Elektrische Businessklasse: Klassiker BMW i5 gegen Mercedes EQE

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min  —  0 Kommentare

Nachdem sich die Auto Motor und Sport gerade erst die beiden sportlichen Versionen BMW i5 M60 und des Mercedes-AMG EQE 53 im direkten Vergleich angeschaut hat, knöpft sich die Auto Bild in ihrer aktuellen Ausgabe 2/2024 die etwas braveren Varianten BMW i5 eDrive 40 und Mercedes EQE 350 vor. Wer macht dieses Mal im Duell der beiden deutschen Businessklasse-Limousinen das Rennen?

Beim Startpreis liegen beide Modelle mit knapp 71.000 Euro eigentlich nah beisammen, bei den konkret verglichenen Testwagen kam der Mercedes allerdings mit der Ausstattungslinie „AMG Line Premium“ vorgefahren und kostet mehr als 93.000 Euro. Gut 10.000 Euro günstiger ist da der getestete BMW, der immerhin mit dem M-Sportpaket ausgestattet ist.

BMW lädt schneller, Mercedes mehr

Mit 250 kW (340 PS) ist der BMW i5 trotz des niedrigeren Preises das leistungsstärkere Fahrzeug, der EQE leistet 215 kW (292 PS). Mit 89 kWh ist die Akkukapazität im Mercedes jedoch ein Stück größer als beim Münchner, der 81,2 kWh netto vorzuweisen hat. Beim Testverbrauch lagen die Fahrzeuge beim Temperaturen knapp über null Grad mit gut 25 kWh quasi gleichauf, sodass der Mercedes mit 404 Kilometern realistischer Reichweite gut 20 Kilometer weiter kommt als der BMW. Dafür lädt dieser mit 205 kW in der Spitze etwas schneller als der Stuttgarter, der bis zu 170 kW Ladeleistung ziehen kann.

Mercedes-Benz-EQE
Mercedes-Benz

In der Wertungskategorie „Karosserie“ setzt sich aus Sicht der Tester der BMW klar durch. Das machen sie unter anderem daran fest, dass der i5 gut 100 Kilo mehr Zuladung ermöglicht als der EQE. Beim „Komfort“ hingegen schneidet der Mercedes ein ganzes Stück besser ab, vor allem die Klimatisierung und die Komfortausstattung überzeugten die Tester mehr als beim Münchner Konkurrenten. In den Kategorien „Fahrdynamik“ und „Connected Car“ schneiden beide Widersacher exakt gleich gut ab.

Kosten am Ende nicht entscheidend

In den Kategorien „Umwelt“ und „Antrieb“ holt der BMW jeweils ein paar wenige Punkte besser ab als der Mercedes, dieser überzeug hingegen bei „Fahrdynamik“ ein ganz klein wenig mehr. Bei den Kosten schneidet der weniger kostenintensiv ausgestattete Testwagen aus München dann deutlich besser ab, hätte aber auch ohne diese Kategorie knapp gewonnen. Durch die günstigeren Kosten setzt sich der i5 dann aber schließlich recht komfortabel mit 635 zu 612 Punkten von 800 möglichen durch und wird selbstredend im Duell auch Preis-Leistungs-Sieger. Auch bei der Auto Motor und Sport hatte sich der sportliche i5 M gegen den AMG-EQE durchgesetzt.

Lob gibt es aber für beide Elektro-Limousinen: „BMW und Mercedes bieten Fahrkultur in Vollendung“, schreiben sie im Fazit. Den EQE bezeichnen sie als „hochkomfortabel und phänomenal leise“, der BMW überzeuge durch ein sehr schön abgestimmtes E-System, bissigem Fahrverhalten und hervorragenden Bremsen. Teuer seien sie allerdings beide.

Quelle: Auto Bild (2/2024, S. 14 bis 21) – „Die stillen Starts der businessklasse“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Uli

20.1.2024

Gleichstand oder leichter Vorsprung für das Auto auf einer Mischplattform und ohne einem Design welches der Aerodynamik viel unterordnet (ich persönlich mag das Seifenstückdesign gar nicht). Im Vergleich M gegen AMG war der BMW sogar sparsamer. Wo ist der Vorteil, für den Mercedes Unsummen an zusätzlichen Entwicklungskosten, Produktinvest usw ausgegeben hat? Ich würde zum BMW greifen, den es dank Mischplattform bald als Kombi gibt, da ich weder Limousine noch SUV mag.
Beste Grüße

b

brainDotExe

20.1.2024

Meine Rede.
Ich bin auf die Verkaufszahlen gespannt, denke aber das beide sich global gesehen sehr gut verkaufen werden.

G

Gastschreiber

20.1.2024

Da BMW aktuell sehr gute Konditionen für Geschäftskunden / Flotten bietet, dürfte BMW hier die besseren Karten haben.
Vom Auto gefällt mir der EQE besser, er verbindet mehr das gechillte BEV Gefühl mit ordentlicher Reichweite als der „Verbrenner“ BMW. Den i5 bin ich heute gefahren.War ok, einigermaßen leise, typisches BMW Fahrwerk, Sitze gut, sehr dickes Lenkrad. Tasten sind klasse, nur die Mittelkonsole ist Quark.
Vom Display und der Bedienung empfinde ich den EQE besser, auch das HUD im EQE war angenehmer. Hinten hatten meine Füße keinen Platz unter dem Vordersitz und der Kardantunnel ist sehr breit. Dass die Türtaschen nicht gepolstert sind und keine Gurthöhenverstellung verbaut ist, finde ich komisch.
Leistung hat er bei leicht feuchter Straße nicht auf den Boden gebracht, aber immerhin super in der Spur geblieben. Gut verarbeitet war er auch. Diese lederlose Innenausstattung fühlte sich ganz ok an. B&W fand ich schlecht. Autobahnassistent ist ein verbessertes ACC in meinen Augen.
Achja fast 100k stand auf dem Preisschild, das war dann schon heftig.
Der EQE ist nicht günstiger, aber für mich ein runderes Konzept. Geschmacksache sicher.
Im Mai kommt ja der Kombi, der dürfte mehr interessieren.
Aber persönlich würde wohl der ID.7 hier die Wahl der Vernunft sein, da hat VW ein gutes Alternativkonzept in den Ring geworfen.

b

brainDotExe

20.1.2024

Fur mich persönlich kommen weder EQE noch i5 in Frage. Sie sind mir beide zu groß.
Mein i4 hat für mich die perfekte Größe.

Am i5 stört mich die Höhe und das es kein Schiebedach gibt.
Ich weiß gar nicht wie das beim EQE aussieht.

G

Gastschreiber

21.1.2024

EQE hat ein Panoramschiebedach, das man öffnen kann.
Für mich sind diese Glasteile ein k.o. Kriterium. Kein Nutzwert für mich, hoher Kostenfaktor, ungünstiger Schwerpunkt und potentielle Gefahr für Wassereintritt. Aber in vielen Autos hat man ja die Wahl.

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