Einstieg bei JAC? Wie Volkswagen in China wachsen will

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Medienberichten zufolge prüft der Volkswagen-Konzern beim chinesischen Autohersteller Anhui Jianghuai Automobile (JAC) tiefer einzusteigen. Unter der Marke Sol ist VW bereits vor zwei Jahren eine Partnerschaft mit JAC für Elektroautos eingegangen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet, hat VW nun die US-Investmentbank Goldman Sachs als Berater für einen möglichen Anteilskauf eingeschaltet. Bisher halten die Wolfsburger noch keine Anteile an JAC Motor. China ist für den VW-Konzern mit einem Anteil von etwa 40 Prozent (etwa vier Millionen Fahrzeuge pro Jahr) bei den Pkw- und Nutzfahrzeuge-Auslieferungen der bedeutendste Einzelmarkt.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass Volkswagen die Auswirkungen der Öffnung für ausländische Anteilseigner in China sorgfältig beobachte. Seit etwa einem Jahr gelten für ausländische Unternehmen weitaus lockerere Bedingungen für Partnerschaften mit chinesischen Firmen. Bei PKW dürfen ausländische Investoren ab 2022 sogar mehr als die Hälfte der Anteile an chinesischen Gemeinschaftsunternehmen besitzen. BMW und Daimler hatten sich daraufhin sofort Mehrheiten bei BBA respektive BBAC gesichert.

Mit den chinesischen Herstellern FAW und SAIC pflegen die Wolfsburger schon seit geraumer Zeit größere Gemeinschaftsunternehmen. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat JAC einen Börsenwert von aktuell 12,7 Milliarden Yuan (etwa 1,7 Milliarden Euro). Für einen langfristigen Erfolg im größten Automobilmarkt der Welt prüfe VW alle möglichen Optionen mit mehreren Interessensgruppen.

VW prüft auch Batterie-Joint-Venture

Auch mit Unternehmen aus Südkorea, der Heimat einiger etablierter Batteriezellhersteller, will VW tiefere Verbindungen eingehen, wie Reuters berichtet. Demnach prüfen der Batteriehersteller SK Innovation und Volkswagen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Bau einer Batteriefabrik für Elektroautos.

Es ist noch nichts entschieden“, sagte der Chef der SK-Batteriesparte, YS Yoon, in einem Reuters-Interview über diesen Vorgang. Es wäre das erste Joint-Venture zur Produktion von Akkuzellen für den Autohersteller VW, der massiv und mit Nachdruck in eine fast ausschließlich rein batterieelektrische Autozukunft investiert. „Wir erwägen eine Investition in einen Batterie-Hersteller, um unsere Elektrifizierungs-Offensive zu verstärken und das notwendige Know-How aufzubauen“, erklärte Volkswagen zu den Gesprächen mit den Südkoreanern.

Quellen: Manager Magazin – Volkswagen prüft Elektro-Offensive in Asien / Reuters – SK Innovation – Sprechen mit VW über Bau einer Batteriefabrik

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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