Ecolab stellt gesamte Flotte auf vollelektrische Fords um

Ecolab stellt gesamte Flotte auf vollelektrische Fords um
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Ford / Ecolab

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Ecolab, ein weltweit agierendes Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, das Lösungen für Wasser, Hygiene und Infektionsprävention anbietet, hat sich für Ford Pro entschieden, um die Elektrifizierung seiner Vertriebs- und Serviceflotte zu beschleunigen und strebt die vollständige Elektrifizierung der nordamerikanischen Flotte bis 2030 an. Das berichten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Geschäftsbeziehung zwischen Ecolab und Ford, die seit fast 100 Jahren bestehe, werde durch eine neue Verpflichtung erweitert, positive Auswirkungen zu schaffen, Fortschritte in Richtung Kohlenstoffneutralität zu erzielen und nachhaltiges Wachstum zu fördern, heißt es darin. Die Elektrifizierung des nordamerikanischen Fuhrparks von Ecolab beginnt demnach in Kalifornien mit der Umstellung der Vertriebs- und Serviceflotte auf Elektrofahrzeuge bis 2025. Ecolab will mehr als 1000 Ford F-150 Lightning Pick-ups und Mustang Mach-E SUV kaufen und einsetzen und damit eine der größten vollelektrischen Vertriebs- und Serviceflotten in Kalifornien aufbauen.

Ford Pro bietet eine umfassende Palette an Lade- und Telematiksoftware, die Ecolab nutzen wird, um die Leistung der Fahrzeuge und die Produktivität der Flotte zu maximieren. „Die Geschäftsbeziehung zwischen Ford und Ecolab reicht bis ins Jahr 1925 zurück und umfasst auch die Zusammenarbeit bei der Reduzierung und Wiederverwendung von Wasser in den Ford-Werken“, führen die Unternehmen in der Mitteilung aus. Heute betreibt Ecolab in seiner nordamerikanischen Flotte mehr als 10.000 leichte Nutzfahrzeuge, von denen 95 Prozent Ford-Fahrzeuge sind. In den vergangenen zehn Jahren habe Ecolab mehr als 31.000 Ford-Fahrzeuge gekauft.

Fast 100 Jahre Zusammenarbeit

„Ford und Ecolab arbeiten seit fast 100 Jahren eng zusammen, von der Wassereinsparung bei Ford bis hin zur Elektrifizierung bei Ecolab. Gemeinsam zeigen wir, dass Nachhaltigkeit gut für das Endergebnis und die Umwelt ist“, sagte Ted Cannis, Geschäftsführer von Ford Pro.

„Die Geschichte von Ecolab ist reich an Kooperationen zwischen gleichgesinnten Unternehmen, die sich für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum einsetzen. Ford und Ecolab arbeiten seit fast einem Jahrhundert zusammen, zuletzt bei der Einsparung von Wasser und Energie bei gleichzeitiger Verbesserung der Unternehmensleistung. Diese nächste Phase unserer Beziehung wird uns dabei helfen, schnell und in großem Umfang mit dem Ziel voranzukommen, unsere Gewinne durch erneuerbare Energien und EV-Lösungen zum Wohle unserer Mitarbeiter, unseres Unternehmens und der Umwelt zu verbessern“, sagte Christophe Beck, Vorsitzender und Geschäftsführer von Ecolab.

Nachhaltigkeit stehe im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit von Ford und Ecolab und ihrer gemeinsamen Verpflichtung zur Kohlenstoffneutralität bis spätestens 2050. Durch den Einsatz von Wassereinsparungspraktiken und -technologien – und mit Unterstützung von Partnern wie Ecolab – habe Ford den Wasserverbrauch in der Produktion reduziert und damit die Verfügbarkeit von Süßwasser in den lokalen Gemeinden unterstützt. „Ford hat seit dem Jahr 2000 mehr als 186 Milliarden Gallonen Wasser eingespart, um seinem Ziel näher zu kommen, nur noch Süßwasser für den menschlichen Konsum zu verwenden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Enorme Einsparpotentiale durch Elektromobilität

Ecolab geht davon aus, dass durch die Umstellung auf Elektroautos die Gesamtkosten gesenkt werden können. Interne Finanzmodelle prognostizieren niedrigere Gesamtbetriebskosten über die gesamte Lebensdauer der Fahrzeuge im Vergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen. Ecolab kann potenziell etwa 50 Prozent der jährlichen Kraftstoffkosten pro 2023er F-150 Lightning Pro einsparen, was einer jährlichen Kraftstoffersparnis von etwa 1400 US-Dollar pro Fahrzeug entspricht. Sobald die Fahrzeuge im Einsatz sind, plant Ecolab, die Ford Pro-Produktivitätssoftware und Servicelösungen für die Verwaltung und Wartung seiner kalifornischen Flotte zu nutzen.

„Die Produktivitätssoftware und Servicelösungen von Ford Pro tragen nachweislich zur Optimierung des Flottenbetriebs bei“, schreiben die Unternehmen. In einer Ford Pro-Umfrage unter Winzern aus Sonoma County schätzten die Befragten, dass sie mit einer Lösung wie Ford Pro Telematics ihre Leerlaufzeiten im Durchschnitt um 49 Prozent, ihren Zeitaufwand für die Verfolgung von Wartungsplänen um 37 Prozent und ihren Zeitaufwand für die Verfolgung des Kraftstoffverbrauchs um 58 Prozent reduzieren könnten. In der selben Umfrage schätzten die Winzer von Sonoma County, dass sie ihre Service-Ausfallzeiten durch den Einsatz von Mobile Service um etwa 20 Prozent reduzieren könnten.

Quelle: Ford – Pressemitteilung im Februar 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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