Elektrofahrzeug-Start-up Canoo dank Fusion bald an der Börse

Cover Image for Elektrofahrzeug-Start-up Canoo dank Fusion bald an der Börse
Copyright ©

Canoo

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das US-Start-up Canoo, das Elektrofahrzeuge von Grund auf neu denkt und entwickelt, und die Investmentfirme Hennessy Capital Acquisition Corp. haben eine endgültige Vereinbarung für ihre Fusion getroffen, die dazu führt, dass das gerade mal gut zwei Jahre alte Star-up ein börsennotiertes Unternehmen werden kann. Nach Abschluss der Transaktion, geplant für das vierte Quartal 2020, soll die kombinierte Betriebsgesellschaft Canoo Inc. heißen und an der US-Börse Nasdaq unter dem Tickersymbol „CNOO“ notiert sein.

Canoo ist ein wachstumsstarkes Elektroauto-Unternehmen aus Kalifornien, das eine besonders flache und modulare Skateboard-Plattformen entwickelt hat. Sie macht es möglich, Elektrofahrzeug-Designs neu zu definieren, den nutzbaren Innenraum zu maximieren und für eine breite Palette von Fahrzeuganwendungen genutzt zu werden. Das Besondere: Canoo will mit seinen Autos ausschließlich auf Abo-Modelle setzen. Die Skateboard-Architektur des Start-up beherbergt alle wichtigen Komponenten eines Elektroautos. Canoo hat für die Plattform die elektrischen Antriebs- und Batteriesysteme selbst entwickelt.

Canoo Elektroauto Skateboard Plattform
Canoo

Alle Fahrzeugtypen von Canoo teilen sich das gleiche Skateboard, verwenden aber unterschiedliche Kabinen und Aufbauten, die untereinander kombiniert werden können, um einzigartige Fahrzeuge zu erstellen. Dieser hochmodulare Ansatz soll eine besonders effiziente Produktion in großem Maßstab ermöglichen. Canoo will mit der Plattform in der Lage sein, Fahrzeuge für verschiedene Markt- und Verbrauchersegmente zu reduzierten Kosten und besonders schnell zu realisieren, da der Großteil der Forschung und Entwicklung sowie Crashtests auf dem Skateboard basieren.

„Unsere Technologie ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Fahrzeugentwicklung durch die flachste Skateboard-Architektur der Welt. Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Hennessy Capital und sind bestrebt, unsere Reise mit der gemeinsamen Leidenschaft zu beginnen, eine umweltfreundliche und vielseitige Entwicklungsplattform für Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen.“ – Ulrich Kranz, Mitbegründer und Chief Executive Officer von Canoo

Unter der Leitung von Ulrich Kranz, einem Veteranen der Automobilindustrie mit mehr als 30 Jahren Führungserfahrung bei BMW und gerne „Vater“ des BMW i3 genannt, und fast 300 Mitarbeitern hat das Canoo-Team bereits gezeigt, dass es in der Lage ist, vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen: Das Beta-Fahrzeug wurde in nur 19 Monaten erfolgreich entwickelt, konstruiert und hergestellt und hat bereits mehr als 50 physische Crashtests abgeschlossen. Canoo plant die Einführung seines ersten Modells für das Jahr 2022. Es wurde speziell für ein Abonnement-Geschäftsmodell entwickelt und soll sich an Verbraucher in großen städtischen Märkten richten. Das gut 220 kW (300 PS) starke und mit einem 80 kWh großen Akku ausgestattete Fahrzeug ähnelt einem Kleinbus und bietet Platz für sieben Insassen, ist mit einer Länge von 4,4 Metern, einer Breite von 1,9 Metern und einer Höhe von 1,84 Metern aber recht kompakt. Ähnliche Maße haben etwa der Opel Combo oder der Toyota Proace City Verso.

Canoo Elektroauto Innenraum
Canoo

Darüber hinaus entwickelt Canoo ein kommerzielles B2B-Lieferfahrzeug mit voraussichtlicher Verfügbarkeit im Jahr 2023. Der innovative Kleintransporter konkurriert in einem Größensegment, das andere Wettbewerber derzeit nicht bedienen, und bietet eine kompakte und für die Stadt gebaute Last-Mile-Lieferlösung mit maximalem Transportvolumen.

Die Markteinführungsstrategie von Canoo basiert auf sich verändernden Kundenpräferenzen, und beinhaltet ein monatliches, unverbindliches, abonnementbasiertes Geschäftsmodell. Mit einer einzigen monatlichen Gebühr und ohne Vorauszahlung soll Canoo-Nutzern ein All-Inclusive-Service offenstehen, das neben dem Fahrzeug auch Wartung, Garantie, Zulassung sowie Versicherungen umfasst.

Quelle: Canoo – Pressemitteilung vom 18.08.2020 // Electrive – Fusion ebnet Canoo den Weg an die US-Börse

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Strauss:

ja, also als Ersatz vom Bully reicht das immer. Die Amis können scheinbar nicht nur Pick up, ausser Tesla.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW in Debrecen den neuen iX3 baut

Wie BMW in Debrecen den neuen iX3 baut

Michael Neißendorfer  —  

Im Oktober startet die Serienproduktion des Elektro-SUV iX3 in Ungarn. Schon jetzt gewährt BMW Einblicke in das von Grund auf neu gebaute Werk.

Cover Image for Wie Elli Mobility mit E-Autos Kosten in Flotten senkt

Wie Elli Mobility mit E-Autos Kosten in Flotten senkt

Sebastian Henßler  —  

Elli Mobility im Podcast: CEO Joschi Jennermann über B2B-Fokus, Tank- und Ladekarte, Homecharging, Großspeicher und den Weg von Misch- zu E-Flotten.

Cover Image for Ferrari belebt den Testarossa als Plug-in-Hybrid mit 1050 PS neu

Ferrari belebt den Testarossa als Plug-in-Hybrid mit 1050 PS neu

Michael Neißendorfer  —  

Mit gleich drei Elektromotoren und einem V8-Biturbo leistet der 849 Testarossa beeindruckende 1050 PS – ein absoluter Rekord für ein Serienmodell von Ferrari.

Cover Image for Partner statt Paläste: So will Togg in Deutschland erfolgreich sein

Partner statt Paläste: So will Togg in Deutschland erfolgreich sein

Michael Neißendorfer  —  

Mit Verzögerung kommt der türkische Autobauer Togg nach Deutschland und bringt mit dem Elektro-SUV T10X sowie der E-Limousine T10F gleich zwei Fahrzeuge mit.

Cover Image for Porsche Cayman und Boxster ab 2027 nur noch als Stromer

Porsche Cayman und Boxster ab 2027 nur noch als Stromer

Laura Horst  —  

Porsche nimmt keine Aufträge mehr für den Boxster und den Cayman mit Verbrennungsmotor an. Beide Modelle kommen 2027 als Elektroautos zurück.

Cover Image for ChargingTime Update: Mehr Transparenz beim Strom laden

ChargingTime Update: Mehr Transparenz beim Strom laden

Sebastian Henßler  —  

Mit ChargingTimePay zahlen Nutzer per App oder Karte. Transparent ausgewiesene Gebühren und klare Preisvergleiche sollen böse Überraschungen vermeiden.