Kaufprämie, Umweltbonus und Förderung für E-Autos beziehungsweise Plug-In-Hybride sind immer wieder Thema bei uns im Portal. Insbesondere in Hinblick auf sich verschärfende CO2-Emissionsvorgaben für Automobilhersteller, sind diese Programme ein wichtiger Schritt, um den Absatz Alternativer Antriebe voranzutreiben. Der CSU scheint dies allerdings nicht auszureichen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder macht sich daher verstärkt für eine staatliche Kaufprämie auch für Diesel und Benziner stark.
Hintergrund sei der, dass man die Corona-gebeutelte deutsche Wirtschaft wieder ankurbeln möchte. Zudem sei es so, dass auch modernste Verbrenner einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, so die CSU. Ohne eine entsprechende Unterstützung der Wirtschaft in diesem Sektor sei mit keinem Nachfrage-Aufschwung zu rechnen. Die anderen Parteien im Bundestag sind nicht wirklich überzeugt. Söder wirft daher sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale und appelliert an deren „ökonomischen Vernunft“. Keine andere Maßnahme könne unter dem Strich eine derart schnelle und effektive Wirkung haben, warb der bayerische Ministerpräsident.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ließ wohl zumindest öffentlich Sympathie für die Idee erkennen. Direkten Einfluss auf die Einführung einer solchen Prämie habe er nicht, gab aber folgendes zu verstehen: „Ich hoffe, dass am Ende Lösungen gefunden werden, die die Automobilindustrie stabilisieren und dazu beitragen, dass wir damit ein klares Signal setzen, dass wir unseren Klimaschutzzielen näher kommen.“
Da Söder über die direkte politische Schiene bisher keine Lösung herbeiführen konnte, geht er den Weg über die Zulieferer. So sollen entsprechende Gespräche in den Bundesländern geführt werden, in denen wichtige Zulieferbetriebe ihren Standort haben. CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer betonte ebenfalls, man wolle alles tun, damit die Inlandsnachfrage nach modernen Verbrennern steige. Ob dies der richtige Weg ist und ob dieser in der Tat positiv gegen den Klimawandel sein kann, dass gilt es zu beweisen.
Infos zum Umweltbonus selbst: Mitte August informierte unser Autor Michael darüber, dass der Antrag auf den bis zu 9.000 Euro hohen Umweltbonus nur gestellt werden darf, wenn der Kauf des Elektroautos oder Plug-in-Hybriden nicht zugleich durch andere öffentliche Mittel gefördert wurde. Die Kaufprämie darf also nicht mehr mit zusätzlichen Programmen von Kommunen, Ländern oder anderen des Bundes aufgestockt werden. Auch hieran wird derzeit gearbeitet und beratschlagt, wie man E-Autos doch noch eine Spur attraktiver erscheinen lassen kann.
Quelle: Automobil Industrie – Söder pocht auf Kaufprämie für Verbrenner