China kürzt Subventionen, Elektroautos werden teurer

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Michael Neißendorfer
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Chinas Autohersteller dürften in diesen Tagen die Preise für Elektroautos und andere umweltfreundliche Fahrzeuge drastisch erhöhen. Der Grund dafür ist, dass die Regierung die Subventionen, die das Land zum weltweit größten Markt für Elektroautos gemacht haben, stark gekürzt hat.

Die Subventionen für Pkw mit Reichweiten von mindestens 250 km pro Ladung werden nun auf 18.000 bis 25.000 Yuan (etwa 2300 bis 3200 Euro) halbiert und für Pkw mit geringerer Reichweite sogar vollständig gestrichen. Diese tiefen Einschnitte lassen den Autoherstellern keine andere Wahl, als die Last an die Kunden weiterzugeben, wie Nikkei Asian Review (NAR) berichtet.

Das beliebte SUV EV360 von BYD kostete mit den großzügigeren Subventionen etwa 90.000 Yuan (gut 11.500 Euro). Ab dem 26. Juni, wenn die neuen Subventionsregeln gelten, könnte sich der Preis „um 20.000 bis 30.000 Yuan erhöhen“ (umgerechnet 2500 bis 3800 Euro), so ein Mitarbeiter eines Autohauses in der Provinz Guangdong gegenüber NAR. „Preiserhöhungen sind unvermeidlich“, sagte demnach auch ein Vertriebsmitarbeiter bei einem Händler von BAIC Motor.

China hatte in der Vergangenheit großzügige Anreize gesetzt, um das Wachstum in der Elektrofahrzeugindustrie und verwandten Bereichen zu fördern und die Verbraucherpreise zu senken. Mit dem Aufschwung der in dem Land New-Energy-Fahrzeuge genannten Pkw hat Peking in den letzten Jahren damit begonnen, diese Unterstützung langsam wieder zurückzufahren, und plant, sie bis 2020 vollständig einzustellen.

Der chinesische Absatz von Elektro- und Plug-In-Hybriden stieg im Jahr 2018 um rund 60 Prozent auf 1,25 Millionen Fahrzeuge. Die Regierung strebt bis 2020 einen Absatz von 2 Millionen Fahrzeugen pro Jahr an. Die Kürzung der Subventionen könnte dieses Ziel allerdings erschweren.

Quelle: Nikkei Asian Review – Chinese electric-car prices set to spike on subsidy cuts

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Die sind immer noch billiger als bei uns. Komisch , dass man hier nicht mehr von denen sieht ? Bei Fahrrädern, E Biks und E Scoter haben sie es geschafft.

Torsten:

Helft mir mal auf die Sprünge, wieso steigen die Preise, wenn die Subvention sinkt?
Gelten die Anreize in China dem Hersteller und nicht dem Käufer?

Das es zunächst für die Kunden teurer wird, da eben der subventionierte Anteil schmilzt, wäre nachvollziehbar.
So stehts aber nicht im Text…
Die Subventionen waren eine Art Anschubfinanzierung. Die brauchts inzwischen anscheinend nicht mehr. Ist doch prima. Schafft man die zu diesem Zeitpunkt nicht ab, führt das doch dazu, dass sich keine echten Marktpreise entwickeln. Falls es soetwas überhaupt noch gibt ;-).

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