Das schwedische Nutzfahrzeug-Start-up Volta Trucks hat einen speziell auf den innerstädtischen Verteilerverkehr zugeschnittenen 16-Tonner vorgestellt. Das Volta Zero genannte Fahrzeug soll mit einer Batterieladung und einer Nutzlast von bis zu 8,6 Tonnen 150 bis 200 Kilometer weit kommen, bei einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 90 km/h. Der Laderaum mit einem Volumen von gut 38 Kubikmetern soll bis zu 16 Euro-Paletten aufnehmen können, ein Kühlkoffer ist ebenfalls angedacht.
Vor allem in Sachen Sicherheit soll der Volta Zero herkömmlichen Lkw deutlich überlegen sein. Dank einem besonders niedrig montierten und großflächig verglasten Fahrerhaus etwa hat der mittig positionierte Fahrer, der auf Augenhöhe mit Fußgängern und Fahrradfahrern sitzt, eine gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen nach vorne und seitlich des Trucks, die laut Hersteller bei einer direkten 220 Grad Rundumsicht liegen soll. Statt Seitenspiegeln sollen Kameras einen besseren Überblick nach hinten geben und eine 360-Grad-Vogelperspektive des gut 9,5 Meter langen, 2,5 Meter breiten und 3,5 Meter hohen Lkw und seines Umfelds ermöglichen. Ein Totwinkelwarner soll zuverlässig Objekte seitlich des Zero wie Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen. Hinzu kommen eine aktive Lenkhilfe, eine Verkehrszeichenerkennung, ein Rückfahrassistent sowie eine Spurhalte- und Spurwechselhilfe.
„Die Sicherheit ist aus einem einfachen Grund das Herzstück der Marke Volta. In London beispielsweise hängen 23 Prozent der tödlichen Unfälle von Fußgängern und 58 Prozent der Todesfälle von Radfahrern mit einem Lkw zusammen, obwohl die große Lastwagen nur vier Prozent der Straßenkilometer ausmachen. Das ist eindeutig inakzeptabel und muss sich ändern. Der Volta Zero denkt das Nutzfahrzeug völlig neu und stellt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer in den Vordergrund.“ – Carl-Magnus Norden, Gründer von Volta Trucks
Den ersten Prototypen habe Volta Trucks bereits aufgebaut. Für Testläufe ab Anfang des kommenden Jahres, für die eine Pilotflotte von zwölf Fahrzeugen geplant ist, hat das Unternehmen bereits namhafte Partner gewinnen können: Neben dem skandinavischen Paketdienstleister Bring and Posten will auch der britische Paketzusteller DPD den Volta Zero ausprobieren. DPD wolle den Volta Zero in der einfahrt-beschränkten Ultra-Low-Emission-Zone in der Londoner Innenstadt testen.
Die Serienproduktion des Zero soll ab 2022 mit zunächst 500 Stück pro Jahr beginnen. Ab 2025 will Voltra Trucks bereits 5000 seiner Elektro-Lkw herstellen. Verkaufen will Voltra Trucks den Zero allerdings nicht. Das Unternehmen plant stattdessen ein Mietmodell mit fixen monatlichen Raten.
Quelle: Volta Trucks – Pressemitteilung vom 03.09.2020