E-Autos legen im April EU-weit um 15 Prozent zu

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Michael Neißendorfer
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Im April wuchs der Automarkt der Europäischen Union um insgesamt 13,7 Prozent, mit Neuzulassungen von insgesamt 913.995 Einheiten, angetrieben durch starke Zuwächse in allen wichtigen Märkten: Spanien (+23,1 Prozent), Deutschland (+19,8 Prozent), Frankreich (+10,9 Prozent) und Italien (+7,7 Prozent). Dieses hohe Wachstum kann teilweise auch durch die Tatsache erklärt werden, dass es im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres, als die Osterferien in den April fielen, zwei zusätzliche Verkaufstage gab.

Betrachtet man die ersten vier Monate des Jahres, stiegen die Neuwagenzulassungen in der Europäischen Union um 6,6 Prozent und erreichten fast 3,7 Millionen Einheiten. In den größten Märkten der Region wurde in dem Zeitraum ein solides Wachstum verzeichnet, wobei Deutschland und Spanien jeweils einen Anstieg von 7,8 Prozent verzeichneten, gefolgt von Frankreich (+7 Prozent) und Italien (+6,1 Prozent).

Im April hielten batterieelektrische Autos weiterhin gut 12 Prozent des EU-Automarktes, während Hybridfahrzeuge von 24,9 Prozent auf 29,1 Prozent zulegten und Plug-in-Hybride auf 6,8 Prozent. Der kombinierte Anteil von Benzin- und Dieselfahrzeugen hingegen fiel auf nun weniger als die Hälfte des Marktes mit 48,9 Prozent, von 52,8 Prozent zum Vorjahr.

In absoluten Zahlen stiegen die Zulassungen von batterieelektrischen Autos um 14,8 Prozent auf 108.552 Einheiten, wobei ihr Marktanteil angesichts des größeren Marktvolumens bei rund 12 Prozent konstant blieb. Frankreich und Belgien verzeichneten signifikante Zuwächse von 45,2 Prozent bzw. 41,6 Prozent, während der Anteil von E-Autos in Deutschland relativ stabil blieb (-0,2 Prozent). Von Januar bis April wurden in der EU insgesamt 441.992 neue batterieelektrische Autos zugelassen, was einem Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Auch Hybridautos verzeichneten ein robustes Wachstum, wobei die Zulassungen im April um 33,1 Prozent stiegen. Die größten Märkte für dieses Segment – Frankreich (+48,1 Prozent), Spanien (+38,5 Prozent), Deutschland (+25,9 Prozent) und Italien (+22,8 Prozent) – verzeichneten alle zweistellige Zuwachsraten mit Registrierungen von insgesamt 265.992 Einheiten.

Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden verzeichneten im letzten Monat einen bescheidenen Anstieg von 3,7 Prozent. Während Belgien einen deutlichen Rückgang von 17,6 Prozent verzeichnete und Frankreich stabil blieb (-0,1 Prozent), trug die starke Leistung Deutschlands mit einem Anstieg von 28,4 Prozent dazu bei, das Segment ins Plus zu drücken. Im April machten Plug-in-Hybride 6,8 Prozent des gesamten EU-Automarktes aus, was 62.148 verkauften Einheiten entspricht.

Benziner und Diesel verlieren Marktanteile

Im April 2024 stiegen die Verkäufe von Benzinautos um 7,3 Prozent auf 328.967 Einheiten, angetrieben durch zweistellige Gewinne in Schlüsselmärkten wie Spanien (+24,1 Prozent), Deutschland (+18,6 Prozent) und Italien (+14,1 Prozent). Ihr Marktanteil sank jedoch von 38,1 Prozent auf 36 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres.

Der Dieselautomarkt verlor mit rund 118.000 Einheiten ebenfalls und machte nur noch fast 13 Prozent des Marktes aus, im Vergleich zu 14,7 Prozent im Vorjahr. Trotz erheblicher Rückgänge in großen Märkten wie Italien (-21,1 Prozent), Spanien (-19,3 Prozent) und Frankreich (-18,1 Prozent) trug ein deutlicher Anstieg in Deutschland (+28,2 Prozent) dazu bei, diese Verluste auszugleichen.

Quelle: ACEA – Pressemitteilung vom 22.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Thorsten Nickel:

Extra für den deutschen Markt baut Tesla das Modell Y jetzt mit Dieselmotor und Handschaltung…..

Spiritogre:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten und solche Provokationen unterlassen, danke / Die Redaktion]

Uwe:

E-Autos mit vernünftiger Reichweite, die unterwegs schnell laden, gibt es durchaus bereits. Für die Fraktion „Ich fahre täglich 1000 km am Stück mit Anhänger.“ sind die natürlich noch nicht geeignet. ;-) Also warum noch einen Verbrennungsmotor mir rumschleppen und die Umwelt weiter mit Abgasen belasten? Zuhause laden zu können, ist doch so ziemlich das beste Argument für eine BEV.

Chris:

Vom Vollhybrid bin ich gar nicht so abgeneigt, ein Freund hat sich den Renault Astral gekauft und er ist tatsächlich sehr sparsam unterwegs, auch wenn ich persönlich in dem Preissegment gleich zum BEV gegriffen hätte. Da bekommt man auch schon einen KIA oder Hyundai mit 800V Technik.

PHEV sind mir aber ein Dorn im Auge, aufgrund ihrer meist unnützen, langsamen Ladegeschwindigkeit, was die Ladung auf Langstrecke so gut wie unmöglich macht.
Die Teile sind einfach unnötig mit ihrer geringen elektrischen Reichweite und haben meiner Meinung nach auch kein E-Kennzeichen verdient.
Aber hey, mir egal, ich fahr für 1,50€ auf 100km im Alltag und auf Langstrecke bin ich auch nur bei der Hälfte von meinem vorherigen Verbrenner.
Wenn die Leute gern viel Geld für ihren Stinker an der Tanke lassen wollen, sollen sie das machen.
Dann sollens aber bitte ordentliche V8 fahren, dann hab ich auch was vom Klang, den mag ich nämlich durchaus

Peter:

„Die großen Gewinner sind die Hybride.“
Ist leider etwas schlecht formuliert, wie man an deinem Kommentar sehen kann, was man verstehen muss ist, das mit Hybride ALLE Hybride gemeint sind, also auch Mildhybride bzw. alle Hybride ohne Stecker aka. Feigenblatthybride.
Oh und bitte erkläre mir mal warum ein Hybrid „die perfekte Übergangstechnologie für Leute mit Lademöglichkeit zu Hause“ sein soll ???
Ein Hybrid ohne Stecker ist nen normaler Verbrenner und ein Plug in Hybrid verbraucht mehr Sprit als ein normaler Verbrenner, es sei denn er wird gefahren wie ein BEV(Steht er dann läd er) nur zusätzlich mit allen Nachteilen des Verbrenners.
Wenn man also sein Alltag mit nem PlugIn bestreiten kann( täglich laden) kann man auch gleich auf ein BEV umsteigen und falls man vor der Urlaubsfahrt Angst hat kann man sich nen Verbrenner mieten.

Daniel W.:

Wird hier vom Europäischen Automobilherstellerverband eine Lesertäuschung betrieben?

Bei den E-Autos wird von Januar bis April gezählt, also 4 Monate, vermutlich um eine größere Zahl bei den E-Autos nennen zu können.

Mit den Hybriden bekommen die Verbrenner ein Deckmäntelchen, zudem wird beim Benziner und wohl auch beim Diesel wird nur der April gezählt.

—–
Pkw-Neuzulassungen April 2024: E-Autos kommen nicht in Fahrt

ADAC Fachleute merken hierzu an, dass neue Fahrzeuge zunehmend als Mildhybride ausgeführt werden und somit nicht mehr als reine Diesel oder Benziner, sondern als Hybrid in der Statistik geführt werden.

Dies führt zu einem Rückgang der Bestandszahlen bei den Benzin- und Dieselfahrzeugen, welcher zu einem großen Teil durch die Zunahme bei den Hybridfahrzeugen kompensiert wird. Rein technisch gesehen ist ein Mildhybrid ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das zusätzlich von einem kleinen Elektromotor unterstützt wird.

Rein elektrisches Fahren ist mit einem Mildhybrid allenfalls eingeschränkt möglich.
(Quelle: adac.de – 06.05.2024)
—–

Die ACEA-Pressemitteilung betrachte ich als bewusste Täuschung der Leser.

Johannes:

Sie sind das perfekte Feigenblatt.
Zitat: warum Verbrenner RAV4? „Nein das ist ein Hybrid, der braucht wenig“. Wieviel? „auf der Autobahn 8l/100km“

Alle Autos in die Sprit reinkommt sollten zusammengezählt werden. Dann stimmt allerdings die Aussage „Diesel und Benzin verlieren Marktanteile“ nicht mehr.

Mathias:

Das haben wir jetzt also vom Grünen- bashing! Die Doofen Deutschen kaufen mehr Diesel… Es ist nicht zu begreifen.

Spiritogre:

Klingt etwas verwirrend, sie legen um 15 Prozent auf 12 Prozent Marktanteil zu.

Die großen Gewinner sind die Hybride. Wird vielen hier nicht passen aber sie sind die perfekte Übergangstechnologie für Leute mit Lademöglichkeit zu Hause, bis E-Autos dann auch irgendwann vernünftige Reichweiten haben und unterwegs schnell laden können.

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