E-Mobility bei Heidelberg: Alle Zeichen stehen auf Wachstum

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Heidelberg

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Jedes fünfte Elektroauto hierzulande lädt daheim an einer Wallbox von uns“, sagte Ulrich Grimm, der Leiter des Geschäftsfelds Elektromobilität bei Heidelberg, dem weltweit führenden Druckmaschinenhersteller, in einem Gespräch mit dem Fachblatt Edison. Der Bereich E-Mobility ist mit einem Umsatz von knapp mehr 20 Millionen Euro zwar noch das kleinste Geschäftsfeld des börsennotierten Unternehmens, das im vergangenen Jahr insgesamt gut zwei Milliarden Euro umgesetzt hat. Aber die Zeichen stehen schon seit einiger Zeit klar auf Wachstum.

Schon mehrmals hat Heidelberg die Produktionskapazitäten von Wallboxen erhöht, in den vergangenen zwei Jahren wurden mehr als 50.000 dieser Ladestationen gebaut. Manche Kunden wissen womöglich gar nicht, dass ihr E-Auto an einer Heidelberg-Wallbox lädt – da das Unternehmen sie auch als White-Label-Lösung an mehrere Autohersteller liefert, welche sie dann unter eigenem Namen weiterverkaufen.

Aktuell habe Heidelberg einen Anteil von gut 20 Prozent im deutschen Wallbox-Markt, so Edison. Aktuell werden im Dreischichtbetrieb, also rund um die Uhr, gut 500 Ladestationen pro Woche montiert. Und der Bereich soll stetig ausgebaut werden. „Alle paar Wochen geht es weiter hoch“, sagt Grimm. Bis zum Sommer des kommenden Jahres soll die Wochenproduktion auf bis zu 1000 verdoppelt werden. Damit das Geschäft mit Wallboxen weiter wachsen kann, etwa durch Partnerschaften mit strategischen Investoren, hat Heidelberg das Geschäft mit Ladekabeln und Wallboxen vor kurzem in eine eigene GmbH ausgegliedert.

Weitere Geschäftsfelder aus dem Bereich Ladeinfrastruktur, Elektronik und Software hat das Unternehmen ebenfalls bereits im Blick, so Grimm. „Wir wollen zum Komplettanbieter für Smart-Home-Lösungen werden, von smarten Ladelösungen für Parkhäuser und komplette Wohnanlagen“, erklärt er. Zu smarten Ladelösungen zählt er explizit auch Wallboxen, die netzdienlich ausgelegt sind, damit Energieversorger sie bei Netzengpässen ansteuern und in der Leistung reduzieren können; eine Anwendung, die aufgrund der wachsenden Verbreitung von Elektroautos immer wichtiger werden wird. Auch ins Geschäft mit besonders flotten Gleichstrom-Schnellladestationen mit bis zu 150 kW Ladeleistung will Heidelberg demnächst einsteigen.

Und bei all dem hat das Unternehmen nicht mehr nur Deutschland im Auge, sondern die ganze Welt. In China etwa hat Heidelberg bereits ein Werk. Aktuell werde dort geklärt, „was für Produkte von Interesse sind“, so Grimm. Auch in die USA will der Hersteller expandieren. „Dort gibt es einen Riesenbedarf, aber bis heute noch kein so richtig gutes Ladegerät“, sagt Grimm, da die Grundlagen dort völlig anders sind als in Deutschland. „Es gibt kaum Drehstrom und die Spannung ist deutlich niedriger“, so Grimm. Das auf 110 Volt ausgelegte Stromnetz der USA sei auch „nicht für höhere Lasten“ geeignet, weshalb Wallboxen mit 11 kW dort nicht denkbar seien. „Es wird wohl eher in Richtung 7,4 kW gehen“, so Grimm über das Nordamerika-Geschäft.

Quelle: Edison – Elektromobilität lässt Heidelberg kräftig wachsen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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