Continental investiert in DeepDrive

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Continental, ein bekannter Zulieferer aus der Automobilbranche, hat kürzlich eine strategische Allianz mit dem Münchener Technologieunternehmen DeepDrive bekannt gegeben. Ziel dieser Partnerschaft ist die Entwicklung von Technologien für Elektroautos. Im Zentrum dieser Zusammenarbeit stehe die Entwicklung einer innovativen Einheit, die sowohl Antriebs- als auch Bremskomponenten kombiniert und direkt am Rad eines Fahrzeugs angebracht werden soll.

DeepDrive, bekannt für seine effizienten Elektromotoren und seine umfangreiche Erfahrung in der Automobilindustrie, will seine Expertise in diesem Bereich einbringen. Continental hingegen kann seine technologischen Fähigkeiten im Bereich der Bremssysteme und seine Erfahrung in der Industrialisierung von Technologien beisteuern.

Matthias Matic, der Leiter des Geschäftsfelds Safety and Motion bei Continental, betonte die Bedeutung dieser Partnerschaft. Er sieht in DeepDrive einen idealen Partner, um die Elektromobilität weiter voranzutreiben. Die von DeepDrive entwickelten Elektromotoren könnten dazu beitragen, die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen, da sie leichter, kosteneffizienter und umweltfreundlicher sind. Die Verbindung dieser Motoren mit Continentals fortschrittlicher Bremstechnologie könnte ein Schlüsselelement für den Erfolg der Elektromobilität sein.

„Die strategische Partnerschaft mit Continental ermöglicht es, unseren Antrieb mit der nötigen Bremsentechnologie zu einer innovativen, für die Mobilität von morgen wesentlichen Elektro-Komponente zu verheiraten. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach einer solchen Technologie zeigt, dass dies der richtige Weg ist“, so Felix Pörnbacher, Mitgründer und Geschäftsführer von DeepDrive über die Partnerschaft.

Continental

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen zielt darauf ab, die Elektrifizierung von Fahrzeugen zu optimieren. Durch die Platzierung aller Fahrwerksfunktionen, einschließlich des Antriebs, direkt am Rad können die spezifischen Anforderungen von Elektroautos besser erfüllt werden. Dies umfasst eine hohe Reichweite bei minimalem Platzbedarf und gleichzeitiger Modularität. Die Integration von Antrieb und Bremse in einer Einheit könnte zu einer erhöhten Effizienz sowohl beim Antrieb als auch beim Bremsen führen.

DeepDrive hat einen patentierten Doppelrotor-Radialfluss-Motor entwickelt, der sowohl als Zentralantrieb als auch als Radnabenantrieb in Serienfahrzeuge integriert werden kann. Der Schwerpunkt der Partnerschaft liegt auf einem effizienten und kostengünstigen Radnabenantrieb. Continental wird nicht nur Bremskomponenten beisteuern, sondern auch sicherstellen, dass diese innovativen Motoren in Kombination mit moderner Bremstechnologie schnell auf den Markt kommen.

Ein weiterer Schritt in dieser Partnerschaft ist die Integration von trockenen Bremssystemen ohne hydraulische Komponenten in den Radnabenantrieb von DeepDrive. Dies könnte den Weg für ein sogenanntes „Corner Modul“ ebnen, das weitere Fahrwerkskomponenten direkt am Rad integriert. Die Zusammenarbeit zwischen Continental und DeepDrive wurde durch die Corporate Venture Einheit von Continental, co-pace, initiiert. Co-pace hatte sich zuletzt schon als Investor an einer kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde von DeepDrive beteiligt.

Quelle: DeepDrive – Pressemitteilung vom 05.10.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

?
1• Von welcher Firma »BMN« redest Du?
2• Welchen Durchmesser etwa hat die Dichtung dieses kardanangetriebenen Rades?

rotzlöffel:

Die dauerhafte Abdichtung stehender gegen drehender Nabenbestandteile schafft die viel- (und zurecht oft) gescholtene Fa. BMN seit der Entwickung des Kardanangetriebenen Motorrades in Perfektion. Zumindest beinahe.

Tom 1:

Ach jetzt investiert Conti in ein Unternehmen!?
Da haben Sie in der Vergangenheit schön geschlafen in München.

Wolfbrecht Gösebert:

Den bisher hauptsächlich angeführten Nachteil von Radnabenmotoren mit den höheren, ungefederten Massen (und damit einem geringeren Fahrkomfort bei höheren Geschwindigkeiten) sprechen Continental und DeepDrive in der Mitteilung nicht an – übrigens genausowenig wie das Problem der dauerhaft zu gewährleistenden Abdichtung der Nabe zwischem dem festen und dem sich drehenden Nabenteil!

Ein Schelm, der Böses dabei denkt?! Beim XBUS jedenfalls wurde vor kurzem noch „im Endspurt“ auf die Serienentwicklung eine Änderung vom 4-Radnabenmotor- zum 2-Mittelmotor/4-Rad-Antrieb vollzogen!

Marc:

Das Problem der ungefederten Massen gibt es bei modernen Fahrwerken in der Form nicht mehr. Luftfederung und elektronische Dämpfer sind es nicht alleine, auch konventionelle Federung/Dämpfungseinheiten sind heute viel responsiver als früher. Zudem gibt es indessen aktive Fahrwerke, wo diese Massenträgheit prinzipbedingt gar nicht mehr zum tragen kommt.

Daher werden die Massen immer größer. Denn nicht nur die Formate von Felgen und Reifen sprengen sämtliche Dimensionen, sondern auch die Bremsanlagen mit riesigen Scheiben und teilweise 10-Kolben-Bremssätteln treiben das Gewicht.

Smartino:

Ich bin ja gespannt, wie sich das ungefederte zusätzliche Gewicht in den Radnaben auf die Fahreigenschaften und die Belastung der Reifen auswirken wird.

Marc:

Keine Frage, der Radnabenmotor ist ein spannender Exot. Das Thema der Betriebsbremse hängt damit nicht direkt zusammen, muss sich aber über die Jahre mit den Zulassungsvoraussetzungen ändern.

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