E-Auto-Produktion bei VW abermals gedrosselt

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Skoda

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Sowohl das Volkswagen-Werk in Zwickau als auch ein Skoda-Werk in Tschechien können derzeit deutlich weniger Elektroautos produzieren als geplant. Schuld daran sind weiterhin technische Probleme im VW-Werk in Baunatal bei Kassel, in dem die zugehörigen Elektromotoren hergestellt werden. Wie das Handelsblatt berichtet, werde im sächsischen VW-Werk derzeit lediglich an drei statt an fünf Tagen in Früh-, Spät- und Nachtschicht gearbeitet. Neben VW ID.4 und VW ID.5 wird dort auch der Audi Q4 e-tron gebaut. Der Engpass besteht wohl seit vergangener Woche und soll wohl bis in den Februar hinein weiterhin bestehen. Einige Mitarbeiter wurden deshalb offenbar in Kurzarbeit geschickt.

Auch die Produktion des Skoda Enyaq ist von der zu geringen Stückzahl an zur Verfügung stehenden Elektromotoren betroffen. Laut Bericht wurde im tschechischen Werk in Mlada Boleslav zur Kompensation der geringeren Stückzahl der gebauten E-SUV stattdessen die Produktion des Octavia wieder erhöht. Ursache für die Probleme in Baunatal seien weiterhin technische Probleme mit der Statorenfertigung.

Problem bestand im November schon

Erstmals aufgetreten war das Problem bereits vor einigen Wochen. Auch da musste die Produktion der elektrischen Modelle zeitweise deutlich heruntergefahren werden. Selbst die Produktion des neuen elektrischen Flaggschiffs VW ID.7 in Emden war zwischenzeitlich davon betroffen – etwas, das Volkswagen eigentlich unbedingt verhindern wollte. In den USA sowie in China war die Produktion von Elektroautos allerdings nicht betroffen. 50 VW-Mitarbeiter seien in eine eigene Task-Force abberufen worden, um diese Problematik schnellstmöglich zu beheben, heißt es bereits Mitte November im Handelsblatt.

Die Anlage lief zu dieser Zeit nur mit etwa 30 Prozent Auslastung. Dies könnte noch mehrere Wochen so bleiben, man fahre auf Sicht, hieß es laut Bericht aus Unternehmenskreisen. Bei Skoda ging man davon aus, dass man sowohl im November als auch im Dezember weniger Enyaqs als geplant produzieren kann. Inzwischen ist aber selbst der Januar schon fast vollendet, und die Probleme in Baunatal bestehen offensichtlich immer noch. Ein herber Schlag für Volkswagen in Sachen Elektromobilität.

Quelle: Handelsblatt – „Fehlende Elektromotoren belasten VW – zwei Standorte drosseln Produktion“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Groß:

In China ist der ID 7 ein anderes Auto uns nicht mit dem in Emden produzierten zu vergleichen.
Anderer Moter und nur Hinterradantrieb.
Andere Batterie und weniger Ladeleistung.
Anderer in China entwickelte Software welche es nur in chinesch und englich gibt.
Die Produktionen kann man nicht miteinander vergleichen, da VW in China ein Auto produzieren will welches gegen die chinesische Kongurenz mithelfen kann.
Aber das ist VW nicht gelungen. Die Verkauszahlen sind beschämend.

Matthias Geiger:

Sind es wirklich die E-Motoren?! Oder hat VW bei den E-Autos eine Absatzflaute ?? ID.3,4,7 zu teuer ? Preisleistungsverhältnis zum Benziner ?! Hat VW nicht einmal den Mut dies zuzugeben ? Naja technische Probleme bzw. Lieferkettenprobleme hören sich besser an.

Roland:

Etwas Schadenfreude kommt da schon bei mir auf. Ausgerechnet der Konzern der sich mal aufplusterte und befand wer denn schon Tesla sei?

Die wären nur Ankündigungsweltmeister, dabei sei es kinderleicht ein Elektroauto zu bauen. Ganz im Gegensatz zum Verbrenner. Das der O Ton des damaligen CEO von Volkswagen.

Was dann folgte war eine Peinlichkeit nach der andern. Und als bisherige Krönung sind Sie offenbar nicht in der Lage, Probleme bei der Produktion eines ach so einfachen Elektromotors zu lösen?

Hochmut kommt vor dem Fall, sagt der Volksmund. Ich hoffe Volkswagen lernt daraus und kommt von seinem hohen Pferd herunter!

Daniel W.:

E-Motoren sind auch einfach zu fertigen, siehe

Audi Elektromotor PRODUKTION >> youtube.com/watch?v=Wyw5IrHjrzA (15:27 Minuten)

Sowohl die Roboter wie auch die wenigen Mitarbeiter „schieben eine ruhige Kugel“ – da kommt keiner ins Schwitzen.

Gerd:

Die einen „lernen“ halt Spaltmaße, die anderen E-Motoren ;-)

Markus V.:

Und ich dachte immer E-Motoren seien so einfach zu fertigen…

Robert:

„n den USA sowie in China war die Produktion von Elektroautos allerdings nicht betroffen“ logisch dort word ja noch der alte E-Motor verwendet

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