Daimler-Chef Källenius will „Nachhaltigkeit in Einklang mit Luxus“ bringen

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Michael Neißendorfer
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Daimler-Chef Ola Källenius sprach in einem Interview mit dem Handelsblatt über seine neue, wegen Corona angepasste Strategie, wie er den Autobauer auf Rendite trimmen will, und welche Rolle Elektroautos dabei spielen.

Wir wollen zurück zu unserem Kern als Hersteller von modernen Luxusfahrzeugen. Die Zukunft von Mercedes liegt eher am oberen Ende der Fahrzeugsegmente“, sagte Källenius in dem Interview. Die von seinem Vorgänger Dieter Zetsche verfolgte Expansion in untere Pkw-Segmente lehnt er ab. „Wir wollen nicht mit Volumenherstellern konkurrieren“, so Källenius, Daimler wolle „die begehrenswertesten Autos der Welt bauen“. Renditestarke Submarken wie AMG und Maybach will der Manager deshalb konsequent ausbauen: „Wenn wir uns auf Luxus als unseren Kern besinnen, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Weltweit, nicht nur in China, sondern auch in Westeuropa und Nordamerika, wachse die Zahl der Menschen, die ein Einkommen von mehr als 250.000 Euro pro Jahr haben, so Källenius. Dieser Trend komme Daimler zugute.

Einen Konflikt mit Daimlers Umweltzielen aufgrund des Fokus auf große und schwere Fahrzeuge sieht Källenius nicht: „Wir stehen zu den Zielen“, so der Manager, alle Autos von Daimler sollen elektrifiziert werden. Auch AMG werdein den kommenden fünf bis zehn Jahren elektrisch.“ Der Hersteller wolle „Nachhaltigkeit in Einklang mit Luxus“ bringen und bis zum Jahr 2039 Produktion und Produkte klimaneutral gestalten.

In Sachen Elektroautos liegen Daimlers Hoffnungen stark auf der Luxuslimousine EQS, die ab 2021 mit einer Reichweite von mehr als 700 Kilometern die Messlatte in diesem Segment höher legen soll. „Damit werden wir unsere Position deutlich stärken können“, glaubt der Manager. Auch der Smart am anderen Ende des Daimler-Portfolios habe eine vielversprechende Zukunft vor sich, dank der Partnerschaft mit dem chinesischen Geely-Konzern: „Mit den vollelektrischen Versionen des Kleinwagens und den Kostenstrukturen in China haben wir die Chance, das Modell profitabel auf den Markt zu bringen“, so Källenius. Mit Geely seien auch „weitere Projekte denkbar“, die sich allerdings für beide Seiten lohnen müssen.

Quelle: Handelsblatt – Daimler-Chef fokussiert Mercedes wieder auf Luxusautos

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Ralf Grundmann:

Guten Tag,
Manager hat eben! Die sehen das Unternehmen nur bis zum nächsten Gehaltscheck.
Ich kann Daimler Benz nur davon abraten so entscheidende Dinge großspurig von von einem Kurzzeitmanager äußern zu lassen. So etwas hat von 1994 an die deutsche Bank an den Abgrund gebracht. Erst „Peanutz“ und dann nur noch das Geld der Reichen zu nehmen. Das Investment behalten und sich den einfachen Kunden zu entledigen.
Am Ende des Liedes musste mit viel Geld und Aufwand die Postbank mit ihren „kleinen“ Kunden gekauft werden.
Auch das Geld der meisten reichen Menschen ist begrenzt.

Strauss:

Källenius, viele Widersprüche. Man wolle sich auf das Kunden-Luxusegment konzentieren. Auf solche die über 250 T verdienen. (diese Zahl wird abnehmen nach Corona) Aber auch der Mittelklassemarkt sei zu elektrifizieren. Der Smart hätte grosse Zukunft. Wie lange will Källenius auf bessere Zeiten warten?

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