Die Elektromobilität in Deutschland durchlebt im Jahr 2024 einen Rückschlag, beeinflusst durch die Überarbeitung des Wirtschaftsplans für den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Angesichts der Kürzungen des KTF-Budgets um über 12 Milliarden Euro, bedingt durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wurde der Umweltbonus für Elektroautos bereits im Dezember gestrichen. Trotz dieser Kürzungen bleibt die Förderung für bestimmte Bereiche der Elektromobilität bestehen.
Einer der markantesten Einschnitte ist das Auslaufen der Kaufprämien für Elektroautos im Jahr 2024. Erste Auswirkungen sind bei den Zulassungszahlen für Elektroautos bereits zu sehen. Der Rückgang dieser Zahlen zeigt, wie sehr der Elektroauto Markt auf die finanziellen Anreize angewiesen war. Unter anderem die SPD fordert bereits eine Anschlusslösung für die Kaufprämie von Elektroautos.
Förderung für Elektromobilität bleibt teilweise bestehen
Bestehen bleibt unter anderem die Unterstützung für die Errichtung von Tank- und Ladeinfrastruktur, wenngleich mit einer Kürzung um 290 Millionen Euro auf 1,92 Milliarden Euro. Eine weitere Förderung, die auch 2024 weiter bestehen bleibt, ist die Unterstützung der Batteriezellen-Fertigung (IPCEI Batterie) mit einem Volumen von 510 Millionen Euro. Dieses Engagement ist deswegen so wichtig, um Deutschland als einen Standort für Batterietechnologie zu etablieren und die Wettbewerbsfähigkeit in diesem global immer wichtiger werdenden Sektor zu sichern.
Im Gegensatz dazu wird das Programm zur Förderung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge (KsNI) eingestellt, was auf die hohe Nachfrage und die bereits weitgehend gebundenen Finanzmittel für das Haushaltsjahr 2024 zurückzuführen ist. Der KsNI-Fördertopf, einst als Haupthebel zur Antriebswende im Lkw-Bereich etabliert, fällt damit den Einsparungen der Regierung zum Opfer.
Der Fokus des Klima und Transformationsfonds wird nun auf Kernprojekte gerichtet, mit einem besonderen Augenmerk auf Kosteneffizienz. Auch andere Sektoren müssen so ihre Förderungen aufgeben. Weitere Einsparungen des KTF ergeben sich auch durch die Nichtfinanzierung geplanter Investitionen in die Schieneninfrastruktur aus dem KTF, was eine Umstrukturierung der Finanzierung für zahlreiche Programme nach sich zieht.
Neue Fördermittel aus der EU
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Mitteilung der EU-Kommission, dass Deutschland nun erstmals Gelder aus dem EU-Fördermitteltopf ARF (Aufbau- und Resilienzfazilität) erhalten hat. Diese Gelder, insgesamt vier Milliarden Euro, sollen unter anderem zur Förderung der Elektromobilität verwendet werden. Bis August 2026 kann Deutschland insgesamt 28 Milliarden Euro aus diesem Topf abrufen, wobei sieben Milliarden Euro speziell für die Unterstützung eines umweltfreundlicheren Verkehrssektors vorgesehen sind. Dies schließt den Kauf von Elektroautos, umweltfreundlichen Bussen und Schienenfahrzeugen mit ein. Eine Förderung von Elektroautos könnte also auch über diesen Weg wieder angeboten werden.
Die deutschen Förderprogramme für Elektromobilität werden also trotz erheblicher Kürzungen im Klima und Transformationsfond nicht ganz eingestellt und es werden weiterhin einige Schlüsselbereiche unterstützt. Ergänzt wird die Fördersumme nun durch zusätzliche Mittel aus dem EU-Fördermitteltopf. Trotzdem haben die Zulassungszahlen für Elektroautos bereits stark abgenommen. Ob es eine neue “Umweltprämie” geben wird, ist bis jetzt unklar.
Quelle: Electrive.net – Welche eMobility-Förderung im KTF Bestand hat – und welche nicht