Elektroauto-Interessenten: Jung, urban und mit hohem Neuwagenbudget

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die aktuelle puls Studie zu Elektroauto-Interessenten gibt einen interessanten Einblick auf potentielle Käufer von E-Autos. Einblicke, welche gerade für Automobilhersteller und Händler von Interesse sein dürften, wenn man Kompetenz im Wachstumsmarkt der Elektromobilität auf- oder ausbauen möchte. 1.008 Autokäufer in Deutschland wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie der Nürnberger Marktforschung puls in Hinblick auf die E-Mobilität, E-Autos und Alternative Antriebe befragt.

Es zeigt sich, dass laut der puls Studie das Kaufinteresse an Elektroautos seit 2016 auf aktuell 41 Prozent signifikant zugelegt hat. Hierbei zeichnen sich vor allem die drohenden Innenstadt-Fahrverbote, immer schärfere CO2-Vorgaben sowie die immer tieferen Kratzer im Image des Dieselantriebs als Treiber für den Umschwung zur E-Mobilität.

In diesem Umfeld ist es Tesla gelungen, Elektromobilität in den Hinterköpfen der Kunden dominant zu besetzen. So nehmen mittlerweile 61 Prozent der deutschen Autokäufer den Quereinsteiger aus Kalifornien als führende Marke für Elektrofahrzeuge wahr.

Deutlich abgeschlagen folgen darauf BMW mit 24 und Toyota mit 21 Prozent. Ob nun eine eigene Marke oder Submarke für Elektromobilität empfehlenswert ist, möchte ich der Studie nicht unbedingt zustimmen. Vielmehr sehe ich es als notwendig an die Hauptmarke beziehungsweise den Hersteller selbst entsprechend mit E-Mobilität in Verbindung zu bringen. Laut puls Studie sind Elektroauto-Interessenten besonders jung, urban, onlineaffin, ernährungsbewusst und sehen Autos auch (wieder) etwas stärker als Statussymbole an.

Die Tatsache, dass Sie stärker streamen, lässt darauf schließen, dass sie als Vertreter der Netflix-Generation wohl auch besonders offen für Mobility on Demand, flexible Flatrates oder Auto-Abos sind. Themen, welche die Automobilindustrie derzeit ebenso bewegen.

Interessant dürfte auch die Tatsache sein, dass das Budget von potentiellen E-Autofahrer über dem derjenigen liegt, die sich nicht so stark für Elektroautos begeistern. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen potentielle, begeisterte E-Mobilisten (30.200 Euro) zu Personen mit geringem Elektroauto-Interesse (24.600 Euro) beträgt 5.600 Euro. Die Studie zeigt allerdings auch, dass Händler und Verkäufer auch ihren Teil zum Wandel hin zur Elektromobilität beitragen müssen.

„Nur mit entsprechend infizierten Händlern und Verkäufern wird es gelingen, die spezifischen Werte einzelner Elektroautomarken glaubwürdig zu transportieren und Kunden zu überzeugen.“ – Dr. Konrad Weßner, puls Geschäftsführer

Quelle: Puls – puls Studie zu Elektroauto-Interessenten vom 30. Oktober 2018

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Sebastian Henßler:

Ob es direkt so konsequent angegangen wird ist fraglich. Aber zumindest rein von der Motivation zum Verkauf von E-Autos ein guter Anreiz ;)

Strauss:

Das beste dieser Studie ist das Fazit, dass Vertreter und Händler auch ihren Wandel hin zur Elektomobilität beitragen müssen. Genau hier liegt der Hund begraben. Solange die Firmen die beides verkaufen sich laufend noch mit den Preisen für Verbrenner unterbieten, wird kein Vertreter ein EV verkaufen. Bei den heutigen Preisen der E Autos sollte man den Vertretern dafür die doppelte Provision geben. Werbung für Verbrenner sollte langsam verboten werden, ähnlich der Raucherwaren.

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