Elektroautos von Renault sollen „immer erschwingliche Volumenfahrzeuge sein“

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Emmanuel Bouvier, seit gut eineinhalb Jahren kaufmännischer Leiter des Elektroauto-Geschäfts von Renault und insgesamt bereits seit mehr als 20 Jahren im Unternehmen tätig, sprach in einem Interview mit Edison über das perfekte Elektroauto, warum die 2020er das Zeitalter der Elektromobilität einläuten wird und wo der Fokus von Renault bei der Entwicklung neuer E-Fahrzeuge liegt.

Wie viele andere Experten ist auch Bouvier der Meinung, dass Elektroautos nun vor dem Durchbruch stehen. „In den zurückliegenden zwei Jahren haben wir bereits eine steigende Nachfrage nach Elektroautos erlebt“, so der Manager, im vergangenen Jahr habe das Absatzplus von Renault in Europa 75 Prozent betragen – und das bei einem stagnierenden bis rückläufigen Gesamtmarkt. Nun sei bei der Elektromobilität ein Punkt erreicht, „an dem einige der Barrieren, die das Wachstum in der Vergangenheit gebremst haben, wegfallen“, etwa die begrenzte Reichweite von Elektroautos. Bouvier geht deshalb davon aus, „dass sich der Markt weiterhin dynamisch entwickeln wird“.

Bei der Zoe, die sich zwischen Klein- und Kompaktwagen einsortiert und die Renault in 44 Märkten anbietet, betrug das Auftragsplus weltweit sogar 140 Prozent. Der Trend zeige „also klar nach oben“, nicht nur in Europa, sondern auch in China, wo der französische Hersteller mit dem neuen elektrischen City-SUV K-ZEauf Anhieb einen Marktanteil von fünf Prozent in dem Segment erobert“ habe.

Das gestiegene Interesse an Elektroautos führt Bouvier auf mehrere Faktoren zurück. Etwa die „Unterstützung der Antriebstechnik durch die Politik“ mit Hilfe von Förderungen sowie die zunehmende Verfügbar- und Sichtbarkeit von Ladeinfrastruktur: „Das schafft Vertrauen, baut Barrieren ab.“ Das steigende Interesse an Elektroautos sei auch darauf zurück zu führen, „dass das Fahrzeugangebot wächst und Interessenten inzwischen mehr Wahlmöglichkeiten haben. Und das auch in ganz unterschiedlichen Marktsegmenten.“

Während Renault mit dem Zoe bislang nur im B-Segment und mit dem Kangoo im Markt für kompakte Nutzfahrzeuge unterwegs war, visiere der Hersteller nun das A-Segment an, mit dem neuen Twingo Z.E, der noch in diesem Jahr erscheinen soll, sowie mit dem kleinen E-SUV von Dacia. So will Renault „auch Menschen mit einem kleinen Budget eine Möglichkeit geben, weiterhin mit dem Auto in die Innenstadt zu gelangen“.

Für die Mittel- und Oberklasse will Renault mittelfristig auch neue Fahrzeuge präsentieren. Das Konzeptauto Morphoz sei hierbei nicht nur als eine Design-Studie zu verstehen, sondern gebe „einen konkreten Hinweis darauf, in welche Richtung wir unser Angebot an Elektroautos mit Hilfe der neuen modularen CMF-EV Plattform für die Allianz mit Nissan und Mitsubishi weiterentwickeln wollen“, so Bouvier. Im kommenden Jahr will Renault ein erstes Modell auf der neuen Plattform vorstellen, welche dabei helfen werde, „über Skaleneffekte die Kosten massiv zu reduzieren.“

Die Vorteile der dezidierten E-Auto-Plattform liegen auch darin, dass sie Kunden „funktionale Vorteile“ bieten kann, etwa ein größeres Platzangebot im Innenraum. Bouvier sagte auch, dass Elektroautos von Renault „immer erschwingliche Volumenfahrzeuge sein“ sollen, und keine exklusiven Prestigefahrzeuge.

Quelle: Edison — „1000 Kilometer Reichweite wären Verschwendung“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Uwe Mahnke:

Fahre jetzt seit 2 Jahren eine Zoe R110 mit 41kW-Akku. 13.000 km auf dem Tacho. Batterie ist kein Thema, weil bei unserer Laufleistung und Vertragsdauer es keine wirtschaftlichtere und sichere Alternative ( kostenloser Batteriewechsel bei Leistungsverlust und Hilfe, wen ich wirklich einmal in der Pampa mit leerem Akku liegenbleiben sollte ) gibt. Für mich ist die Zoe die Heldin im Alltag der Pendler und im Stadtverkehr.
Macht Spass, einen BMW oder Porsche an der Ampel locker abzuhängen. Aber dann, wenn ich dann 50 km/h fahre, rasen diese dann beleidigt mit 70-80 km/h vorbei. Eine verückte Autofahrerwelt. Ich fahre gelassen, halte mal auch für Fußgänger an, wenn diese an einer Verkehrsinsel die Strasse queren wollen ( in Norwegen übrigends Pflicht ). Frei nach Balu dem Bär: „Mach es mit „Gelassenheit“.
Und was die hier hochgelobten VW Innovationen betrifft. Die müssen ihre Alltagtauglichkeit erst noch beweisen, wenn sie dann wirklich kommen.
Ich habe da meine Zweifel, nach den Erfahrungen mit 6 Golfs aller Generationen, gab es Probleme und Kosten. Kulanz nur in wenigen Fällen.

strauss:

Möchte hier auch keine Autowerbung machen. Aber wir haben einen der ersten Zoe s im Betrieb mit 150000 Km laufen. Die Kreuzgelenke vorne wurden ersetzt und so läuft er weiter. Ein 2. zusätzlich seit drei Monaten mit 41 er Akku ein Traum zum Fahren. Es gab noch im Dezember Reichweiten von über 300 Km. Tja, wir haben natürlich auch keine echten Winter mehr.

Stübegger:

Hatte mit meinen ZOE ein Problem. Stopp Störung Elektromotor. Auto wurde in einer Werkstätte kostenlos repariert, jedoch hatte ich 4 Wochen kein Auto.

Detlev Haas:

Sorry Schreibfehler ZOE 04/2017

Detlev Haas:

Entschuldigung hier wurde wieder ein Beitrag geschrieben von jemand der keine Ahnung hat ‍♂️
Ich fahre jetzt seit 04/2007 eine Renault ZOE jetzt 105530 km und das Fahrzeug fährt wie am ersten Tag. Wartungskosten bei Renault bis jetzt ca. 450,-€ Ich werde mir niemals mehr ein VW kaufen .
Detlev Haas

strauss:

Musicman, da Schlägst Du aber wohl die falsche Tonart an. Schön, dass VW bei dir kullant ist. Seit dem 1. Zoe 2012 hat sich punkto Stabilität und Verbesserung im Türenbereich sehr viel getan. Setz dich mal in einen Neuen. Viele bezeichnen kleine Aufschläge im Preis als schlecht. Haltbarkeit war bei Renault kein Problem. Die ersten laufen immer noch. Die hier angesprochenen Wettbewerber sind noch nicht mal auf der Strasse .Auch dem Djebasch kann der Akku bei Renault mit dem Auto verkauft werden. Wer ein günstiges Stadtauto will ,kauft jetzt besser einen gebr. mit 21 KWh Akku. Da ist Zoe sehr günstig weil viele Fahrer zum 41 er AKKU gingen oder gleich zum 52 er wechselten. DA kann man noch gut schlafen auch mit einem 7 jährigen E Auto, weil die Herstellerfirma für den Akku gerade steht.

Jörg:

Um Ihre Frage zu beantworten: ich habe mich für Sie mal in den entsprechenden Foren umgesehen und niemanden gefunden, der seine Zoe wegwerfen musste. Ganz im Gegenteil, scheint ein tolles Elektroauto zu sein. Ihre Befürchtungen sind also offensichtlich unbegründet.

R. D.:

Dennoch ist der Zoe am Markt und verkauft sich sehr gut, weitere Modelle folgen bald. Zudem, stimmt nicht dass Renault nur auf Batterie-Miete setzt, Renault bietet aktuell alle PW-Elektromodelle auch mit Kaufbatterie an, lässt dem Kunden somit die freie Wahl. Dennoch wählen die meisten Käufer eines Zoe die Mietoption, wohl wissend, dass die Mietoption in den meisten Fällen (Laufleistung und Dauer der Nutzung) die kostengünstigere Variante ist. Sehe nicht, dass Renault hier den falschen Weg geht, sie haben sogar zwei Wege erschlossen.

Musicman:

Lieber warte ich noch 2 Jahre auf VW als mich mit der Qualität bei Renault oder Dacia rumzuärgern.
Während VW sicher auch Qualitätsprobleme hat ist man dort zumindest (bei mir) Kulant und trotz allem auf einem völlig anderen Niveau als bei Renault.
Wenn ich jetzt lese, dass Renault noch „erschwinglichere“ Fahrzeuge bauen will frage ich mich wie die Qualität und Haltbarkeit darunter noch weiter leiden wird. Wird das Auto jetzt auch zum Wegwerfartikel? Nach 3-5 Jahren nur noch Sondermüll?

Djebasch:

Renault redet viel aber kommt nicht in die Pötte, VW handelt momentan schneller und näher am Kunden.
Renault geht mit seiner Akkumiete falsche Wege und sollte längst umschwenken, da auch die Preise für Akku Packs stark sinken werden und dann eine Akkumiete keinen Sinn mehr macht…

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