Daimler-Vorstand: CO2-Grenzwerte nur mit Elektrofahrzeugen zu schaffen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Gegen das Wort ‚verschlafen‘ wehre ich mich vehement“: Martin Daum, Vorstand beim Automobilkonzern Daimler, der die Geschäftsfelder Daimler Trucks und Daimler Buses verantwortet, ist nicht der Meinung, dass der Hersteller den Wandel zur Elektromobilität verschlafen hat. Daimler habe „früh alle möglichen Anläufe gemacht, aber da war kein Markt“, sagt er. „Null. Vor fünf Jahren war Elektro schlicht nicht zu verkaufen.“

Erst im Zuge schärferer Klimaziele und deutlich gesunkener Batteriepreise wurden die Produkte plötzlich interessant“, sagt der Manager. Und nun habe Daimler auch die passenden Fahrzeuge im Angebot. Wann alle Lkw elektrisch unterwegs sind, sei nicht absehbar. Er sei auch kein Freund von „radikalen Ansagen“ diesbezüglich. Allerdings rechne er „mit einem konsequent steigenden Anteil der E-Mobilität. Wie hoch und wie schnell das geht, vermag heute niemand zu sagen. Die Szenarien lassen viel Phantasie“, so Daum.

Für seinen neuen Elektrobus Mercedes E-Citaro, der seit Juli auf dem Markt ist, habe Daimler schon knapp 50 Bestellungen vorliegen, unter anderem aus Berlin und Hamburg. Das Ziel für das Jahr 2019 seien mindestens 400 verkaufte E-Busse. Daum gibt zu, dass der Elektroantrieb mehr Aufwand bei der Planung erfordert:

„Man ist nicht so flexibel wie mit dem Verbrennungsmotor, muss Ladezeiten einplanen, vielleicht ein Ersatzfahrzeug bereitstellen oder die Route anders planen. Es braucht Zeit und Erfahrung, bis sich eine neue Technologie durchsetzt. Das Auto, mehr als 100 Jahre alt, kam auch nicht über Nacht. Auf Dauer muss sich aber jede neue Mobilitätslösung rechnen, muss sich auch der E-Bus verkaufen, ohne dauerhaft subventioniert zu werden.“ – Martin Daum, Daimler-Vorstand Trucks and Buses

Den Wandel hin zur Elektromobilität sieht Daum als „gesellschaftlichen Willen“, Politik und Industrie stünden dabei „auf einer Seite. Gemeinsam wollen wir die Umweltbelastung durch Mobilität so weit wie möglich minimieren“. Kritik, welche die Automobilindustrie „oft als Urheber der Probleme attackiert“, wie etwa die zu hohen Werte beim Feinstaub, Stickoxiden und CO2, sei „höchst ungerecht“, meint der Manager: „Hier bei Daimler arbeiten viele tausend Ingenieure permanent daran, den Spritverbrauch und die Emissionen zu reduzieren.“

Große Sprünge seien allerdings nicht mehr zu schaffen, beim Verbrennungsmotor sei man langsam am Optimum angekommen. Grenzwerte, die in Brüssel nun für 2030 diskutiert werden, seien „utopisch; für Pkw und erst recht bei Nutzfahrzeugen.“ Die Grenzwerte seien nur mit Hilfe von Elektrofahrzeugen zu erreichen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung – Daimler-Vorstand: „Der nationalistische Virus schadet allen“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Uwe:

Vielen Dank, Martin. Wir haben wirklich viel Humor, auch wenn jetzt keiner gelacht hat. Das haben wir aus Respekt vor Dir unterdrückt.

Setz Dich bitte wieder hin. In Deinem Interesse will ich diesen Beitrag nicht benoten. Wegen der andauernden Verspätungen und Ausreden möchte ich Mal mit Deinen Eltern reden.

Schick mir doch bitte Mal den Betriebsratsvorsitzenden zum Gespräch. Der Herr Osterloh soll ja ein aufgewecktes Kerlchen sein.

Ach? Der ist gar nicht bei Euch zu Hause? Den finde ich bei VW?

Hmm! Dann verstehen wir, dass Du nicht gut schläfst und so müde bist.

Uwe:

Guten Morgen, Martin.

Na, wieder Mal verschlafen? Schön, dass Du doch noch vorbei schauen konntest.

Heute nehmen wir das Thema „Verbraucherfreundlichkeit im Service bei Elektro-Autos“ durch.

Dazu solltet Ihr Euch schon Mal ein paar Gedanken machen und eine kleine Übersicht (eine DIN-A4-Seite) mit Angeboten der Bench-Marken mitbringen. Gegenwärtig sind weltweit mindestens 3 Billionen Dollar in die Elektromobilität investiert. Tesla bietet bereits Strom-Kraftwerk-Speicher-Ladepunkte und Autos im Paket.

Martin, lies doch bitte Mal vor, was Du dazu erarbeitest hast!

Martin Daum im Original:

„Gegen das Wort ‚verschlafen‘ wehre ich mich vehement“: Martin Daum…………

Pat:

„Vor fünf Jahren war Elektro schlicht nicht zu verkaufen.“
Tesla verkauft das Model S seit über 6 Jahren. Und das als damals Newcomer und Underdog der Branche.
Gar nicht auszudenken, was Daimler (& Co.) mit ihrer Marktmacht, Erfahrung und finanziellen Stärke geschafft hätten, wenn sie das Thema nur eher priorisiert hätten…

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