BYTONs Elektroauto-Traum endet in Insolvenz

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In einem schweren Schlag für den chinesischen E-Automarkt hat BYTON Mitte Juni seine Insolvenz eingestehen müssen. Obwohl es Argumente gab, dass BYTON noch eine Chance auf Wiederbelebung hatte und bereit für die Serienproduktion war, dass eine Umstrukturierung der Vermögenswerte stattfand und der Marktwert deutlich über dem Buchwert lag, entschied das Gericht für das Insolvenzverfahren. Das Gericht stellte fest, dass die Unternehmen zwar über umfangreiche Vermögenswerte verfügten, die Rechte und Interessen der Gläubiger jedoch seit vielen Jahren nicht gewahrt wurden.

Zudem gab es rechtliche Mängel, die eine effektive Durchsetzung durch das Gericht unmöglich machten. Daher kam das Gericht zu dem Schluss, dass es Gründe für die Insolvenz gab und dass der Antrag auf Insolvenzvergleich des Schuldners gesetzeskonform war und angenommen werden sollte. Die betroffenen Firmen, die mit BYTON verbunden waren, Nanjing Zhixing New Energy Vehicle Technology Development Co., Ltd. und Nanjing Zhixing Electric Vehicle Co., Ltd., wurden am 14. Juni in den Status des Insolvenzverfahrens versetzt. Die Antragsteller waren Nanjing Kunou Auto Service Co., Ltd. und Shanghai Huaxun Network System Co., Ltd.

Ein stetiges auf und ab zeichnet sich immer mehr bei dem einst so erfolgsversprechenden Start-Up aus China ab. Die letzte Entwicklung war der Weggang von BYTON-CEO Daniel Kirchert, der seine Koffer gepackt und das Unternehmen verlassen hat. Kamen Anfang 2021 noch Gerüchte auf, dass der Apple-Zulieferer Foxconn Technology Group einen strategischen Kooperationsvertrag mit dem angeschlagenen chinesischen Elektroauto-Startup BYTON unterzeichnet habe, schienen sich diese auch nicht zu bewahrheiten.

Leider gaben aufgrund der sich verschlechternden finanziellen Verhältnisse von BYTON sogar die China FAW Group, die Stadtregierung von Nanjing und Foxconn gaben die „Rettung“ auf. Mit der jüngsten Bekanntmachung der Insolvenz wird der Traum vom M-Byte-Modell von BYTON endgültig zerschlagen. Es konnte keine Massenproduktion erreicht werden. Schade eigentlich. Denn das E-Fahrzeug hatte durchaus seinen Charme und wusste zu überzeugen. Wäre mittlerweile aber auch von der Realität überholt.

Quelle: Pandaily – Electric Vehicle Company BYTON Files for Bankruptcy

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

Das habe ich einem Freund schon 2018 oder 2019 (weiß ich gar nicht mehr…) vorausgesagt.
Eigentlich schade, das Konzept war stellenweise interessant, die Umsetzung allerdings… naja.

Nicht der Erste, nicht der Letzte. Da werden sich noch ein paar andere Startups verabschieden, und vielleicht auch ein paar „gestandene“ Konzerne.

Spock:

Ich fand Byton auch Klasse. Ich denke die Konsolidierung wird noch zunehmen. Bei Aiways sieht’s auch nicht gut aus.

Smartino:

Leider ist damit auch mein lange gehegter Wunschtraum geplatzt.

Dieses Auto hat mich bisher optisch und technisch am meisten überzeugt.

Sehr schade!

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