Deutsche Post: Doch (noch) kein Ende für den StreetScooter

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Deutsche Post DHL Group

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Im Februar 2020 gab die Deutsche Post zu verstehen, dass bis Ende 2020 die Produktion der E-Transporter der Marke “StreetScooter” eingestellt wird. Auch die Suche nach einem Käufer für die Marke ist beendet. Nun schwenkt man um, zumindest was die Produktion des E-Transporters angeht. Diese wolle man bis mindestens Ende 2022 fortführen. Am grundsätzlichen Ausstieg der Post aus dem Geschäft ändert das jedoch nichts.

Damit bleibt die Deutsche Post DHL länger als gedacht Hersteller von Elektrotransportern. Konzernvorstand Tobias Meyer machte am heutigen Donnerstag in Wachtberg bei Bonn deutlich, dass die Produktion für den Eigenbedarf noch bis mindestens Ende 2022 laufen werde. Ausschlaggebend hierfür sei die konzerninterne hohe Nachfrage nach den Elektro-Transporter. Stand heute habe man mehr als 15.000 StreetScooter im Einsatz. Bis Ende 2022 wolle man deren Anzahl auf 21.500 Einheiten ansteigen lassen. Meyer stellte Pläne vor, wie das Deutschlandgeschäft klimaschonender werden soll. Die Stromer sind hierfür ein zentraler Baustein.

Ein weiterer Grund dafür, dass man am eigenen E-Transporter festhält, ist die Tatsache, dass aus Sicht der Post am Markt keine gleichwertigen Transporter von anderen Herstellern vorzufinden sind. Daher setzt der Konzern noch länger auf die Produktion eigener Fahrzeuge. Vor gut einem Jahr hatte der Konzern das Streetscooter-Aus wegen hoher Verluste verkündet. Später deutete die Konzernspitze ein Auslaufen der Produktion im Jahr 2021 an. Jedoch hält Meyer auch fest, dass der grundsätzliche Beschluss, aus diesem Geschäft auszusteigen und sich auf die Kernkompetenzen eines Logistikers zu beschränken, beibehalten wird.

Bis 2030 wolle die Deutsche Post DHL rund sieben Milliarden Euro für klimaneutrale Logistiklösungen ausgeben. Bis Jahresende 2021 peile man den Einsatz von etwa 20.000 StreetScooter anDoch bei diesen E-Transporter soll es nicht bleiben. Bis 2030 soll der Anteil der E-Fahrzeuge auf der letzten Meile von weltweit etwa 18 Prozent (Ende 2020) auf 60 Prozent steigen. Somit blickt der Logistikriese Ende dieses Jahrzehnts auf mehr als 80.000 E-Fahrzeuge, welche in der eigenen Flotte unterwegs sind.

Quelle: Automobilwoche – Deutsche Post will Streetscooter doch noch länger bauen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Ernst Schnitzer:

Bei Gesprächen mit unseren Zustellern hier auf dem Land im Hohen Norden höre ich immer gute Kritiken zum E-Auto. Warum sollte die Deutsche Post nicht weiter für Ihren Eigenbedarf produzieren und dabei lernen, die Praxiserfahrungen in die weitere Entwicklung einzubringen?

Silverbeard:

Oder es gibt eben doch keine billigere oder bessere Alternative. Kleine Lieferwagen bis 1t Zuladung kosten ab 40.000€ aufwärts. Also Maxus aus China. Für deutsche Produkte kann man sicher nochmal mindestens 10.000 drauflegen und es gibt nur homöopathische Mengen…

Silverbeard:

Naja, dann könnte die Post ja auch einkaufen, anstatt selbst produzieren, wie geplant. Was lässt die denn an dem beschämenden Produkt festhalten?

Manfred Schmid:

Hallo,

vollkommen Ihre Meinung man sollte die Zeit nutzen, bevor die Konkurrenz da ist.

Wir sind dran !

Gruß
Manfred

Daniel W.:

Die Zusammenarbeit mit Ford wurde ja beendet oder produziert Ford noch E-Transporter für die Post bzw. gibt es andere Hersteller, die die Post mit E-Transporter beliefern?

Stefan:

Es gibt genügend weitere Interessenten aus dem Mittelstand für den Streetscooter. Auch für die Handwerker ist er ideal, wenn es ihn mit mehr Reichweite geben würde. Der Bäcker Schüren (Inhaber vom Ladepark Seed & Greet) hat sie im Einsatz. Die Bäckerei Terbyken auch. Beide Läden zum Teul mit Strom von der eigenen PV auf dem Haklendach. Ove Kröger ist auch ein prominentes Vorbild. Wenn Selbständige und Mittelstand erst mal realisieren, was sie an Kosten sparen können, werden auch mehr Streetscooter nachgefragt. Nur mach die Post Null Werbung damit. Das ist der Fehler.

David:

Vor drei Jahren hättest du Recht gehabt….indessen gibt es Angebote, die Streetscooter beschämen.

David:

Soso, dann ist also der Verkauf an die angeblich zu Dutzenden bereits stehenden Interessenten doch nicht vollzogen worden. Die Strategie, die Bude erst mal weiterlaufen zu lassen und sie mit Eigenproduktion auszulasten, kann man fahren. Das ist aber nur dann sinnhaft, wenn man die begründete Chance sieht, die Bude binnen zwei Jahren lukrativ zu verkaufen. Hoffentlich stattet man die in der Zwischenzeit gebauten Autos wenigstens mit üppigen Akkus aus. Denn das war ja der Hauptkritikpunkt der Fahrer, dass besonders im Winter die Reichweiten nicht passten.

Daniel W.:

Die Post sollte ruhig dauerhaft Streetscooter produzieren, evtl. als „POST e-Mobil GmbH“, denn die deutschen Hersteller sind offensichtlich nicht willens den Bedarf an E-Kleintransportern zu decken.

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