DS 3 E-Tense: So präsentiert & fährt sich das 2023er Facelift

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DS Automobiles

Jürgen Wolff
Jürgen Wolff
  —  Lesedauer 4 min

Er sei in der vollelektrischen Version die Pariser Antwort auf den Mobilitätsbedarf chicer Städter schwärmt der französische Hersteller über seinen kompakten DS 3 E-Tense. Jetzt gibt es ein Facelift für den Stromer.

So ganz wird DS Automobiles den Ruf nicht los, die Edelmarke von Citroën zu sein. Dabei hat man sich längst von der Muttermarke abgenabelt und bringt ein eigenständiges Modell nach dem anderen auf den Markt. Der DS 3 etwa war 2019 das zweite Auto, das die Franzosen nach dem DS 7 Crossback im Markt einführten. Nun kommt das erste Facelift des Kompaktwagens. Besonders interessant dabei: die Elektroversion E-Tense. Der Stromer ist wie üblich auch in der neuen Version nicht gerade billig. In der Grundversion werden 40.540 Euro fällig, gönnt man sich die Opera-Version, werden es 51.590. Dafür lässt sich in der Verbrenner-Welt auch ein veritables Modell mit Größe und Luxus finden. Und auch bei DS ist die fast so kraftvolle Benzin-Version des DS 3 bei gleicher Ausstattung satte 10.000 Euro günstiger.

DS 3 E-Tense bleibt ein Kompakt-SUV mit neuem Design

Was ändert sich mit dem Facelift beim DS 3? Nicht die Dimensionen. Mit 4,12 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und 1,53 Meter Höhe läuft er nach wie vor unter „Kompakt-SUV“. In der Front gibt es neue Matrix LED-Scheinwerfer, das Tagfahrlicht besteht nun aus zwei statt einem vertikalen Leuchtstreifen links und rechts. Der verbreiterte Fahrzeuggrill kommt auf Wunsch schwarz und ganz ohne Chrom aus. Die Türgriffe sind in die Karosserie versenkt und fahren automatisch aus, sobald man sich mit dem Wagenschlüssel nähert. Dazu gibt es zwei neue Karosseriefarben, Aber sonst: Optisch weitgehend beim Alten. Selbst die seltsame Karosserieführung vorne an den Hecktüren hat man beibehalten.

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Innen beherrscht die Raute das Design. Rundum Rautenmuster – von der Einfassung der Bedienelemente auf dem Mitteltunnel, dem Steppmuster der bequemen Sitze bis zur kombiniertem Lüftungs- und Bedieneinheit in der Mitte des Armaturenbrettes. Das alles ist gut verarbeitet und wirkt wertig und edel – ist aber auch nur Plastik, wenn man es genauer abklopft. Aber: Es passt alles stilistisch zusammen. Platz ist vorne ganz ordentlich, hinten wird es dann für längere Strecken eher eng. Aber das ist bei der Konkurrenz auch nicht anders. Mit 350 bis 1.050 Liter ist der Kofferraum im klassenüblichen Bereich. Ärgerlich: Die Sicherheitsgurte lassen sich an der B-Säule nicht in der Höhe verstellen.

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Man sieht: Der E-Tense schleppt als reines Elektroauto noch einiges an Altlasten aus der Benzinerwelt mit sich herum: Einen großen Kühlergrill bräuchte es nicht mehr, da es keinen Verbrennungsmotor zu kühlen gibt. Und auch der breite Kardan-Tunnel ist eher ein Relikt. Ausdrücklich Erwähnen muss man die Geräuschdämmung. Vor allem dickere Scheiben und Bleche vorne sollen den Krach der Welt draußen lassen. Beim Elektroauto ist das ohnehin kein großes Problem, da unter der Fronthaube kein Motor herum krakelt. Aber auch Wind- und Abrollgeräusche halten sich in Grenzen.

Mehr Power unter der Haube für DS 3 in der E-Version

Wie bei Elektrofahrzeugen längst üblich ist es eine Freude damit unterwegs zu sein. Die Motorleistung wurde beim Facelift auf 115 kW / 156 PS erhöht. Ohne Schalten geht es mit vollem Drehmoment (260 Nm) aus dem Stand gleich zügig los. In 9,1 Sekunden ist der elektrische DS 3 von Null auf 100 km/h. Das ist zwar kein Spitzenwert unter den Stromern – aber im Verkehrsalltag völlig ok, etwa beim Überholen oder Einfädeln auf der Autobahn. Bei 150 km/h Höchstgeschwindigkeit ist Schluss.

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Die Reichweite nach WLTP gibt DS mit 405 Kilometer an – real sollte man eher mit 300+ Kilometern rechnen. Immerhin gibt sich der DS 3 beim Verbrauch genügsam: 17 kWh zeigte der Bordcomputer nach eher flotter Fahrt je 100 Kilometer an. Als Durchschnittswert gelten 15 kWh. Der 54 kWh-Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden lässt sich laut DS binnen einer halben Stunde an einer Schnellladesäule wieder auf 80 Prozent aufpumpen.

Fahren lässt sich der elektrische DS 3 ansonsten ganz passabel. Die unten verbauten Akkus sorgen für einen niedrigen Schwerpunkt. Im höheren Rekuperations-Level ist ein Fahren rein über das Gaspedal zumindest eingeschränkt möglich. Nimmt man das Gas weg, bremst der DS 3 deutlich – allerdings nicht bis zum Stand. Die Lenkung ist selbst im Sport-Modus zu schwammig. Und in schnell gefahrenen Kurven hat der DS 3 E-Tense einen leichten Drang zum Kurvenäußeren. Er ist nun mal kein Kurvenräuber sondern eher was für eine zahme Fahrweise. Ach ja: Die Markteinführung in Deutschland ist für Mitte Februar 2023 geplant, bestellt werden kann schon seit September.

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Jürgen Wolff

Jürgen Wolff

Jürgen bewegt sich im Umfeld der E-Mobilität und gibt in seinen Fahrberichten Einblicke auf den tagtäglichen Einsatz von E-Autos als auch Plug-In-Hybriden. Er selbst ist für press:inform tätig.
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