Daimler-Chef Källenius will „Nachhaltigkeit in Einklang mit Luxus“ bringen

Daimler-Chef Källenius will „Nachhaltigkeit in Einklang mit Luxus“ bringen
Copyright ©

Marton Szeles / Shutterstock.com

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Daimler-Chef Ola Källenius sprach in einem Interview mit dem Handelsblatt über seine neue, wegen Corona angepasste Strategie, wie er den Autobauer auf Rendite trimmen will, und welche Rolle Elektroautos dabei spielen.

Wir wollen zurück zu unserem Kern als Hersteller von modernen Luxusfahrzeugen. Die Zukunft von Mercedes liegt eher am oberen Ende der Fahrzeugsegmente“, sagte Källenius in dem Interview. Die von seinem Vorgänger Dieter Zetsche verfolgte Expansion in untere Pkw-Segmente lehnt er ab. „Wir wollen nicht mit Volumenherstellern konkurrieren“, so Källenius, Daimler wolle „die begehrenswertesten Autos der Welt bauen“. Renditestarke Submarken wie AMG und Maybach will der Manager deshalb konsequent ausbauen: „Wenn wir uns auf Luxus als unseren Kern besinnen, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Weltweit, nicht nur in China, sondern auch in Westeuropa und Nordamerika, wachse die Zahl der Menschen, die ein Einkommen von mehr als 250.000 Euro pro Jahr haben, so Källenius. Dieser Trend komme Daimler zugute.

Einen Konflikt mit Daimlers Umweltzielen aufgrund des Fokus auf große und schwere Fahrzeuge sieht Källenius nicht: „Wir stehen zu den Zielen“, so der Manager, alle Autos von Daimler sollen elektrifiziert werden. Auch AMG werdein den kommenden fünf bis zehn Jahren elektrisch.“ Der Hersteller wolle „Nachhaltigkeit in Einklang mit Luxus“ bringen und bis zum Jahr 2039 Produktion und Produkte klimaneutral gestalten.

In Sachen Elektroautos liegen Daimlers Hoffnungen stark auf der Luxuslimousine EQS, die ab 2021 mit einer Reichweite von mehr als 700 Kilometern die Messlatte in diesem Segment höher legen soll. „Damit werden wir unsere Position deutlich stärken können“, glaubt der Manager. Auch der Smart am anderen Ende des Daimler-Portfolios habe eine vielversprechende Zukunft vor sich, dank der Partnerschaft mit dem chinesischen Geely-Konzern: „Mit den vollelektrischen Versionen des Kleinwagens und den Kostenstrukturen in China haben wir die Chance, das Modell profitabel auf den Markt zu bringen“, so Källenius. Mit Geely seien auch „weitere Projekte denkbar“, die sich allerdings für beide Seiten lohnen müssen.

Quelle: Handelsblatt – Daimler-Chef fokussiert Mercedes wieder auf Luxusautos

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Wie Dacia den Spring weiterentwickelt, ohne ihn zu verteuern

Wie Dacia den Spring weiterentwickelt, ohne ihn zu verteuern

Sebastian Henßler  —  

Neue Motoren, überarbeitete Plattform und effizientere Aerodynamik: Dacia bringt den Spring auf einen neuen Stand, ohne sein Grundkonzept zu verändern.

Renault 4 E-Tech als Van – Stadtlieferung neu gedacht

Renault 4 E-Tech als Van – Stadtlieferung neu gedacht

Sebastian Henßler  —  

Renault bringt den 4 E-Tech Advance als kompakten Elektro-Van für Betriebe. 1045 Liter Laderaum, N1-Zulassung und 409 km Reichweite zielen klar auf die Stadt.

VW will keine Verbrenner-Kleinwagen mehr bauen

VW will keine Verbrenner-Kleinwagen mehr bauen

Michael Neißendorfer  —  

Volkswagen macht Schluss mit dem Verbrennerantrieb im Polo. Künftig gibt es den beliebten Kleinwagen nur noch als Elektroauto – andere Modelle ebenfalls.

Klingbeil warnt Autohersteller vor Festhalten am Verbrenner

Klingbeil warnt Autohersteller vor Festhalten am Verbrenner

Sebastian Henßler  —  

Die EU lockert CO₂-Grenzwerte, doch in Berlin gibt es Bedenken. Finanzminister Klingbeil mahnt Autobauer, den Umstieg auf E-Autos nicht zu verschleppen.

2026 wird das Jahr der E-Autos unter 25.000 Euro

2026 wird das Jahr der E-Autos unter 25.000 Euro

Wolfgang Gomoll  —  

2026 wird zur Bewährungsprobe: VW drückt Richtung 25.000 Euro, BMW startet die Neue Klasse, BYD greift in vielen Segmenten an, auch Verbrenner bleiben präsent.

Experte: Was sich beim Testen von E-Autos wirklich ändert

Experte: Was sich beim Testen von E-Autos wirklich ändert

Sebastian Henßler  —  

Elektromobilität verändert Fahrzeugtests grundlegend. UTAC sieht neue Schwerpunkte bei Sicherheit, Batterie, Software und Cybersecurity statt reiner Mechanik.