Cylib und Syensqo haben einen laut eigener Aussage bedeutenden Meilenstein in der zirkulären Verarbeitung von Batteriematerialien erreicht, indem sie hochreines Lithiumhydroxid aus verbrauchten Elektroauto-Batterien produziert haben. Diese Zusammenarbeit markiere einen wichtigen Fortschritt bei der Rückgewinnung wertvoller Materialien, da nur wenige Recyclingunternehmen aktuell Lithium in Batteriequalität produzieren können, insbesondere Lithiumhydroxid, die bevorzugte Lithiumform für neue E-Auto-Batterien.
Die Errungenschaft ermögliche erstmals die Extraktion und Reinigung von Lithium aus geschredderten Batterieelektroden, bekannt als Schwarzmasse, aus verschiedenen Batteriechemien wie NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) und LFP (Lithium-Eisenphosphat) auf einer einzigen Betriebslinie. Dieser Ansatz vereinfacht den Recyclingprozess, erhöht die Vielseitigkeit und verringere potenziell die Investitionsausgaben.
„Syensqos Technologie ergänzt Cylibs hydrometallurgischen Prozess perfekt und verbessert sowohl die Ausbeute als auch die Reinheit des zurückgewonnenen Lithiums“, sagt Laurent Cohen, verantwortlich für strategische Entwicklung und Allianzen für Bergbaulösungen bei Syensqo. „Durch die Kombination unserer Expertise in der Lösungsmittelextraktion mit Cylibs Prozess etablieren wir einen skalierbaren, hochreinen Lithiumrückgewinnungsweg, der mit Europas Kreislaufwirtschafts- und Batterieregulierungszielen übereinstimmt.“
Im Rahmen des Projekts wurden hunderte Liter von Cylibs lithiumreichen Prozesslösungen von Syensqo mit einer innovativen Extraktionstechnologie verarbeitet, die gemeinsam mit dem Ingenieurpartner Tenova Advanced Technologies entwickelt wurde. Der Prozess verwendet Cyanex 936P, Syensqos proprietäres Extraktionsmittel, das eine außergewöhnliche Lithiumselektivität mit sich bringe.
Nach Extraktion, Reinigung, Umwandlung und Kristallisation erfülle das resultierende Produkt die strengen Reinheitsstandards, die von führenden Herstellern von Kathodenaktivmaterialien (CAM) gefordert werden, und übertreffe diese in einigen Aspekten sogar.
„Diese Zusammenarbeit mit Syensqo demonstriert unser Engagement, kontinuierlich mit Partnern zu arbeiten, um neue Prozesse zu entwickeln und unsere technologische Führungsposition im Batterierecycling auszubauen“, sagt Matthias Breidenbach, Vice President Commercial bei Cylib. „Durch die Kombination unserer innovativen hydrometallurgischen Expertise mit Syensqos fortschrittlicher Lösungsmittelextraktionstechnologie setzen wir neue Standards für die Lithiumrückgewinnungseffizienz und -reinheit.“
Diese Errungenschaft fördert auch die von der Europäischen Union gesetzten Ziele für die Lithiumrückgewinnung im Batterierecycling. Gemäß der Batterieverordnung (EU) 2023/1542, die vor zwei Jahren verabschiedet wurde, müssen Recyclingunternehmen bis Ende 2027 mindestens 50 Prozent des Lithiumgehalts in Batterieabfällen zurückgewinnen und bis Ende 2031 nicht weniger als 80 Prozent.
Quelle: Cylib – Pressemitteilung vom 23.07.2025