Circular Economy: Stellantis will bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen

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Stellantis

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Die Geschäftseinheit Circular Economy von Stellantis ist einer der sieben wertsteigernden Geschäftsbereiche, die im Strategieplan Dare Forward 2030 angekündigt wurden. Wie Stellantis am gestrigen Dienstag bekannt gegeben hat soll die Geschäftseinheit bis 2030 einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro erzielen und das ehrgeizige Ziel des Unternehmens vorantreiben, bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen.

Es handelt sich um ein 360-Grad-Geschäft, das auf der 4R-Strategie basiert – Reparatur, Wiederverwendung (Reuse), Wiederaufbereitung (Reman) und Recycling. Alison Jones, Stellantis Senior Vice President, Circular Economy Business Unit, äußert sich zur Geschäftseinheit wie folgt: „Stellantis treibt in allen Märkten, in denen wir tätig sind, den Aufbau eines nachhaltigen und rentablen Geschäfts auf den Grundsätzen der Circular Economy voran. Wir haben erfahrene Kolleginnen und Kollegen und zuverlässige Partner, die unsere aktuellen Aufgaben bewältigen. Mit unserem 4R-Mindset haben wir nun auch begonnen, unsere Kapazitäten, Teams und Einrichtungen konsequent auszubauen und ein intelligentes, integriertes Ökosystem zu schaffen, um die Materialknappheit besser zu bewältigen und unser Ziel der Kohlenstoff-Neutralität zu erreichen.“

Erklärte Hauptziele der Circular Economy Business Unit sind die maximal mögliche Verlängerung der Lebensdauer von Fahrzeugen und Ersatzteilen sowie die Rückführung von Materialien und Altfahrzeugen in den Produktionskreislauf für neue Fahrzeuge und Produkte. Im Detail haben wir uns die 4R-Strategie der Circular Economy genauer angesehen. Dabei sei vorab erwähnt, dass es sich um ein integriertes Ökosystem handelt, das für die Erhaltung und den Schutz der Ressourcen unseres Planeten unerlässlich ist, so Stellantis in seiner entsprechenden Mitteilung:

  • Reman (Wiederaufbereitung) – Abgenutzte, verschlissene oder defekte Teile werden komplett zerlegt, gereinigt und nach OEM-Spezifikationen wieder zusammengebaut. Nahezu 12.000 Ersatzteile aus 40 Produktlinien, einschließlich Batterien für Elektrofahrzeuge, sind verfügbar.
  • Repair (Reparatur) – Verschlissene Teile werden repariert und wieder in die Fahrzeuge der Kundinnen und Kunden eingebaut. An 21 Standorten auf der ganzen Welt arbeiten die E-Reparaturzentren an Batterien für Elektrofahrzeuge.
  • Reuse (Wiederverwendung) – Rund 4,5 Millionen Ersatzteile diverser Marken aus dem Bestand, die sich noch in gutem Zustand befinden, werden aus Altfahrzeugen zurückgewonnen und in 155 Ländern über die E-Commerce-Plattform B-Parts verkauft.
  • Recycle (Recycling) – Produktionsabfälle und Altfahrzeuge werden in den Herstellungsprozess zurückgeführt. In nur sechs Monaten hat der Geschäftsbereich die Marke von 1 Million recycelter Teile erreicht.

Stellantis wird sein führendes Circular Economy Zentrum im Jahr 2023 am Standort Mirafiori in Italien eröffnen. Dies wird die Ausweitung der aktuellen Aktivitäten von Stellantis ermöglichen und das europaweite „Cradle-to-Cradle“-Geschäftsmodell unterstützen. Im Zentrum selbst soll die Aufarbeitung und Demontage von Fahrzeugen sowie die Wiederaufbereitung von Ersatzteilen vorzufinden sein. Darüber hinaus plane man aber auch globale Expansion.

Zusätzlich zu den Zentren für Circular Economy wird der Geschäftsbereich „lokale Kreisläufe“ nutzen, um Produkte und Materialien innerhalb von Landesgrenzen zu bewegen und so die Lieferungen an die Kundinnen und Kunden zu beschleunigen. In Brasilien werden wichtige Ersatzteile, z. B. Anlasser und Lichtmaschinen von Fahrzeugen der Stellantis-Marken, wiederaufbereitet, vertrieben und über ca. 1.000 lokale Händler verkauft − was die Philosophie der Circular Economy und das Streben nach Kohlenstoff-Neutralität unterstützt.

Im Zusammenhang mit der Ausweitung der Aktivitäten im Bereich der Circular Economy wird auch das neue SUSTAINera-Label für Ersatzteile und Zubehör eingeführt. Dieses bescheinigt eine Material- bzw. Energieeinsparung von bis zu 80 bzw. 50% im Vergleich zu entsprechenden Neuteilen. Die Werte werden durch eine Lebenszyklusanalyse des entsprechenden Bestsellers in jeder Produktfamilie nach einer von dem unabhängigen Unternehmen Sphera geprüften Methodik ermittelt.

„Das SUSTAINera-Label steht für unser Versprechen, Kundinnen und Kunden nachhaltige, transparente und erschwingliche Produkte und Dienstleistungen für alle Fahrzeugmarken anzubieten, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen, und gleichzeitig die Umwelt durch weniger Abfall und einen geringeren Verbrauch der Ressourcen unseres Planeten zu schützen“, so Alison Jones abschließend.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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