Drohende Strafzahlungen: Kommt 2025 eine Rabattschlacht bei Elektroautos?

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Hannes Dollinger
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Spätestens im zweiten Halbjahr 2025 dürften die Preise für Elektroautos erheblich sinken. Der Grund: Verschärfte CO2-Flottengrenzwerte setzen die Hersteller unter Druck, mehr emissionsarme Fahrzeuge zu verkaufen. Wer die Vorgaben verfehlt, muss hohe Strafen zahlen. Besonders für Marken, die bislang noch nicht genug E-Autos in den Markt gebracht haben, wird das zum Problem.

CO2-Grenzwerte zwingen Hersteller zum Handeln

Bereits 2009 wurden in der EU CO2-Flottengrenzwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge festgelegt. Diese wurden mehrfach verschärft, zuletzt Anfang des Jahres 2025. Jeder Hersteller muss sicherstellen, dass die durchschnittlichen CO2-Emissionen seiner verkauften Fahrzeuge unterhalb einer festgelegten Grenze bleiben. Wird diese überschritten, drohen hohe Strafzahlungen.

Vor allem Hersteller wie Volkswagen könnten empfindlich getroffen werden. Branchenvertreter wie Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), fordern daher eine Lockerung der Regeln. Doch nicht alle Unternehmen teilen diese Meinung: BMW und Opel sehen keinen Anpassungsbedarf und geben an, ihre Vorgaben mithilfe neuer Elektromodelle erfüllen zu können.

Die verschärften Flottenvorgaben bedeuten nicht nur Stress für die Hersteller, sondern auch für den Autohandel. Denn die Hersteller geben den Druck direkt an ihre Vertragshändler weiter. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), erklärt: „Händler erhalten strenge Vorgaben, welchen Anteil ihrer Neuwagenverkäufe Elektroautos ausmachen müssen. Wer die Ziele nicht erreicht, verliert wichtige Boni.“

Diese Bonuszahlungen zwingen den Handel also zusätzlich dazu, Elektroautos notfalls mit großzügigen Rabatten zu verkaufen. Ein bisschen mehr Bonus ist immerhin besser als gar kein Bonus. Eine regelrechte Rabattschlacht sei daher wahrscheinlich.

Preiskampf im Neuwagenmarkt schon im Gange

Schon seit Anfang 2024 gibt es hohe Rabatte auf Neuwagen. Laut einer Analyse des CAR-Instituts wurden im Januar 2024 durchschnittlich 13,6 Prozent Rabatt auf Elektroautos gewährt – und sogar 17,1 Prozent auf Verbrenner. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend nicht nur anhält, sondern sich mit der drohenden CO2-Strafwelle weiter verschärfen wird, vor allem zugunsten von E-Autos.

Für Verbraucher könnte das eine günstige Gelegenheit sein, ein E-Auto zu erwerben. Wer auf fallende Preise spekuliert, dürfte im zweiten Halbjahr 2025 besonders gute Angebote finden.

Quellen: FAZ – Autohandel erwartet Rabattschlacht bei Elektroautos / BMUV – CO2-Flottengrenzwerte / ZDF – CO2-Grenzwerte: Autoindustrie vor Strafzahlungen

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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