BYD wird Batteriezellen-Lieferant für Tesla

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Lian Yubo, BYDs Executive Vice President, gab in einem Interview mit Chinas staatlichem Sender CGTN zu verstehen, dass man schon bald Tesla mit Batteriezellen beliefern wird. Entsprechende Gerüchte halten sich schon seit einiger Zeit. Wurden nun aber erstmals offiziell bestätigt. Es soll sich hierbei um die Blade-Batterien mit LFP-Zellen von BYD handeln, welche der amerikanische Automobilhersteller aus China erhält.

Entgegen erster Gerüchte, die im Sommer 2021 aufkamen, möchte Tesla die Akkus allerdings nicht für das geplante 25.000-US-Dollar-Einstiegsmodell („Model 2“ / Model Q), sondern für Standard-Varianten des Model 3 und Model Y verwenden. Das neue Auto, dass in der Giga Shanghai in Produktion gehen wird, wird von BYDs Blade-Batterie angetrieben und soll laut diesen Berichten ab Ende 2022 auf der Straße getestet werden. Eine Variante mit kürzerer Reichweite könnte Tesla einen Einstieg in den zunehmend umkämpften Markt für urbane Mobilität ermöglichen.

Unabhängig von den Gerüchten um das Tesla Model Q, scheint sich die Belieferung Teslas durch BYD zu bewahrheiten. Im Jahr 2020 brachte BYD offiziell seine Blade-Batterie auf den Markt, eine weniger sperrige Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP), von der der Vorstandsvorsitzende Wang Chuanfu glaubt, dass sie sicherer als andere Alternativen auf dem Markt ist und nicht in Brand geraten kann.

Bedingt durch den „Schwert“-artigen Formfaktor und der von BYD selbst entwickelten Zellchemie soll die Blade-Batterie im Batterie-Pack höhere Energiedichten ermöglichen als LFP-Zellen in einem konventionelleren Formfaktor. Bis zu 150 Wh pro Kilogramm seien möglich. Die Tatsache, dass die Batterie auf Kobalt verzichtet, dürfte auch zu niedrigeren Kosten führen.

Derzeit setzt Tesla auf eine Vielfalt unterschiedlicher Akkus. Diese bestehen vorrangig aus Rundzellen, die LG Energy Solutions sowie Panasonic produzieren. Zusätzlich verbaut das US-Unternehmen bereits LFP-Akkus in seiner Gigafactory 3 in China. Sie werden in der Standard-Version des Model 3 eingesetzt und derzeit ausschließlich von CATL geliefert. Tesla teilte mit, dass fast die Hälfte der im ersten Quartal produzierten Fahrzeuge mit LFP-Batterien ausgestattet waren – ein preiswerterer Konkurrent zu den im Westen dominierenden Zellen auf Nickel- und Kobaltbasis.

Tesla soll bereits im Oktober 2021 eine Erstbestellung mit einem Volumen von 10 GWh bei BYD platziert haben, die zu Testzwecken eingesetzt werden sollen. Bei erfolgreichem Testbetrieb würden die Akkupakete ab dem 2. Quartal 2022 in die Fahrzeuge einziehen. Ein Zeitpunkt der sich nun zu bestätigen scheint. Trotz Gerüchte soll die Partnerschaft von Tesla mit CATL bestehen bleiben. Der Vertrag wurde erst Mitte des Jahres bis 2025 verlängert.

Quelle: Reuters – BYD executive says it will supply batteries to Tesla ‚very soon‘

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Birger:

Na, dann muss man sich aber anstrengen, wenn bald 1,5 Milliarden Fahrzeuge weltweit umgetauscht werden sollen ;)!

Birger:

Wieso? Die verkaufen die E Mobilität doch auch für sehr teuer Geld! Grade Mercedes sagte doch vor kurzem, sie wollten nur noch für hochpreisigen Fahrzeuge anbieten und für die normalen Bürger nichts mehr anbieten.

Birger:

BYD, ein chinesisches Unternehmen! Prima, mit Kohlestrom produziert und dazu noch Gelder in ein Land fließen lassen, das demnächst das demokratische Taiwan bekämpfen will und alle Unterstützer , wo der Westen , also auch wir mit im Boot sitzen! Nicht schlecht, wir finanzieren diese Länder schon mal, damit wir damit vielleicht dies mit Langstreckenwaffen wiederbekommen! Aus Russland und Putin noch nichts gelernt mit der Anhängigkeit? Wieviel möchten solche Firmen noch diese Länder unterstützen, anstatt sich einen Kopf zu machen selber zu produzieren?

brainDotExe:

grob überschlagen sind das dann in den Jahren von heute an knapp 550 tsd BEVs …. weltweit wohlbemerkt…..

da baut ja VW jetzt schon mehr pro Jahr…

und Tesla auch…..

Passt doch alles, VW ist Volumenhersteller. Tesla will einer werden.
BMW ist Premiumhersteller, da geht es um Qualität statt Quantität.
Ab 2030 peilt man 3 Mio. verkaufte Fahrzeuge (BEVs und Verbrenner) pro Jahr an. Davon dann die Hälfte BEVs.

jetzt dann 550 tsd pro Jahr….

BEVs, dazu kommen ja noch Verbrenner inklusive PHEVs.

Bedenke auch, dass die aktuellen Verträge ja nur für die BEVs auf CLAR & FAAR-WE Basis sind. Die auf Basis der Neuen Klasse kommen ab 2025 ja noch hinzu, da andere Zellen.

neumes:

grob überschlagen sind das dann in den Jahren von heute an knapp 550 tsd BEVs …. weltweit wohlbemerkt…..

da baut ja VW jetzt schon mehr pro Jahr…
und Tesla auch…..

man bedenke auch dass VW knapp 10 Mio Fahrzeuge pro Jahr verkauft hat
bei BMW werden es wohl knapp 2,5 Mio verkauft Fahrzeuge gewesen sein…

jetzt dann 550 tsd pro Jahr….

das wird spannend für Mercedes und BMW ;-)

brainDotExe:

Die langfristigen Lieferverträge sind bekannt.
BMW hat beispielsweise in 2019 Aufträge für Zellen in Höhe von 10 Mrd. Euro vergeben. Das entspricht geschätzt über 3 Mio. BEVs bis 2031.
Ab 2024 kommen noch die Zellen von Northvolt dazu.

Ich würde schätzen bis 2031 hat BMW Zellen für ca. 4 Mio. BEVs, was ja auch sehr gut zu den geplanten Verkäufen passt.

brainDotExe:

Genau wie beispielsweise BMW und VW.
Bei Mercedes sehe ich da eher Probleme aufkommen.

brainDotExe:

Als Hersteller von Akkus verkaufe ich an den Kunden, der mir das meiste Geld bietet.
Da auf dem Markt die Nachfrage größer als das Angebot ist, kann man sich seine Kunden quasi aussuchen und die nehmen die bereit sind das meiste Geld auf den Tisch zu legen.

Außer man hat sich bereits vor längerer Zeit vertraglich gebunden, wie es ein paar vorausschauende Autohersteller getan haben.

heinr:

Schon wirklich schlau verschiedenste Zellen und Hersteller anzuwenden. Das Produkt reift beim Kunden und Tesla erntet die Qualitätserkenntnise.

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