Für Xavi Serra war es ein Wechselspiel zwischen Freude und Anspannung. Mit jedem Lauf und jedem Rennen kam er dem großen Ziel der Saison einen entscheidenden Schritt näher. Und hielt Ende September tatsächlich den langersehnten Pokal in den Händen. Der Chef von Cupra Racing hat mit dem Team Cupra EKS beim FIA ETCR – eTouring Car World Cup alles abgeräumt, was man abräumen kann: vom Hersteller- bis zum Fahrertitel, den Adrien Tambay als „King of the Season“ einfahren konnte. Auch die Plätze zwei und drei der Fahrerwertung konnte das Team gewinnen. In einem von Cupra selbst veröffentlichten Interview sprach Teamchef Serra über die vergangene Saison, den Cupra UrbanRebel und wagte einen Ausblick.
„Es war schon eine ziemliche Achterbahnfahrt. Jedes einzelne Rennen war eine neue Herausforderung, ein Auf und Ab der Gefühle. Wir mussten uns immer wieder auf unterschiedlichsten Begebenheiten einstellen“, so Serra. Er hob hervor, dass das gesamte Team während der Saison „sehr wenig Fehler gemacht und auf einem hohen Niveau zusammengearbeitet“ habe – sowohl die Fahrer als auch das Technik-Team von Cupra EKS.
Cupra Fahrer wurden in vier der sechs Rennen „King of the Weekend“: Tambay in Ungarn, Mattias Ekström in Frankreich sowie Spanien und Tom Blomqvist in Deutschland. In allen sechs Rennen standen mindestens zwei Cupra Fahrer auf dem Podium. Der Lohn für die guten Ergebnisse: Cupra EKS erzielte 1076 Punkte und gewann den Herstellertitel mit 330 Punkten Vorsprung.
Beim Saison-Finale auf dem Sachsenring Ende September hat Cupra auch exklusive Fahrten auf der Rennstrecke mit dem Konzeptfahrzeug UrbanRebel angeboten. Dieser sei „im Grunde genommen eher ein Rallye- oder Rallycross-Auto mit einem hohen Spaßfaktor“, sagt Serra. Der UrbanRebel ist die Vorlage für ein Serienmodell, das 2025 auf die Straße kommt. Er sei „ein großer Teil der markeneigenen Zukunft von Cupra“.
Der Wissenstransfer vom Motorsport hin zur Entwicklung von Serienfahrzeugen sei auch für den UrbanRebel ein wichtiger Punkt, wie Serra hervorhebt. „Am Ende des Tages ist die elektrische Technologie bei den Straßenfahrzeugen die gleiche wie bei den Rennwagen. Es gibt eine Batterie, einen Elektromotor und einen Wechselrichter. Die Herausforderungen, die in beiden Bereichen bestehen, sind dieselben“, erklärt der Teamchef, etwa was das Wärmemanagement der Batterien betrifft. „Die Erfahrungen, die wir mit dem Elektro-Rennwagen machen, kann man auch auf Serienfahrzeuge übertragen. Daher können sie sehr nützlich für die Entwicklung sein“, so Serra.
Die Zukunft im Motorsport sei „definitiv elektrisch“, so Serra weiter. Es werde aber eine Übergangsphase wie bei der Elektrifizierung der Serienfahrzeuge auf den Straßen geben. „Wie lang diese dauert, ist schwer zu sagen. Klar ist aber: Die Elektrifizierung im Motorsport muss kommen“, so Serra. Es sei nur eine Frage der Zeit. Um eine breitere Masse für rein elektrische Rennserien und schlussendlich für Elektroautos zu begeistern, seien Veranstaltungsorte wie der Sachsenring „ideal“, findet Serra: „Hier werden auch Fans von Rennserien wie den ADAC GT Masters – die am Final-Wochenende parallel stattfanden – auf uns aufmerksam“, sagt er. Die Besucher:innen seien sehr „neugierig“ gewesen.
Daher sei die Box des Cupra EKS-Teams „auch bewusst offen aufgebaut“ gewesen, damit Besucherinnen und Besucher „unserem Team beim Vorbereiten der Cupra e-Racer fast über die Schulter schauen und Fragen stellen“ konnten. Und auch das Laden der Fahrzeuge war mitten auf dem Gelände in einem offenen Areal für jeden einseh- und erlebbar. „Wir sind ein vergleichsweise neuer Teil des Motorsports – und das darf und sollte jeder mitbekommen“, so Serra abschließend.
Quelle: Cupra – Pressemitteilung vom 18.10.2022