Das US-Start-up Canoo, das Elektrofahrzeuge von Grund auf neu denkt und entwickelt, und die Investmentfirme Hennessy Capital Acquisition Corp. haben eine endgültige Vereinbarung für ihre Fusion getroffen, die dazu führt, dass das gerade mal gut zwei Jahre alte Star-up ein börsennotiertes Unternehmen werden kann. Nach Abschluss der Transaktion, geplant für das vierte Quartal 2020, soll die kombinierte Betriebsgesellschaft Canoo Inc. heißen und an der US-Börse Nasdaq unter dem Tickersymbol „CNOO“ notiert sein.
Canoo ist ein wachstumsstarkes Elektroauto-Unternehmen aus Kalifornien, das eine besonders flache und modulare Skateboard-Plattformen entwickelt hat. Sie macht es möglich, Elektrofahrzeug-Designs neu zu definieren, den nutzbaren Innenraum zu maximieren und für eine breite Palette von Fahrzeuganwendungen genutzt zu werden. Das Besondere: Canoo will mit seinen Autos ausschließlich auf Abo-Modelle setzen. Die Skateboard-Architektur des Start-up beherbergt alle wichtigen Komponenten eines Elektroautos. Canoo hat für die Plattform die elektrischen Antriebs- und Batteriesysteme selbst entwickelt.
Alle Fahrzeugtypen von Canoo teilen sich das gleiche Skateboard, verwenden aber unterschiedliche Kabinen und Aufbauten, die untereinander kombiniert werden können, um einzigartige Fahrzeuge zu erstellen. Dieser hochmodulare Ansatz soll eine besonders effiziente Produktion in großem Maßstab ermöglichen. Canoo will mit der Plattform in der Lage sein, Fahrzeuge für verschiedene Markt- und Verbrauchersegmente zu reduzierten Kosten und besonders schnell zu realisieren, da der Großteil der Forschung und Entwicklung sowie Crashtests auf dem Skateboard basieren.
„Unsere Technologie ermöglicht eine schnelle und kostengĂĽnstige Fahrzeugentwicklung durch die flachste Skateboard-Architektur der Welt. Wir freuen uns sehr ĂĽber die Partnerschaft mit Hennessy Capital und sind bestrebt, unsere Reise mit der gemeinsamen Leidenschaft zu beginnen, eine umweltfreundliche und vielseitige Entwicklungsplattform fĂĽr Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen.“ – Ulrich Kranz, MitbegrĂĽnder und Chief Executive Officer von Canoo
Unter der Leitung von Ulrich Kranz, einem Veteranen der Automobilindustrie mit mehr als 30 Jahren Führungserfahrung bei BMW und gerne „Vater“ des BMW i3 genannt, und fast 300 Mitarbeitern hat das Canoo-Team bereits gezeigt, dass es in der Lage ist, vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen: Das Beta-Fahrzeug wurde in nur 19 Monaten erfolgreich entwickelt, konstruiert und hergestellt und hat bereits mehr als 50 physische Crashtests abgeschlossen. Canoo plant die Einführung seines ersten Modells für das Jahr 2022. Es wurde speziell für ein Abonnement-Geschäftsmodell entwickelt und soll sich an Verbraucher in großen städtischen Märkten richten. Das gut 220 kW (300 PS) starke und mit einem 80 kWh großen Akku ausgestattete Fahrzeug ähnelt einem Kleinbus und bietet Platz für sieben Insassen, ist mit einer Länge von 4,4 Metern, einer Breite von 1,9 Metern und einer Höhe von 1,84 Metern aber recht kompakt. Ähnliche Maße haben etwa der Opel Combo oder der Toyota Proace City Verso.
Darüber hinaus entwickelt Canoo ein kommerzielles B2B-Lieferfahrzeug mit voraussichtlicher Verfügbarkeit im Jahr 2023. Der innovative Kleintransporter konkurriert in einem Größensegment, das andere Wettbewerber derzeit nicht bedienen, und bietet eine kompakte und für die Stadt gebaute Last-Mile-Lieferlösung mit maximalem Transportvolumen.
Die Markteinführungsstrategie von Canoo basiert auf sich verändernden Kundenpräferenzen, und beinhaltet ein monatliches, unverbindliches, abonnementbasiertes Geschäftsmodell. Mit einer einzigen monatlichen Gebühr und ohne Vorauszahlung soll Canoo-Nutzern ein All-Inclusive-Service offenstehen, das neben dem Fahrzeug auch Wartung, Garantie, Zulassung sowie Versicherungen umfasst.
Quelle: Canoo – Pressemitteilung vom 18.08.2020 // Electrive – Fusion ebnet Canoo den Weg an die US-Börse