Bosch gab im Mai diesen Jahres zu verstehen, dass man Mobilität bei Bosch ganzheitlich sehe. Sprich, Verbrennungsmotoren, als auch E-Maschinen haben beide ihre Berechtigung. Aus Sicht von Bosch habe der Dieselmotor bis zum Durchbruch der Elektromobilität in den Massenmarkt ebenfalls seinen Platz im Antriebsmix verdient. Als Teil des neuen Geschäftsbereiches Powertrain Solutions, in welches Anfang 2018 die heutigen Geschäftsbereiche Gasoline Systems und Diesel Systems zugefügt wurden, vereint das Unternehmen alle Technologien für den Antriebsstrang aus einer Hand an. Man konzentriert sich jedoch nicht nur auf die Fahrzeuge im Bereich der Elektromobilität, sondern widmet auch weiterhin der Weiterentwicklung von Verbrennungstechnologien erhöhte Aufmerksamkeit.
Ende Juni wurde nun bekannt, dass der Automobilzulieferer Robert Bosch seine Geschäftsaktivitäten für elektrische Antriebsstränge in Südkorea verstärkt. Damit bereitet sich der Konzern auf den Durchbruch von Elektroautos im Massenmarkt vor. Bereits im Januar 2017 stellte Bosch das elektrische Achsantriebssystem (eAxle) vor, welches auf der NAIAS seine Weltpremiere feierte. Die Besonderheit an diesem ist, dass das elektrische Achsantriebssystem Getriebe, E-Maschine und Leistungselektronik in einem kompakten Gehäuse vereint.
Das besondere, was sich auch vom Namen der eAchse ableiten lässt, Bosch hat aus drei Antriebsteilen eins gemacht. In der eAchse kombiniert das Unternehmen Motor, Leistungselektronik und Getriebe kompakt miteinander. Hierdurch wird der Antrieb nicht nur deutlich effizienter, sondern auch günstiger. Alex Drljaca, Vorsitzender der Powertrain Solutions Sparte Korea gab auf einer Pressekonferenz in Seoul zu verstehen, dass man an die “Koexistenz von Diesel, Benzin und Elektroantrieben” glaube. Jedoch wolle man bei Letzterem eine Vorreiterrolle einnehmen. Des Weiteren will man sich in dem ostasiatischen Land in den Bereichen autonomes Fahren und vernetzte Mobilität etablieren.
Bei Bosch sei man trotz der dortigen “ökonomischen und politischen Unsicherheiten” von einer wachsenden Nachfrage für Low-und Zero-Emission-Fahrzeuge überzeugt. Jedoch setzt Bosch auch dort nicht nur auf einen Antrieb. Wie Drljaca zu verstehen gab, ist man mit den “koreanischen Erstausrüstern für alle Arten von elektrischen Antrieben im Gespräch.”
Bereits 2017 hatte die Robert Bosch Korea Company Produktionsaufträge für Elektroantriebe im Wert von knapp 4 Milliarden Euro für sich gewinnen können. Um das Auftragsvolumen weiter stemmen zu können, hatte der Konzern im Januar 2018 weitere Ressourcen für die Fertigung elektrischer Antriebsstränge freigegeben. Etwa 2.000 Mitarbeiter sind derzeit bei den insgesamt fünf Bosch-Tochterunternehmen in Südkorea beschäftigt; darunter 250 Ingenieure für die Forschung & Entwicklung.
Quelle: eMobilServer – Bosch forciert Elektroantrieb-Produktion in Südkorea