China: Eine Millionen Brennstoffzellenfahrzeuge bis 2030 – massive Förderung geplant

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

China gilt als Wegbereiter für Elektromobilität. Und dennoch scheint man sich künftig vor allem auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle zu fokussieren. Bereits im Juni haben wir diese Entwicklung in großem Umfang betrachtet. Nun wird das Engagement in diese Richtung durch ein Millionenschweres Förderprogramm für Brennstoffzellenfahrzeuge  unterstrichen, welches zum Ziel hat bis 2030 eine Millionen Brennstoffzellenautos auf die Straße zu bringen.

Die Zuschüsse für Brennstoffzellenfahrzeuge wird es allerdings nicht in ganz China geben. Profitieren werden Käufer in 17 Provinzen von Zuschüsse in Höhe von bis zu rund 20.300 Euro pro Brennstoffzellen-Auto beziehungsweise  bis zu 50.800 Euro für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge. Des Weiteren sollen in zehn Städten Subvention in Höhe von bis zu 508.300 Euro für den Bau jeder Wasserstoff-Tankstelle vergeben werden.

Am 11. April berichtete die staatliche, englischsprachige Zeitung China Daily, dass der Entwicklungsplan der Zentralregierung für die Wasserstoff-Kraftstofftechnologie das Ziel festlegt, bis 2020 5.000 Wasserstoff-Energiefahrzeuge auf die Straße zu bringen, bis 2025 50.000 und bis 2030 eine Millionen. Im Vergleich dazu sei gesagt, dass China Ende 2017 rund 1.200 Brennstoffzellenfahrzeuge auf seinen Straßen und weniger als 20 Wasserstofftankstellen hatte.

Trotz dem immensen Wachstum sei es laut Analysten möglich bis 2030 eine Millionen Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straße zu bringen. In einer Mitteilung von TF Securities aus dem April heißt es hierzu:

„FCEV befinden sich derzeit in einem ähnlichen Entwicklungsstadium wie Elektrofahrzeuge in den Jahren 2013 und 2014, als die gesamte Lieferkette dank eines von oben nach unten durchgeführten Regierungsprozesses ein explosionsartiges Wachstum verzeichnete.“

Auch Subventionen für Forschung und Entwicklung werden vonseiten der chinesischen Regierung nun auf Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen verlagert. Dies soll dazu führen, dass die Kosten für Brennstoffzellensysteme bis 2025 auf umgerechnet 500 Euro pro Kilowatt halbiert werden.

Südkorea startet eine ähnliche Offensive für die E-Mobilität und gesteht der Brennstoffzelle ein Förderungspaket in Höhe von 296 Millionen Dollar zu, diese seien für Brennstoffzellen-Fahrzeuge und den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen vorgesehen. Dort will man 2030 1,8 Millionen FCEV auf der Straße haben – Ende des vergangenen Jahres waren dort gerade einmal 900 Brennstoffzellenfahrzeuge zugelassen.

Quelle: South China Morning Post – China sets sight on leapfrogging US and Japan in fuel-cell vehicles with subsidies for buyers and incentives for charging stations

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Sebastian Henßler:

Werden wir beim Update der Webseite optisch auch hervorheben, dass man direkt sieht wenn der Autor des Artikels antwortet.

Markus Doessegger:

Sorry, Herr Brauer natürlich. Mein Tipfehler

Markus Doessegger:

Herr Braurer, ich habe es schon in einem anderen Blog auf elektroauto-news erwähnt: Eine Verlegung des Ladeanschlusses im Gehsteig gibt es bereits, analog dieses Beispiels (https://www.google.com/search?q=bodendose+elektro&rlz=1C1GCEU_enCH824CH824&sxsrf=ACYBGNQtekNDJPl4lkkgXQsPxpR3R_sqZA:1568026741485&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=oOxI4PRyY4J-_M%253A%252Cz0c391r3ehLZVM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kQf-tA1ZZ923_HRmiR4Rx6pefTqBQ&sa=X&ved=2ahUKEwjKsbLnysPkAhUii8MKHcSQAG4Q9QEwA3oECAUQBg#imgdii=B7AN7ErO3eKccM:&imgrc=HFvmw4ZSQmA_qM:&vet=1). Die Kabelführung im Boden, wo auch schon die Kabel für Ihre Laternen und die Hausanschlüsse geführt werden. Kein Kabelsalat. Ich habe kaum 2 Minuten gegoogelt, um das zu finden. Ich selber habe schon vor 5 Jahren Bodendosen in Deutschen Innenstäten benützt, die mit 10 Anschlüssen Type2 ausgestattet waren. Nur der Will das zu machen muss natürlich da sein. Das ist klar.

Wieso müssen alle 170 Autos genau ab 16 Uhr eine Vollladung machen ? 3 – 4h an 11 kW ergibt z.B. für mein Model 3 eine Reichweite von 250km. Ich müsste mich wirklich sehr falsch liegen, wenn ausgerechnet in Ihrer Strasse alle Personen mit den 170 Autos alle über 250km an einem Tag fahren müssten und dazu noch bei keinem Restaurant oder Office oder Einkaufszentrum an diesem Tag eine Ladestation finden sollten. Inteligentes laden ist hier gefragt, so wie wir heute Alles mit Inteligenz bestücken was wir nur können. Nur beim Elektroauto soll das auf gar keinen Fall möglich sein.

Ausserdem muss ich dem Leser und Manfred Stummer voll recht geben.

Seit über 100 Jahren verwenden wir gedankenlos und millionenfach die energieineffizientesten Motoren wie Benziner und Diesel ( auch ich bis vor ca. 10 Jahren ). Endlich haben wir die Gelegenheit mit dem BEV die Energieeffizienz gegenüber all den Verbrennern und auch noch von alternativen Energiequellen gespiesen um ein mehrfaches zu senken und schon kommt aus was für Gründen auch immer jemand mit einer Brennstoffzelle und verschlimmert diese Energieeffizienz gerade wieder um ein 2-3 faches. Sorry aber wie irre ist denn das. Ich meine, schlussendlich wird es beide Technologien für ihre bestimmten Anwendungen geben.

Manfred Stummer:

Dann bin ich doch im richtigen Forum wenn Sebastian nicht DER Sebastian ist.
Danke für die Klarstellung!

Joachim Brauer:

Ich favorisiere die Brennstoffzelle schon aus Recourcengründen. Denn mit der Batterie wird wieder einmal auf ein endlichen Rohstoff gesetzt. Ganz abgesehen von den Umweltschäden die verursacht werden.
Ausserdem wo sollen in die Laternenparker nachladen. Hab es an anderer Stelle schon mal angedeutet. In meiner Strasse stehen so ab 16 Uhr 140-170 Fahrzeuge. 14 Laternen stehen zur Verfügung. Ganz abgesehen von der wohl niemals ausreichenden Kapazität, ist der Kabelsalat da wohl Programm.

Joachim Brauer:

Guten Morgen. An der Steckdose tanken ist ja gut. Aber an welcher Steckdose. In meiner Strasse gibt es 140 Laternenparker, aber nur 14 Laternen. Kabelsalat ist da schon mal Programm. Ganz abgesehen davon, dass die Kapazitäten wohl niemals ausreichend sein werden.

Sebastian Henßler:

Danke für deine Meinung Manfred – kurz zur Info, erster „Sebastian“-Kommentar stammte nicht vom Autor des Artikels.

Manfred Stummer:

@ Sebastian
Ich glaube ich bin im falschen Forum, das mit dem CO²-Ausstoß bei der Akkuproduktion wurde nun tatsächlich schon hinlänglich durchdiskutiert – es kommt auf die Größe des Akkus an!!!

„Und das Wasserstoffauto hat (allein bezogen auf den nicht vorhandenen Akku) null Emissionen verursacht. Und was hinten raus kommt, ist Wasser!“ – auch hier vergessen Sie, offensichtlich vorsätzlich, dass auch im H²-Auto ein, wenn auch kleinerer, Akku benötigt wird. Dann kommt noch (zusätzlich gegenüber dem BEV) der Hochdrucktank, die Brennstoffzelle (Edelmetalle!)….

Meine Praxiserfahrung mit dem Ioniq electric seit über 2 Jahren (NEIN, kein 2. Auto!):
Akku 28kWh – Akkugewicht 272 kg, Verbrauch Sommer/Winter unter 11 bzw. unter 14 kWh/100 km (gerne belegbar!).
Nicht vergessen, 1 Liter Diesel/Benzin hat einen Energiegehalt von etwa 10 kWh (ergibt bei einem aktuell angenommenen Flottenverbrauch von 7 Liter/100 km?).
Geladen wird im Jahresschnitt fast gänzlich über die PV-Dachanlage samt Speicher, bei einem aktuellen Eigenstrombedarfsanteil von 37% bleibt noch genügend Strom für mehrere BEV die mit dem von mir ins Netz gelieferten Strom bedient werden können. So viel zur Netzbelastung!

Ehrlich entsetzt bin ich aber darüber dass Sie beim BEV selbstverständlich schmutzigen Strom für den Betrieb annehmen jedoch für die Produktion von Wasserstoff von (überschüssiger?) Windkraft schreiben. Von 100% EE im Stromsektor sind wir zumindest Jahrzehnte entfernt!
Ein Elektrolyseur (der ist hier wohl gemeint) muss ganz sicher an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden lang betrieben werden um H² nur annähernd zu einem vernünftigen Preis abgeben zu können.
Bei der erforderlichen Menge an Wasserstoff, die zur Abdeckung Ihrer Vorstellungen nötig wäre, ist Ihnen scheinbar die zusätzlich benötigte Anzahl an WKA nicht wirklich bewusst. Da dürfen wir schon einmal auf die Reaktion der Windkraftgegner gespannt sein.

Zum mitdiskutieren empfehle ich dringend diesen Bericht – https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-Auto/index.php – samt den angefügten Hintergrundstudien.

Übrigens, Nachdenken soll nicht zur Einbahn verkommen.

Torsten:

“ Einen Fahrakku benötigt ein Wasserstofffahrzeug nicht.“
Solange Sie mit Wasserstofffahrzeug eines mit Brennstoffzelle meinen, benötigt dies natürlich einen Fahrakku. Ihre Argumentationskette zerfällt hiermit.

Leser:

Mir ist es egal, was sich andere Leute kaufen. Hauptsache es wird lokal emmisionsfrei.
Meiner Meinung nach sind folgende Punkte für mich entscheidend:
1. Wasserstoff-Fzg :
– wartungsintensive Technik mit mindestestens jährlichem Werkstattbesuch, wo systemrelevante Teile (Brennstoffzelle, Drucktank, Dichtungen, Ventile, Schläuche,…) kontrolliert und ganz oder teilweise ersetzt werden müssen (wie lang hält eine BSZ?)
– zum Tanken wieder zur Tanke fahren und monopol erzeugte Preise bezahlen
– aktuell dreifacher Strombedarf um H2 ins Fzg zu bekommen ggü BEV
– aktueller Preis höher als Benzin und Diesel

2. BEV
-wartungsarm, weil viel weniger Teile
– „tanken“ über Nacht an der Schuko oder an der 11kW-Wallbox (keine Netzübelastung, Fzg ist immer voll geladen), idealerweise mit eigenem Strom
– unterwegs „tanken“ ist mittlerweile auch so schnell, das die Pause nach 350-400km Fahrt (bei 100km/h also 3,5-4h Fahrt) nicht ausreicht, um genügend zu entspannen
– vorwärmen, vorkühlen ist aufgrund der Akkugröße immer möglich

Für mich kommt daher nur ein BEV in Frage. Andere entscheiden anders und das ist ihr gutes recht.

Acuh ich wünsche einen schönen nachdenktlichen Sonntag :)

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