

Hallo,

ich sehe das als reine Abzocke, zuzüglich der 23%gen Preiserhöhung. Statt mehr Ladepunkte zu installieren oder ehrlicherweise den Kunden über App-Mitteilungen darauf hinzuweisen, einfach schön Kasse machen.

Super kreativ gelöst enbw!

Mit spannenden Grüßen
Max 

Markus Doessegger:

Wie Hiker schon sagte, die Ladestationen sind leider zahlenmässig noch etwas begrenzt und der Platz muss freigegeben werden sobald kein Strom mehr fliesst.

Angenommen, ich hätte Ihre Situation und hätte einen Kona, dann würde ich das heute wie folgt machen:
Ihre Gesamtkapazität sei 64kWh wovon ich immer 20% also 13kWh stehen lassen würde, dann 2h an 11 kW 3-phasig laden würde, um 22 Uhr mein Auto umparkieren und dann am Morgen um 8 Uhr mit 35kWh oder umgerechnet ca. mit 250km lossfahren würde. Da müsste ich sogar nur jeden 2. oder 3. Tag wieder für 2h an die 11kW Ladesäule.
Volladen würde ich eh nie, da ab ca. 85% der Lader nur noch mit ca. 10 kW lädt und dann bis 100% erreicht ist vielleicht nur noch mit 4kW.

Wie schon gesagt, ich würde Alles unternehmen, meine eigene Ladestation zu bekommen. Der örtliche Stromer weiss mitlerweilen sicher wie er das installieren muss. Langfristig unabhängig werden ist doch auch erstrebenswert und kostet wirklich nicht Alle Welt.

Tom 1:

Also ich bin jetzt seit 21.09. und 700 km stolzer Besitzer einer ZOE 135 mit großem Akku, und Ich muss sagen das Laden ist echt eine Herausforderung und bedarf einer guten Planung. Ladesäulen Anbieter, freier Platz, Ladegeschwindigkeit, Rest Akku, Fahrprofiel.
Zum Glück kann Ich zu Hause laden, und nur kurzstrecke, aber wenn es viel mehr wird, kann Ich Euch verstehen, daß da richtig Frust aufkommt, und viele schreckt es dan ab ein E Auto zu fahren.

T. M.:

Die Parkplätze hier sind alle kostenlos, ich eigne mir deshalb keinen an. Wer bitte steht denn Nachts auf und parkt sein Auto um. Und wer ist um 2 Uhr unterwegs in der Hoffnung, das jetzt gerade jemand seine Ladung beendet und wegfährt. Das ist nichts weiter als eine Strafe dafür, das man sich kein Schnelllader leisten kann und das Laden über Nacht mit einer zusätzlichen Gebühr zu versehen. Was nützt mir eine halbvolle Batterie, wenn ich damit zur Arbeit komme, aber mir Sorgen machen muss, wie ich wieder nach Hause komme. Dass eine volle Batterie aber jetzt 160% mehr kostet, sehe ich als Abzocke.

VictorVanDoom:

Vollkommen richtig. Aber wenn ich schon dafür bestraft werde, dass mein Auto halt nicht so schnell laden kann? Was soll ich denn dann machen?

VictorVanDoom:

Entschuldigen Sie mal, wie kommen Sie denn bitte darauf, dass ich mir eine eigene Ladestation ersparen würde? Ich würde sofort eine eigene Ladesäule bauen, wenn ich könnte geschweige denn eine Parkplatz hätte, an dem das ginge. Ich lasse mein Fahrzeug auch nicht „selbstherrlich“ an der Säule stehen. Ich lade und wenn es voll ist, fahre ich es weg.

Schön für Sie, dass sie öffensichtlich den Luxus eines eigenen Stellplatzes mit Lademöglichkeit genießen können. Ich kann es nicht, aber ich versuche wenigstens trotzdem die E-Mobilität voran zu bringen. Wie eingebildet kann ein Mensch nur sein…

Andi:

Warum VictorVanDoom ein Schnäppchenjäger sein soll ist nicht zu verstehen. Ich habe nichts gegen eine Blockiergebühr – aber nur wenn kein Strom mehr entnommen wird (vollgeladen). Alles andere ist e-mobilitätsfeindlich.

Juegen:

„Warum soll der Fahrer eines fast leergefahrenen Kona bestraft werden, wenn er abends um 20 Uhr sein Auto an AC anschließt und morgens um 8 wieder von der Ladung nimmt, wenn es zur Arbeit geht? “

Weil er für alle anderen Interessenten die Säule blockiert.

Hiker:

Ladesäulen sind, wie der Name schon sagt, zum Laden und nicht zum Parken da. Leider gibt es davon noch nicht annähernd genug. Die Ladesäulen kosten den Betreiber viel Geld das er über die gelieferte Leistung amortisieren muss. Das geht aber nicht, wenn jemand selbstherrlich sein Fahrzeug die ganze Nacht dort stehen lässt und sich so unerlaubterweise einen Parkplatz kostenlos aneignet. Und sich gleichzeitig auch noch eine eigene Ladestation erspart. Da ist eine Blockiergebühr von € 11.70 geradezu ein Schnäppchen. Das sollte auch einem Schnäppchenjäger vom Schlage eines VictorVanDoom klar sein.

Rafael:

Die Preiszusatzkomponente ist mit der genannten Intention grundsätzlich okay, die Umsetzung bestraft leider die Langsamlader.
Wäre vergleichbar mit einem eventuell langsamen Rentner im Supermarkt. Wenn der nicht nach einer vorgegebenen Zeit durch ist, muss er einen höheren Preis für die Ware kaufen, weil er den Einkaufswagen blockiert.

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